„Ich weiß gar nicht, warum ich eigentlich überrascht bin, dass es seit dem frühen Nachmittag regnet, nachdem ich den kompletten Vormittag damit verbracht habe, beide Balkone von oben bis unten zu schrubben.“ (aus meinem Tagebuch)
Ein Update aus der Meisterküche
Da ich diesen Monat nicht viel zu erzählen habe, dachte ich mir, ich gebe euch mal ein kleines Update zu meinem Jahresvorsatz, eigenständiger zu kochen. Das läuft nämlich viel besser als ich zu hoffen wagte! Ich habe seither fast gar keine Fertigmischungen mehr verwendet, und wenn, dann oft nur, um sie endlich aufzubrauchen. Erst vor kurzem habe ich sogar ohne Anleitung einfach so eine Nudelpfanne mit Brokkoli und Muskat-Sahnesauce improvisiert.
Interessanterweise werde ich dadurch auch mutiger, Neues zu probieren. Ich würde mich zwar nicht als „fussy eater“ bezeichnen, aber ein paar dezidierte Abneigungen habe ich durchaus. Fisch beispielsweise habe ich immer nur in bis zur Unkenntlichkeit verarbeiteten Form von Fischstäbchen gegessen – jetzt würde ich am liebsten jeden Tag Lachs essen. Sogar Spargel, bislang ein absolutes bäh, habe ich kürzlich ausprobiert. Ja, nun, jetzt find ich ihn nur noch meh, ich versteh ehrlich gesagt den Hype darum nicht.
Die Ironie ist, dass ich immer noch kein schönes Notizbuch gefunden habe, in dem ich meine Rezepte sammeln kann. Immerhin aber habe ich mein Ziel konkretisiert: Ich will für jedes Lebensmittel, das ich einigermaßen mag, mindestens ein Rezept parat haben. Ich werde definitiv auch weiterhin alles probieren, was gut klingt, aber es wäre irgendwie nett, nicht immer ewig suchen zu müssen, wenn gerade mal etwas im Angebot ist.
Der Mai in Bildern












Most people have given up on politicians. After all, politicians have been promising to return us to the glory, wealth, and order of the twentieth century ever since I can remember. That’s what the space program is about these days, at least for politicians. Hey, we can run a space station, a station on the moon, and soon, a colony on Mars. That proves we’re still a great, forward-looking, powerful nation, right? Yeah.
(Octavia E. Butler „Parable of the Sower“)
Mixtape Mai
Mein Album-Tipp des Monats ist Arcade Fires „Pink Elephant“. Das ist zwar kein sofortiger Reißer wie damals „Reflektor“, macht aber trotzdem viel Spaß. Was mir sonst noch den Mai versüßt hat, hört ihr wie immer im Mixtape.
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Schön Jes, dass dir das Kochen so gut von der Hand geht. Ich selber hätte gerne mehr Muße dafür. Der Zeitaspekt ist, wenn ich kritisch bin, ja oftmals bloß eine schmeichelhafte Ausrede. Fertigmischungen und Co. Ich sage für mich immer so im Spaß, das ist die dunkle Seite der Macht. Leichter, verführerischer dem Gaumen wohlgefällig. Manches schmeckt aber auch einfach zu gut. Aber man sollte vieles auch ausprobiert haben und auch weiter ausprobieren damit man weis worüber man spricht und wofür oder wogegen man sich entscheidet. Erfahrung ist ja nie einseitig.
Fischstäbchen sind schon eine tolle Erfindung. Ich esse die Dinger gerne. Aber ich esse auch welchen wo man noch sieht was für ein Tier das ist oder war. Ich kenne aber auch jemanden der sagt er kann nicht mit den Gräten. Wenn in dem Bissen eine Gräte steckt dann ist für ihn der Fisch gelaufen. (Ekelgefühl). Daher gibst für ihn praktisch nur Fischstäbchen, weil so gut wie grätenfrei. Mir geht es so mit Eierschalen. Schon ein kleines Stück und wenn ich dann noch draufbeiße. Brrr.
Spargel. Ja. Wird groß und breit beworben. Die Leute kaufen ihn. Ich meine ich will jetzt niemanden seinem Genuss am Spargel madig machen. Ich esse ihn zwar aber gute und schlechte Spargelernten gehen an mir spurlos vorüber.
Dein Wichtel ist ja auch noch da. Ich dachte, Ja, Hm?, was macht denn eigentlich der durchschnittliche Weihnachtswichtel so ausserhalb der Advents- und Weihnachtszeit?
Es sei denn du vermietest jetzt auch in der Nebensaison. Eine Katze sehe ich ist ja auch schon zugelaufen. Sehr schön.
Ich bin nach wie vor die Letzte, die Fertigmischungen ablehnt, insbesondere bei Aufläufen waren die Ergebnisse ohne bisher eher … sagen wir suboptimal. Bei anderem war ich überrascht, wie viel differenzierter es schmeckt, wenn man selber würzt statt einfach nur eine Glutamat-Bombe reinzuwerfen. Insofern, es kostet manchmal mehr Zeit als mir lieb ist, aber im Endergebnis ist es das meistens dann doch wert.
PS: Der Wichtel ist zu meinen Eltern umgezogen, sein neues Domizil konnte ich dort Ostern bewundern. Aber die Konkurrenz schläft nicht, ich plane bereits ein Musikstudio für ihn im CD-Regal. 😏