Anziehsachen | Rainbow-Challenge, Part 1

Wir alle wissen, ich habe eine sehr bunte Garderobe. Was also läge näher, als dem Regenbogen nachzueifern? 🌈 Nein, die Idee stammt nicht von mir, vielmehr habe ich mich von Hannah Wittons Video inspirieren lassen. Und die Regeln so angepasst, dass ich maximalen Spaß damit haben konnte. (Denn darum geht es ja schließlich bei Mode, oder?)

Worum ging es?

Ganz einfach, ich habe jeden Tag eine Farbe des Regenbogens angezogen. Und zwar ausschließlich eine Farbe. Muster waren erlaubt, in dem Fall galten Weiß und Schwarz als neutrale Farben, um das Kombinieren zu erleichtern. Außerdem habe ich mich für den klassischen Regenbogen mit sieben Farben entschieden (Indigo wird gewöhnlich nicht mehr extra gezählt), um die Woche voll zu kriegen.

Wie lief es?

Spoiler: Überraschend gut. Die Farbe, von der ich wusste, dass sie zum Problem werden würde, war ein Problem. Bei einer anderen musste ich ein bisschen schummeln, was die Tragbarkeit im Sommer angeht. Aber alles in allem bin ich erstaunt, wie gut sich vieles kombinieren ließ. Nebenbei hab ich ein paar Kleidungsstücke neu zu schätzen gelernt.

Doch genug der langen Vorrede, legen wir los!

Tag 1: Rot

Okay, Hand aufs Herz, ich liebe Rot. Ich glaube nicht an das Konzept der Lieblingsfarbe, aber hätte ich eine, wäre es Rot. Viele Frauen fürchten, Rot wirke aggressiv, und ja, ich gebe zu, beim Komplett-Look ist die Gefahr durchaus real. Als Highlight aber kann Rot jedes noch so langweilige Outfit aufpeppen. Meine Herausforderung war jedenfalls nicht, dass ich nicht genug rote Kleidung habe …

Nach viel Herumprobieren blieb ich schließlich an einem meiner ältesten Röcke hängen. Fun Fact: Das war das erste Kleidungsstück, das ich mir jemals bei H&M gekauft habe – im Sale. Und ja, ich bin mir dessen bewusst, dass er einen Farbverlauf mit Pink hat, aber genau deshalb funktioniert diese Kombination überhaupt. Das Shirt dürfte mindestens genauso alt sein und war ein Fund im Secondhandshop.

Der wahre Star hier aber ist die Tasche, da sind wir uns doch einig, oder? Und zwar nicht nur, weil meiner Meinung nach jede Frau mindestens eine rote Lacktasche besitzen sollte, sondern weil die echt so alt ist, dass sie eigentlich schon unter Artenschutz gehört. Ich kann sie leider nicht genau datieren, weiß aber, dass es meine allererste Handtasche war, die ich ungefähr im Alter von dreizehn oder vierzehn von meinen Eltern geschenkt bekam. Die Klappe musste ich schon mal kleben, aber ich werde an ihr festhalten, so lange ich nur kann!

Tag 2: Orange

Hättet ihr’s geahnt? Orange ist die besagte Farbe, vor der ich mich fürchtete. Auch ohne in meinen Kleiderschrank zu schauen, wusste ich, dass ich praktisch nichts in Orange besitze. Ich glaube aber auch, die Farbe tut nichts für mich. Und so stelle ich hier quasi auch schon meine gesamte orangefarbene Garderobe zur Schau.

Ja, ich bin mir schmerzlich dessen bewusst, dass die beiden Orangetöne noch nicht einmal ansatzweise zusammenpassen! Dabei muss ich sagen, die Shorts mag ich sogar sehr gerne, nur trage ich sie normalerweise mit schwarzen Strumpfhosen und definitiv nicht mit diesem Pullover. Den ich für sich allein übrigens auch mag, vor allem wegen des Lochmusters am Ausschnitt. (Obwohl das wiederum ein hervorragendes Beispiel dafür ist, dass Designer nie dran denken, dass Frauen auch einen BH tragen.) Die kleine Umhängetasche ist neu und technisch gesehen braun, aber hey, wollen wir an diesem Punkt wirklich noch kleinlich sein?

Tag 3: Gelb

Gelb, oh, göttliches Gelb! Die Farbe habe ich letztes Jahr für mich entdeckt. Also vor allem Senfgelb. Was hätte ich es mir hier nicht einfach machen und mein senfgelbes Kleid anziehen können. Aber es ging ja schließlich um die Herausforderung!

Stattdessen hab ich also meine zweitliebste Sommerhose hervorgeholt und … ein Top, das ich fast vergessen hatte. Die Kombination ist vielleicht nicht die treffsicherste, aber allein, dass ich dieses Top wiederentdeckt habe, rechtfertigt alles. Ein echtes Vintage-Teil, das ich mutmaßlich irgendwann als Teenager meiner Mutter abgeschwatzt habe. Nagelt mich nicht drauf fest, aber das könnte aus den Siebzigern oder Achtzigern stammen? Auf jeden Fall Original DDR-Ware.

Meiner Leidenschaft für Senfgelb ist es übrigens auch zu verdanken, dass ich noch diese famose Handtasche in den Mix werfen konnte. (Falls ihr es noch nicht wusstest, ich bin eines dieser seltenen Exemplare Frau, die mit Taschen nicht so viel anfangen kann. Vor allem, wenn sie so klein sind, dass nicht mal ein Buch reinpasst.) Anekdote am Rande: Das Haarband horte ich seit bald zwei Jahren, denn als ich es kaufte, befanden sich meine Haare noch im Stadium „seltsame Fransenbobmischung“. Dieser Sommer ist der erste, in dem ich es tatsächlich nutzen kann.

Wir unterbrechen für eine wichtige Meldung

Die wichtige Meldung: Wir unterbrechen. Der Artikel wird sonst viel zu lang. Und soll man nicht die Spannung schüren, solange die Leser noch wach sind? Der dunkleren Hälfte des Regenbogens widmen wir uns dann also nächste Woche.