Star Trek: Deep Space Nine | Profit and Lace (6×23)

„If Ferengi females can wear clothes in public, then they can leave their homes. If they can leave their homes, they can go to work. If they can go to work, they can make profit.“

Um Zeks Posten als Großer Nagus zu retten, muss sich Quark als Frau mit Gespür für Finanzen ausgeben. Spoiler!

You may be a lousy son, but you made a wonderful daughter

Der Große Nagus Zek besucht in Begleitung von Roms und Quarks Mutter Ishka unerwartet die Station. Offenbar hat sich Ishka durchgesetzt und Zek dazu gebracht, die Bill of Opportunities so zu ändern, dass Ferengi-Frauen nun Kleidung tragen dürfen. Als daraufhin der komplette Finanzmarkt zusammenbrach, wurde Zek aus dem Amt entfernt und Liquidator Brunt als vorläufiger Nagus eingesetzt. Ihnen bleiben nur drei Tage Zeit, um die Kommission davon zu überzeugen, Zek wiedereinzusetzen. Als Ishka jedoch einen Herzinfarkt erleidet, muss stattdessen Quark die Frau mit Geschäftssinn spielen.

Die zumindest offiziell schlechteste Folge der Serie

„Profit and Lace“ gilt unter Fans gemeinhin als die schlechteste Folge von „Star Trek: Deep Space Nine“ und wurde sogar mit dem „Spock’s Brain“-Award geadelt. Obwohl ich mich an weitaus schlimmere Folgen erinnern kann, ist die Stoßrichtung offensichtlich. Die Autoren wollten eine Farce, Regisseur Alexander Siddig ein ernsthaftes Familienstück, heraus kam ein kruder Mischmasch, mit dem am Ende niemand zufrieden war. Das einzig Positive, was man über die Folge sagen kann, ist, dass sie uns vor weiteren Ferengi-Episoden bewahrt hat, weil die Enttäuschung so groß war.

„You’re the worst thing that ever happened to Zek! You’re the worst thing that ever happened to me. In fact, you’re the worst thing that ever happened to the entire Ferengi Alliance!“

Die Ferengi sind eine Lachnummer

Ich habe es vermutlich schon mehrfach gesagt, aber das größte Problem mit Geschichten über die Ferengi ist, dass sie meistens rein auf Komik ausgelegt sind und selbst ernsthafte Themen keine Konsequenzen haben. Dass Ferengi-Frauen keine Kleidung tragen dürfen, geht beispielsweise noch auf „Star Trek: The Next Generation“ zurück, wo das bei der Folge „Ménage à Troi“ als reiner Gag ins Drehbuch geschrieben wurde.

Was schon damals nicht lustig war, verfolgt uns seither hartnäckig und macht die Ferengi als Volk letztendlich unglaubwürdig. Mal im Ernst, die sind so fortschrittlich, dass sie das Weltall bereisen, doch sperren ihre Frauen nackt ein? Selbst wenn man anerkennt, dass kulturelle Evolution nicht immer nach dem gleichen Schema abläuft, ergibt das nach einer gewissen Zeitspanne schlicht keinen Sinn mehr.

In gewisser Weise kann man es „Profit and Lace“ hoch anrechnen, dass die Folge versucht, diesen Fehler endlich wiedergutzumachen. Zwar bedarf es der Intervention einer Frau bei einem nachweislich dementen Nagus statt dass mal ein Mann selbst auf die Idee kommt, aber das ist zu verschmerzen. Statt nun aber damit zu arbeiten und zu thematisieren, wie sich die Ferengi-Kultur verändert, setzt man wieder auf Lacher und macht eine Dragshow draus.

Nilva: „Let me see if I understand. Giving females the right to wear clothes allows them to have pockets. Once they have pockets, they’re going to want to fill them with latinum.“
Quark/Lumba: „Which means they’re going to need jobs.“
Nilva: „And once they start earning latinum, they’re going to want to spend it.“

Einmal Schwein, immer Schwein?

Vor allem Quark-Darsteller Armin Shimerman war mit der Folge und der Charakterentwicklung unzufrieden. Denn wenn man schon einen Chauvinisten wie Quark zur Frau macht, dann sollte das doch wenigstens Konsequenzen haben, die über ein paar Hormonschwankungen nach der Rückverwandlung hinausgehen. Man würde meinen, dass Quark etwas daraus lernt, dass er selbst mit Kleidung für Nilva am Ende nur ein Lustobjekt ist. Aber auch das wird ausschließlich für Comedy genutzt.

In gewisser Weise sind die Szenen zwischen Nilva und Quarks Alter Ego Lumba sogar die entscheidenden. Denn dass die Frauen auf Ferenginar fortan Kleidung tragen, arbeiten und Geld verdienen dürfen, ist längst kein Garant für Gleichberechtigung. Nilva ist begeistert von Lumba, aber er sieht in ihr eher eine Kuriosität. Er will von ihr keinen finanziellen Rat, sondern ihren Körper, und es ist offenbar auch völlig normal, dass er sie deshalb durchs Zimmer jagt und massiv bedrängt.

Profit and Notes

• Sorry, aber dass es medizinisch möglich ist, an einem Tag gleich zweimal das Geschlecht zu wechseln, geht dann doch ein bisschen weit.
• Der einzig gute Witz der Folge ist übrigens, wie immer alle „acting“ hinzufügen, sobald die Rede vom neuen „Grand Nagus“ Brunt ist.
• Und natürlich Leetas „you’re so adorable and complicated“ zu Rom, weil der eine ausgesprochen weibliche Seite hat.

0 von 5 der schleimigsten Bananen der Galaxis.

Vorherige Folge
Nächste Folge
Zurück zur Staffelübersicht