Star Trek: Deep Space Nine | Equilibrium (3×04)

„I’m not interested in exposing your secret, Doctor. All I care about is Jadzia. And I promise you, if she dies, I’ll see to it that the entire planet knows why.“

Dax wird von seltsamen Halluzinationen geplagt und muss zu ihrer Heimatwelt zurückkehren. Spoiler!

And I used to think Curzon had a temper

Die sonst so ruhige Jadzia Dax verhält sich plötzlich aggressiv, entwickelt ein unbekanntes musikalisches Talent und wird von Halluzinationen geplagt. Als sie zusammenbricht, kann Bashir nur wenig tun und bringt sie deshalb zur Heimatwelt der Trill. Auch dort scheint man ratlos zu sein und behandelt nur die Symptome, während es immer wahrscheinlicher scheint, dass sie den Symbionten entfernen müssen – was Jadzias Tod zur Folge hätte. Also ermitteln Sisko und Bashir auf eigene Faust und kommen dabei einer gewaltigen Verschwörung auf die Spur.

Viele verpasste Chancen

Die Trill sind seit jeher eine faszinierende Spezies, deren Eigenschaften und Besonderheiten wir erst in „Star Trek: Deep Space Nine“ wirklich kennengelernt haben. Natürlich sehen wir dabei alles nur gefiltert durch die Figur Dax, was vielleicht auch das größte Problem dieser Folge ist. Wenn Sisko sagt, dass es ihm nur um Jadzias Wohlergehen geht, nicht darum, die Verschwörung öffentlich zu machen, dann fasst das die Geschichte im Grunde perfekt zusammen. Viele der Implikationen ihrer Entdeckung hätten wesentlich mehr Raum benötigt, und sicher auch den Mut, sie deutlicher anzusprechen.

„There aren’t enough symbionts for that many hosts. The potential danger to the symbionts would be enormous – they would become commodities to be purchased or prizes to be fought over.“

Eine mysteriöse Beziehung

Die Quintessenz der Folge ist: Nahezu die Hälfte der Bevölkerung des Planeten wäre rein medizinisch dazu in der Lage, mit einem Symbionten vereinigt zu werden. Da es aber nur eine begrenzte Anzahl gibt, muss die Kommission sehr streng auswählen. Was wiederum dazu geführt hat, dass es als große Ehre angesehen wird, zur Vereinigung ausgewählt zu werden. Das ist ein interessanter Zirkelschluss, denn faktisch wurde nie erklärt, was genau eigentlich so toll daran ist, einen Wurm eingesetzt zu bekommen. Ist es allein das Wissen aus mehreren Leben? Oder am Ende doch nur das Bedürfnis, auserwählt zu sein? Sich über andere, die die Prüfungen nicht bestanden haben, zu erheben?

Es läuft ohnehin darauf hinaus, dass wir praktisch nichts über die Evolution der Trill wissen. Wann ist auf dem Planeten zum ersten Mal jemand auf wahnwitzige die Idee gekommen, einen der Würmer zu nehmen und einem Trill einzupflanzen? Und wieso? Wir erfahren hier immerhin so viel, dass die Symbionten mit einigen Trill direkt kommunizieren können. War es also ihre Idee? Ihr Motiv ist klar, denn wie das Wort Symbiont bereits andeutet, können sie ohne einen Wirt nicht dauerhaft überleben. Und sie haben selbstverständlich ein Interesse daran, die Auswahl des Wirts mitzubestimmen.

Die wichtigste Frage lautet doch: Würde es die Gesellschaft der Trill tatsächlich so sehr erschüttern, wenn herauskäme, dass das strenge Auswahlverfahren aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist? Ich persönlich halte das für ziemlich unwahrscheinlich, denn allein aufgrund der begrenzten Menge an Symbionten ist offensichtlich, dass es irgendeine Form von Filter geben muss. Und genau aus diesem Grund haben die Symbionten die größte Macht, weil sie die Auswahl haben. Angebot und Nachfrage, eine Geschichte so alt wie die Menschheit selbst.

Sisko: „I suppose it would have been easier if you’d never found out about Joran.“
Dax: „No, I’m glad I did. If you want to know who you are, it’s important to know who you’ve been.“

Die meisten Fragen bleiben unbeantwortet

Was genau mit Joran war, erfahren wir indes nie. War er bereits ein Mörder, bevor er den Dax-Symbionten bekam, oder war das eine Folge der Vereinigung? Warum wurde der Symbiont wieder entfernt? Gab es schließlich doch eine Abstoßungsreaktion oder hat die Kommission einfach entschieden, ihn ihm wieder wegzunehmen? Und welche Rolle spielte eigentlich der Symbiont bei all dem? Hat er vielleicht verlangt, einen neuen Wirt zu bekommen? Angesichts dessen, dass uns diese Folge etwas über die Beziehung zwischen Symbiont und Wirt erzählen wollte, kann man es nur als schlechtes Schreiben bezeichnen, dass wir am Ende mehr Fragen haben als vorher.

Equal Notes

• Odo, wie er wortwörtlich eine Schüssel rührt, ist ganz großes Kino. Und sogar Kira findet den Anblick „cute“.
• Bashir zeigt sich in dieser Folge erstaunlich einfühlsam. Ich schätze, in dem Charakter steckt mehr, als man uns bisher hat sehen lassen.
• Die Guardians fand ich interessant. Schade, das wir nicht mehr über sie erfahren haben.

2 von 5 unmusikalischen Bananen.

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