Sleepy Hollow | This Red Lady from Caribee (3×06)

Insektenstiche sind niemals schön, wenn man dann allerdings auch noch paranoid wird und anschließend stirbt, ist das eindeutig ein Fall für Ichabod und Abbie. Pandora setzt zum letzten Schlag an. Warnung vor Spoilern!

Ein Richter zeigt plötzlich Anzeichen von Paranoia, bevor er im Gerichtssaal zusammenbricht und stirbt. Der einzige Hinweis ist eine karibische Wespe, was Abbie an etwas erinnert, was sie im Tagebuch von Grace Dixon gelesen hat. Bald darauf gibt es die nächste Leiche und ihr Boss Danny infiziert sich am Tatort. Zwar können Jenny und Joe ein Mittel auftreiben, das die Infektion verlangsamt, doch um Danny zu retten, müssen sie die Red Lady und damit den Stock der Wespen finden.

Obwohl der Plot um die Insektenfrau reichlich dünn ist und erneut als Monster of the Week fungiert, entwickelt diese Folge erheblich mehr Sogkraft als die vorherigen, was wohl in erster Linie daran liegt, dass nun endlich die Story um Pandora an Tempo gewinnt. Dennoch war es ausgerechnet die Nebenhandlung um Jenny und Joe, die am spannendsten war und eventuell schon die zweite Hälfte der Staffel vorbereitet.

Wie ich schon einmal schrieb, das Pandora-Plot krankt für mich daran, dass man eine hervorragende Schauspielerin dazu degradiert, jede Woche ihre Box zu öffnen, irgendwas Kryptisches von sich zu geben und einen Baum zu pflegen. Es fehlte die Variation, die wir nun, da der Baum seine sechs Blüten (secrets, chaos, loneliness, innocence lost, death, fear itself) bekommen und einen Durchgang in die Unterwelt (den Höllenschlund?) geöffnet hat, hoffentlich endlich kriegen. Interessant fand ich in dem Zusammenhang, dass einmal mehr die Rolle der „Witnesses“ in Frage gestellt wird, als Ichabod auf der Steinplatte mit der Prophezeiung eben jenen Baum mit den sechs Blüten entdeckt. (Er kann zuvor nicht besonders genau hingeschaut haben, denn das war wirklich arg offensichtlich.) Mehr noch, Pandora bedankt sich bei ihm und Abbie explizit dafür, dass sie so fleißig hinter ihr aufgeräumt haben, denn schlussendlich brauchte sie die Monster ja immer nur für einen begrenzten Zeitraum.

„You’re drawn to the darkness, and you can’t look away.“ Zum ersten Mal seit Beginn der Staffel habe ich das Gefühl, dass an Joe doch mehr dran sein könnte. Nachdem er sich bisher eher so verhalten hat, als sei er Jennys Haustier, zeigt er diesmal echte Initiative. Und nicht nur wir scheinen ihn unterschätzt zu haben, denn anders als Nevins denkt, verrät er Jenny eben nicht, wodurch es ihnen gelingt, nicht nur die gewünschten Informationen zu erhalten, sondern auch den Shard of Anubis. Und dann kommt der Part, der einiges Potenzial hat: „A shadow older than time falls over your soul. You shall be claimed.“ Der Kristall, der sich im Inneren des Steins befindet, verschwindet in Jennys Hand. Sie absorbiert ihn, was zunächst nur in seltsamen Träumen resultiert, aber sicherlich noch viel gewaltigere Ausmaße annehmen wird. Womöglich wird Jenny der Gegner für die zweite Staffelhälfte? Das wäre auf jeden Fall ein raffinierter Kniff, weil es wahrhaft eine Prüfung für Abbie wäre.

„Twenty questions to ask on a first date?“ – „I see we both walk the same internet paths.“ Oh Gott, war das peinlich, als der Voodoo-Verkäufer Joe ein Potenzmittel in die Hand drückt, weil er denkt, er und Jenny seien ein Paar. (Unter uns, ich denke, Joe hat es behalten.) Ichabods erstes Date mit Zoe geht einigermaßen in die Hose, dafür scheint das zweite echt gut gelaufen zu sein. (Hier spricht die Hoffnung, dass Zoe nicht das Zeitliche segnet.) Hm, ob sich Danny wirklich an nichts von dem erinnert, was passiert ist, nachdem er gestochen wurde? Irgendwie bezweifle ich das.

4 ½ von 5 paranoiden Bananen.

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