Star Trek: Deep Space Nine | Field of Fire (7×13)

„If you want to catch a killer, Ezri, you have to learn to think like one.“

Als ein Serienmörder auf der Station sein Unwesen treibt, holt sich Ezri Hilfe in Gestalt ihres früheren Wirts Joran – einem Mörder. Spoiler!

You’re Dax, it is your way

Der junge Lt. Ilario, der erst seit kurzem auf Deep Space Nine stationiert ist, wird in seinem Quartier aus nächster Nähe erschossen. Offenbar wurde der Prototyp einer Projektilwaffe mit einem Mikrotransporter ausgestattet, so dass der Mörder sie von überall auf der Station abfeuern konnte. Während Ezri versucht, ein psychologisches Profil des Täters zu erstellen, will ihr früherer Wirt Joran sie davon überzeugen, ihn durch einen Ritus an die Oberfläche zu holen. Denn Joran war selbst ein Mörder und könnte Ezri tiefere Einblicke gewähren – doch genau davor hat sie Angst. Erst als ein zweites Opfer auftaucht, das scheinbar keine Verbindung zum ersten aufweist, lässt sich Ezri darauf ein.

Eine blutleere Mörderjagd

Ich wusste nie recht, was ich mit dieser Folge anfangen soll. Erstens, es gibt in der heilen Welt von „Star Trek“ Serienmörder, was für ein Skandal. Und zweitens, nehmen wir der süßen kleinen Ezri wirklich ab, dass sie zur Mörderin wird? Genau das ist das Problem von „Field of Fire“, denn ohne den Nervenkitzel, dass sie vielleicht doch in Versuchung geführt wird, bleibt nichts als ein sehr durchschnittlicher Krimi-Plot. Und ob es nicht sogar rassistisch ist, dass man bei einem Mord wegen Fotos lachender Leute sofort auf einen Vulkanier als Täter tippt, muss ich mir noch überlegen.

„I wish you’d stop being afraid of me. We’re not strangers. That worm in your belly used to be mine. Which means I’m part of you.“

Der Teufel auf der Schulter

Wir sind Joran erstmals in „Equilibrium“ begegnet, als seine Erinnerungen an die Oberfläche drängten, nachdem sie jahrelang unterdrückt worden waren. Ich weiß noch, dass vieles an der Geschichte damals wahnsinnig unbefriedigend war, was eigentlich nur noch durch das überflüssige Intermezzo in „Facets“ getoppt wurde. So gesehen ist Joran nicht gerade die interessanteste Figur, die man wieder aus der Versenkung holen konnte.

Hinzu kommt, dass sich „Field of Fire“ ebenso wie die Vorgänger-Folgen darum drückt, uns eine Antwort darauf zu geben, wie viel Einfluss die Erinnerungen früherer Wirte tatsächlich auf den aktuellen Wirt haben. Gerade das wäre hier aber spannend gewesen, weil ja bereits erklärt wurde, dass Ezri keinerlei Training hatte und deshalb Schwierigkeiten hat, mit der Masse an Lebenserfahrungen klarzukommen.

Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, was damals in „Equilibrium“ herauskam, aber ich glaube, es ging da vor allem darum, dass es keine medizinischen Gründe für das strenge Auswahlverfahren gibt. Dass ein mentales Training dennoch wichtig ist, kann ich mir aber schon gut vorstellen, denn das Beispiel Ezri zeigt ja, dass die vielen Erinnerungen ihre eigene Persönlichkeit nahezu erdrücken. Die Gefahr, dass jemand wie Joran, der einen viel stärkeren Willen hat, die Kontrolle übernimmt, klingt für mich also gar nicht mal so abwegig.

Der Vulkanier ist immer der Mörder

Was nun Chu’lak angeht, so ist bereits daran, was uns hier als Motiv verkauft werden soll, abzulesen, dass es eigentlich nicht um ihn geht. Er ist nur eine Ausrede, um Ezri mit Joran zu konfrontieren. Ein Vulkanier, der aufgrund seiner eigenen Verluste nicht damit klarkommt, dass sich Leute fröhliche Fotos ins Quartier stellen … das ist schon arg weit hergeholt. Es muss ja einen konkreten Auslöser dafür gegeben haben, dass er sich diese Waffe überhaupt repliziert hat. In die Quartiere gucken konnte er schließlich erst, als er sie bereits hatte.

Field of Notes

• Ich fand es irgendwie liebenswert, dass Bashir und O’Brien bei ihren Holosuite-Abenteuern lieber unter sich bleiben wollen.
• Und dann gab es noch diese wirklich nette Unterhaltung zwischen Worf und Ezri. Offenbar kommt Worf langsam damit klar, dass Dax irgendwie immer noch da ist. Vielleicht weiß er es sogar zu schätzen, dass Jadzia auf diese Weise fortbesteht.

3 von 5 Bananen, die sich mit alten Krimis weiterbilden.

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