Star Trek: Deep Space Nine | Improbable Cause (3×20)

„You are investigating a very insignificant piece of a much larger puzzle.“

Eine Explosion in Garaks Laden bringt Odo auf die Spur einer Verschwörung zweier Geheimdienste. Spoiler!

You blew up your own shop, Garak!

Als Garaks Laden unvermittelt in die Luft fliegt, ruft das nicht nur Bashir mit seinen üblichen Verschwörungstheorien auf den Plan, sondern auch Odo. Dessen Ermittlungen führen schnell zu einem flaxianischen Parfümhändler, der jedoch kurz darauf selbst getötet wird. Die Art seines Todes bringt Odo auf die Spur der Romulaner, die den Mord sofort einräumen, sich ansonsten aber äußerst bedeckt halten. Da zur selben Zeit noch fünf weitere Agenten des Obsidianischen Ordens gestorben sind, wendet sich Garak an seinen alten Mentor Enabran Tain – doch der scheint spurlos verschwunden zu sein.

Garak redet viel und sagt nichts

Episoden über Garak sind immer ein bisschen anstrengend. Odo formuliert es an einer Stelle so treffend: „You go to such lengths to hide your meaning that you say nothing.“ Bis zu einem gewissen Grad ist es immer amüsant zu sehen, wie Garak eine Lüge auf die nächste schichtet, doch nach einer Weile wird auch das langweilig, weil es nie zu etwas führt. Entsprechend nachvollziehbar fand ich, dass Odo hier mehrfach die Geduld verliert und Garak sogar offen anschreit.

Garak: „Well, let me see. I mean, there’s the Nausicaan whose wedding suit I misplaced, and the Yridian I owe money to, and of course, there’s always Major Kira.“
Bashir: „This is serious, Garak.“
Garak: „I am being serious. I don’t think she likes me.“
Odo: „She doesn’t, but if she wanted you dead, you would be.“

Neue Bündnisse

Das Gute an „Improbable Cause“ ist, dass es zwar im Kern eine Garak-Folge bleibt, doch schnell eine weitaus größere Geschichte vor uns ausbreitet. So hat der romulanische Geheimdienst Tal Shiar die von der Föderation erhaltenen Informationen über das Dominion dazu genutzt, eine Allianz mit ihrem cardassianischen Gegenstück, dem Obsidianischen Orden, zu schmieden. Ihr Ziel ist nicht weniger als die Vernichtung der Founder und damit die Zerschlagung des Dominions.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Bündnis zwischen Romulanern und Föderation gescheitert ist. Und es spricht sehr für die Konsistenz dieses Universums, dass die fehlende Skrupellosigkeit der Föderation exakt der Grund ist, weshalb sie sich mit den Cardassianern zusammengetan haben, die derlei Bedenken nicht haben. Verständlich ist das, und eigentlich muss man ihre Entschlossenheit bewundern. Dumm nur, dass der gesamte Alpha-Quadrant darunter leiden muss, wenn der Plan schiefgeht.

“It’s been my observation that you always act from a sense of justice, or at least what you consider justice. There’s no feeling behind what you do, no emotion beyond a certain distaste for loose ends and disorder. You don’t know what it means to care for someone, do you? People are just interesting creatures, to be studied and analyzed.”

Wem gehört Garaks Loyalität?

Aber sind wir sicher, dass sich Garak wirklich auf die Seite Enabran Tains geschlagen hat? Ich gebe zu, es ist alles schlüssig und nachvollziehbar: Die Vaterfigur, die ihn verstoßen hat, zu der er aber noch immer aufschaut, empfängt ihn mit offenen Armen. Wer würde da nicht schwach werden? (Interessanterweise dachte ich währenddessen, wenn einer diese komplizierte Vater-Sohn-Beziehung versteht, dann Odo.) Ich sag euch was: Ich glaube trotzdem, dass Garak ihm nur etwas vorspielt. Dass er trotz seiner nicht gerade blütenreinen Vergangenheit so etwas wie ein Gewissen besitzt und einmal das Richtige tun will. Und von innen heraus hat er in diesem Fall wohl die besten Chancen.

Improbable Notes

• Was ich immer besonders genieße, sind die kleinen Details über den Stationsalltag. Wie beispielsweise die besondere Luftmischung für die Gästequartiere, die zu Kiras Leidwesen den Teppich zersetzt.
• „You should never tell the same lie twice“ ist ein Motto, nach dem wir alle leben sollten.
• Ich fand es ganz besonders interessant, dass Garak Odo vorwirft, nicht zu wissen, wie es ist, sich wirklich um jemanden zu sorgen. Weil, ja, doch, er weiß das sehr gut.

3 ½ von 5 explosiven Bananen.

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