Falling Skies | Search and Recover (3×05)

Wenn ihr zwei Männern dabei zusehen wollt, wie sie am Lagerfeuer Geschichten aus ihrem Leben erzählen, während ein paar andere sinnlos durch die Gegend reiten und so tun, als suchten sie jemanden, dann seid ihr bei dieser Folge genau richtig. Der Rest: bitte weiterschlafen. Spoiler voraus!

Tom und Pope machen sich als einzige Überlebende des Flugzeugabsturzes auf den beschwerlichen Rückweg nach Charleston. Unterwegs begegnen sich einigen Skitters, und Tom verstaucht sich den Knöchel, bevor sie schließlich wieder nach Hause finden. Derweil hat sich in Charleston herumgesprochen, dass Anne mit ihrem Baby verschwunden ist, und Weaver organisiert einen Suchtrupp, der am Ende leider ohne Erfolg heimkehrt und das Tom irgendwie schonend beibringen muss.

Habt ihr schon gehört, dass „Falling Skies“ um eine vierte Staffel verlängert wurde? Im Augenblick weiß ich nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll, denn die Serie verlangt einem zurzeit wirklich eine Menge ab. Was sollte diese Folge? Zugegeben, dramaturgisch ergäbe es Sinn, eine ruhige Folge in der Mitte einzubauen, die dann das furiose Finale einläutet, aber dafür hätte es halt auch vorher irgendwann mal spannend sein müssen. So machte das Ganze auf mich eher den Eindruck einer Füllepisode.

Tom und Pope, das waren ja von Anfang an so ein bisschen zwei Gegenpole. Tom der ruhige, überlegte Typ, Pope der Draufgänger, der lieber gleich schießt und auch danach keine Fragen stellt. Zwischendurch wurde das immer mal ein wenig aufgeweicht, nur um dann direkt wieder in die Klischees zurückzufallen. Das lief dieses Mal nicht anders, und wir erfahren trotz tiefschürfender Gespräche erstaunlich wenig Neues über die beiden Charaktere. Dass Tom keine so tolle Kindheit hatte, das ist eine interessante Information am Rande, passt sich aber wiederum so perfekt in das schon Bekannte ein, dass es letztlich nutzlos ist. Und Pope, nun, der war wohl schon immer so. Im Grunde musste ich bei den Szenen am Lagerfeuer sowieso nur die ganze Zeit an Jack und Sawyer denken, und dann hatte ich plötzlich Sehnsucht nach „LOST“.

Fast noch langweiliger war die Suche nach Anne. Es war zwar schön zu sehen, dass sich Weaver dafür einsetzt, dass niemand entbehrlich ist, aber die ganze Suche war dermaßen unorganisiert, dass es mich tatsächlich sehr überrascht hätte, wenn sie Anne gefunden hätten. Wonach genau haben die sich eigentlich gerichtet? Das sah eher so aus, als wären sie mal eben munter drauflos geritten, hätten dann zufällig ein bisschen Blut gefunden und dann noch viel zufälliger eine Leiche mit langen Haaren, so dass wir alle kurz den Atem anhalten konnten, ob es Anne ist. Und nach der Beerdigung sind sie wieder nach Hause geritten, nach dem Motto, wir haben’s immerhin versucht. Ganz ehrlich, das war einfach nur albern.

Was mir gefallen hat, ist die Tatsache, dass Toms Assistentin Marina Dr. Kadar um Rat fragt, was die Volm da wohl bauen. Es ist ganz interessant, dass sie ihn anlügt und behauptet, Tom selbst hätte sie beauftragt, denn Fakt ist, Tom kommt ja offensichtlich nicht auf die Idee, dass die Volm irgendwas im Schilde führen könnten. Aber wieso meint sie, lügen zu müssen? (Warum meinen überhaupt alle, Dr. Kadar anlügen zu müssen? Als wär der Mann nicht schon gestraft genug, als einziger Nerd der Siedlung allein im Keller zu hausen.) Das spielt ziemlich gut in die Theorie hinein, dass sie der Spion sein könnte, denn dann hätte sie durchaus andere Gründe, heimlich herausfinden zu wollen, was die Volm bauen. Genau hier liegen die Stärken von „Falling Skies“, und ich weiß nicht, warum sie das diese Staffel nicht konsequenter hinkriegen.

Übrigens sei am Rande eine Theorie erwähnt, die ich kürzlich gelesen habe und die ich auch spannend fände. Was, wenn der Präsident ebenfalls eine Kollaboration eingegangen ist, und zwar mit den Espheni? Von deren Seite aus wäre das durchaus sinnvoll, da der Widerstand mithilfe der Volm nun eine ernsthafte Gefahr darstellt, und der Präsident auf der anderen Seite will einfach nur seine Leute schützen. Das würde auch erklären, warum er darauf bestanden hat, Cochise mitzunehmen, er wäre eine wertvolle Geisel. Wie gesagt, nicht meine Überlegung, aber clever genug, um sie zu erwähnen.

Search and Note. Bressler ist tot, aber mich hat das nun nicht so schwer getroffen. Marina steht auf Weaver? Also, das wär mal ein schräges Paar, insofern, doch, das will ich sehen. Woran mich die Lagerfeuer-Szene übrigens noch erinnerte, war der fünfte „Star Trek“-Film, wo Kirk, Pille und Spock dann „row, row, row your boat“ singen. Ich glaube, so was hätte der Folge ganz gut getan. Die Prügelei kam für mich aus dem Nichts, aber vielleicht war ich auch kurz eingenickt. Und dass sich Tom den Knöchel verstaucht, schrie ja wohl ganz laut Klischee. Ach, und Maggie findet Hal komisch. Wir auch, Maggie, wir auch.

„It’s the episode everyone will be talking about!“ Wenn das eine Drohung sein soll, dann muss sich die Serie aber wirklich anstrengen. Noch habe ich einen Rest Hoffnung, dass sich die ganze Exposition irgendwie ausspielt und am Ende eine grandiose Auflösung kommt. Denn mit der Verlängerung wurde außerdem bekannt gegeben, dass diese Staffel nicht mit einem Cliffhanger endet, sondern einen kleinen Abschluss bildet. Huh, jetzt bin ich doch gespannt!

1 ½ von 5 Bananen am Lagerfeuer.

Vorherige Folge
Nächste Folge
Zurück zur Staffelübersicht