Star Trek: Deep Space Nine | Blood Oath (2×19)

„The splendor of fighting and killing, a blood bath in the course of vengeance, who wouldn’t want to come?“

Die Klingonen Kang, Kor und Koloth wollen einen Blutschwur erfüllen, den einst auch Curzon Dax geleistet hat. Spoiler!

May Kahless guide us on this day of vengeance!

Curzon Dax’ alte Freunde, die Klingonen Koloth, Kang und Kor, versammeln sich auf Deep Space Nine. Sie haben endlich den Albino aufgespürt, ihren Todfeind, der für den Tod ihrer erstgeborenen Söhne verantwortlich ist. Als sie erfahren, dass Curzon tot ist und Dax nun in Jadzia steckt, wollen sie sie von ihrem Blutschwur befreien. Jadzia aber besteht darauf, dass auch sie das Recht hat, Rache zu üben.

Klingonen-Folge ohne Klischees

„Star Trek: Deep Space Nine“ hat einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass ich Klingonen-Folgen heute nicht mehr per se als klischeehaft und langweilig abtue. Keine andere Serie (zumindest vor „Discovery“) hat sich die Mühe gemacht, Geschichten abseits von Ehre und Kampfeslust zu erzählen, und uns die Kultur als solche näher zu bringen. Und den Klingonen nicht zuletzt einen Sinn für Humor zu geben. Vor allem in späteren Staffeln zählen die Folgen über Klingonen mit zu den besten der Serie.

Quark: „He only paid for one hour. He’s been in there for three, fighting the Battle of Klachdachbrach or some such thing over and over.“
Odo: „The Battle of Klach D’Kel Brakt is a legendary Klingon victory over the Romulans almost a century ago.“

Jung sterben oder in Würde altern?

Auch „Blood Oath“ erzählt eine eher ungewöhnliche Geschichte. Eine Geschichte über das Altern. Kang, Kor und Koloth mögen nichts von ihrem Blutdurst verloren haben, aber sie sind nicht mehr die Fittesten – und wissen das nur zu gut. Jene Unterhaltung über Curzon, der alt und schwach in einem Bett gestorben ist, kam nicht von ungefähr. Es ist das, was sie alle fürchten: Dass sie zu alt sind, bevor sie die Gelegenheit hatten, ehrenvoll im Kampf zu sterben.

Es dauert seine Zeit, bis sie erkennen, dass Altern auch seine Vorteile hat. Statt sich blindlings auf eine Selbstmordmission zu begeben und dabei zu riskieren, dass sie ihr Ziel nicht mal erreichen, erinnert sie Dax daran, dass Strategie mindestens genauso wichtig ist wie Heldenmut. So kostet ihre Rache am Ende zwar dennoch zwei von ihnen das Leben, aber es ist ein ehrenvoll erworbener Tod, nicht das Resultat von Dummheit und Altersmüdigkeit.

Dax: „I am Dax, godfather of your son.“
Koloth: „You are no one’s godfather.“
Dax: „I am Dax, godfather of your son.“
Kang: „So, you are the same Dax who took a blood oath with us to seek vengeance?“
Dax: „Don’t mistake a new face for a new soul, Kang. I still feel at one with your family just as I did eight decades ago.“

Wichtige Dinge überdauern Generationen

Aber wir lernen hier auch erstaunlich viel über Dax, vielleicht sogar über Jadzia im Speziellen. Es ist fast amüsant, dass wir immer wieder auf die Frage zurückkommen, wie sehr Wirt und Symbiont miteinander verschmelzen, und welche Rolle vergangene Leben für den aktuellen Wirt spielen. Fast noch amüsanter ist, dass die Antwort darauf nie wirklich befriedigend ausfällt. Geht es um Dax oder um Curzon? Um Curzon oder Jadzia? Kann es Zufall sein, dass sie von Curzon mal in der dritten Person spricht, nur um kurz darauf ins „ich“ zu verfallen?

Schwer zu sagen, ob die Trill die Mär von den getrennten Persönlichkeiten nur der Außenwelt erzählen. Vielleicht steckt auch ein wenig Selbsttäuschung dahinter, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Fakt ist, während Jadzia bei anderer Gelegenheit noch darauf bestand, nicht Curzon zu sein, betont sie nun gleichermaßen enthusiastisch, dass Dax den Blutschwur geleistet hat – und er deshalb für alle Wirte gilt.

Blood Note

• Odos überbetontes „aww“, als Quark ihm erzählt, Kor habe ihm mit dem Tod gedroht, ist einfach großartig.

3 ½ von 5 altersmüden Bananen.

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