Nevins gibt den Shard of Anubis so schnell nicht auf und hetzt drei Berserker auf Jenny und ihre Freunde. Doch nicht nur das bereitet ihnen Kopfschmerzen, denn Jennys Zustand verschlechtert sich rapide. Spoiler!
Während ihr Boss Danny in Washington D.C. ist, hat Abbie endlich einmal Zeit, sich ganz auf ihren Nebenjob zu konzentrieren. Und das ist auch bitter nötig, denn nachdem Jenny den Shard of Anubis absorbiert hat, beginnt sie sich zu verändern und wird in letzter Konsequenz sterben, da kein Mensch so viel Macht aushalten kann. Zu allem Überfluss hat Atticus Nevins drei Berserker auf sie angesetzt, die offenbar unverletzlich sind. Ihre einzige Chance ist, herauszufinden, welchen Spruch Nevins benutzt hat, um sie zu beschwören.
Ich bin hin und her gerissen, was diese Folge angeht. Auf der einen Seite ist es im Sinne des Spannungsbogens keine gute Entscheidung, Pandora plötzlich komplett in den Hintergrund zu schieben, ohne irgendeine Andeutung, was sie vorhat. Andererseits ist der Plot um die besessene Jenny durchaus interessant, ich erwähnte ja schon letzte Woche, dass ich es großartig fände, wenn sie und Abbie plötzlich auf unterschiedlichen Seiten stünden.
Etwas albern ist allerdings, dass man offenbar einfach so Namen in Beschwörungen austauschen kann und sie dann trotzdem funktionieren. In meinem Verständnis von Zauberei sind der Spruch und die darin adressierte Person untrennbar miteinander verbunden. Aber ich möchte „Sleepy Hollow“ zugutehalten, dass der Twist mit dem nicht funktionierenden Gegenmittel originell war und entscheidend zur Spannung in der Folge beiträgt. Außerdem war die schlussendliche Lösung mit Jennys Blut, durch das sich die Berserker gegeneinander wenden, so viel cleverer!
Was wird mit Jenny passieren? Der Shard übernimmt sie mehr und mehr, so dass sie irgendwann nicht mehr sie selbst sein wird, und die große Preisfrage ist, ist das ein umkehrbarer Prozess? Klar ist, dass Abbie, Ichabod und vor allem Joe, der ihr gerade erst seine Liebe gestanden hat, nicht so schnell aufgeben werden. Aber wird es auf ein ähnliches Dilemma hinauslaufen wie das, vor dem Ichabod mit seiner Frau und seinem Sohn stand?
Gott sei Dank sprechen sie auch endlich an, was für ein kapitaler Fehler seitens Abbie es war, zum FBI zu gehen! So nachvollziehbar es ist, angesichts einer Welt voller Mysterien und Monster etwas Normales haben zu wollen, ihr hätte von Anfang an klar sein müssen, dass sie keinen 9-to-5-Job ausfüllen kann. Ichabod nennt es „in zwei Welten gefangen sein“, etwas, womit er sich natürlich auskennt und was er nach und nach überwunden hat. (Auch wenn das leider den Nebeneffekt hat, dass wir immer weniger Momente haben, in denen ihn etwas in Erstaunen versetzt oder verwirrt.) Ich jedenfalls denke, die Konsequenz kann nur sein, dass sie ihren Job an den Nagel hängt und sich ganz den Monstern widmet. Vielleicht sollten sie eine Agentur aufmachen und Geld dafür verlangen, bei „Angel“ hat das damals doch auch wunderbar funktioniert. (Ja, mich irritiert es noch immer, dass absolut nicht ersichtlich ist, wovon Ichabod lebt. Oder Jenny und Joe, wenn wir schon mal dabei sind.)
„You look like the bass player for some British rock band.“ Ichabod ist ein analytischer Schachspieler, Abbie geht mehr nach dem Gefühl, das spiegelt ihre Charaktere sehr gut wieder. Warum ausgerechnet Abbie Danny vertreten soll, hab ich nicht verstanden, sie müsste in der Hierarchie doch ganz unten stehen, wenn sie gerade erst dort angefangen hat, oder? Und wer ist eigentlich dieser Typ, mit dem Danny in Washington spricht? Er fragt explizit nach Abbie und rät ihm, sie im Auge zu behalten. Beste Wortkreation aller Zeiten: Shardectomy. In Joes Zukunftsvision für Jenny unterrichtet Ichabod an der Universität „modern cinema“. Er kennt Ichabods Hintergrund nicht, oder? Ist das nicht ein Glück, dass die meisten Monsterleichen einfach so verschwinden? Die Frau, die Jenny und Joe ursprünglich den Shard abgenommen hatte, ist vom FBI – die Dinge sind gerade sehr viel komplizierter geworden.
4 von 5 besessenen Bananen.
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