ZSSD | Vorstellung

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller)

Wie ihr wisst, ist Jes‘ Blog bereits ein Sammelsurium an unterschiedlichsten Artikeln über Bücher, Musik, Serien, Tees, Badesalze und andere Errungenschaften menschlicher Zivilisation. Dazu ist sie kreativ tätig in Sachen DIY-Videos und nicht zuletzt ihren eigenen Romanen. Es ist, möchte man meinen, beinahe alles bereits thematisch abgedeckt.

Also, wie passe ich da hinein?

Ich bin wohl das, was man landläufig und – hoffentlich – wohlwollend einen „Gamer“ nennt. Oder einen „Zocker“, „Daddler“ oder einfach einen Menschen, der Videospielen frönt. Für eine Frau zwischen 30 und 50 immer noch eher eine Seltenheit, zugegeben. Und ich weiß, dass es für viele Menschen zwischen 30 und 50 etwas so Fremdes ist, dass sie Blogbeiträgen dazu vermutlich nicht besonders viel abgewinnen können. Daher will ich dieses Medium nicht aus technischer oder spielerischer Sicht beleuchten, sondern aus kreativer, erzählerischer. Denn die Art Videospiele, nach denen ich in den letzten fast zwanzig Jahren regelrecht süchtig geworden bin, haben dahingehend eine ganze Menge zu bieten. Sie erschaffen Welten, überbordend kreativ, vielfältig, reich an Details und Ideen, in denen man sich bewegen kann, nachdem man gelernt hat, mit ihren ganz eigenen Gesetzen umzugehen. Sie bieten mehr als nur Kurzweil, sie fordern moralisch, improvisatorisch, strategisch, sie bleiben im Kopf und beschäftigen noch, lange nachdem der PC oder die Konsole wieder heruntergefahren und erkaltet sind.

Über all das denke ich gerne nach und fasse es in Worte, und Jes bietet mir eine kleine Nische ihres Blogs, um das einer Leserschaft zu eröffnen, so wie ich es zuvor bereits im Leuchtschatten-Blog getan habe. Um noch eine Lücke in ihrer eigentlich recht kompletten Sammlung von Unterhaltungsmedien zu schließen.

Was heißt das genau?

Was macht für mich den Reiz eines Videospiels aus? Was unterscheidet es von Büchern oder Filmen? Was eint es damit? Welche Spiele sind mir besonders ans Herz gewachsen und warum? Welche Figuren sind auffallend gelungen, und wie werden Männer- und Frauenbilder in Spielen transportiert? Diese und ähnliche Fragen möchte ich beantworten, rein subjektiv, natürlich.

Zum Glück leben wir in einer Zeit, in der sich der Blick der Allgemeinheit in Bezug auf Videospiele langsam weitet. Angela Merkel hat eine Spielemesse eröffnet, eSport-Events werden im Fernsehen übertragen, Zeitungen berichten nicht mehr nur über Filme und Bücher des Jahres, sondern immer öfter auch über empfehlenswerte Spiele. Und nicht zuletzt besitzen diese eine nicht zu unterschätzende Marktmacht. Red Dead Redemption 2 aus der Spieleschmiede Rockstar beispielsweise erzielte am ersten Verkaufswochenende mehr Umsatz als die größten Blockbuster Hollywoods. Videospiele sind also längst keine Nischenprodukte mehr. Und einige von ihnen stehen in der Art der Inszenierung, ihrer Choreografie und des Geschichtenerzählens ebenjenen größten Blockbustern in Nichts nach.

Und wer bin ich?

Um eines vorweg zu nehmen: Ich bin keine Spielejournalistin und kein Gamer der ersten Stunde. Es ist auch nicht mein alleiniges Hobby, ich schreibe selbst gern, nähe sporadisch, habe Spaß am Nageldesign, sammle Haarstäbe und liebe Urban Fantasy-Romane. Ich kann mich für alles begeistern, was mir eine kreative, neue, mitreißende Geschichte erzählt, egal, ob elektronisch, auf Zelluloid oder auf Papier. Und seit sich mir vor über fünfzehn Jahren die Welt der Videospiele eröffnet hat, gehören sie regelmäßig zu meinem liebsten Zeitvertreib nach Feierabend.

Ich möchte hier aus meiner eigenen, naturgemäß limitierten Erfahrung mit einer bestimmten Art von Spielen berichten, zu denen hauptsächlich Einzelspieler-Rollenspiele oder sogenannte Action Adventures zählen. Also, weder Shooter noch Mario Kart oder World of Warcraft. Daher haben meine Aufzählungen und Berichte keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, und sicher gibt es da draußen unzählige Ausnahmen für die von mir vorgestellten Regeln und augenscheinlichen Gesetzmäßigkeiten. Meine Beiträge sind daher natürlich auch nicht dogmatisch gemeint, im Gegenteil, ich freue mich grundsätzlich auch auf gegenteilige Meinungen, Ergänzungen, Beispiele aus anderen Bereichen dieses vielfältigen, großartigen Mediums. Gerne nehme ich auch Ideen für Beiträge entgegen, oder beantworte Fragen, so sie existieren und so gut ich es vermag. Und vielleeeeicht gibt’s dann auch die ein oder andere Kollaboration mit Jes.

Lassen wir uns überraschen.