Star Trek: Deep Space Nine | Strange Bedfellows (7×19)

„With the Breen at our side, the Federation will not be able to stand against us. They’ll be erased from the face of the galaxy.“

Das Dominion verhandelt mit den Breen – zum Nachteil von Cardassia. Kai Winn erkennt, dass sie den falschen Göttern dient. Spoiler!

Live the rest of your life in Sisko’s shadow

Während das Dominion den Breen jede Menge Zugeständnisse macht, rücken die Interessen der Cardassianer zunehmend in den Hintergrund – sehr zum Ärger von Damar. Als er erkennt, dass das Dominion Cardassia ohne Zögern opfern würde, wenn es dem Krieg dienlich ist, befreit er Worf und Ezri, die eigentlich auf ihre Hinrichtung warten. Auf der Station hat Kai Winn derweil eine weitere Vision und erkennt endlich, dass sie einer Täuschung erlegen ist. Zunächst ist sie gewillt, Buße zu tun, doch als der Orb der Prophezeiung schweigt, macht sich ihre angestaute Wut Luft. Enttäuscht, weil die Propheten ihre Loyalität niemals belohnt haben, wendet sie sich nunmehr bewusst den Pah-Wraiths zu.

Alles im Wandel

Alte Allianzen zerbrechen, neue werden geschmiedet. In „Strange Bedfollows“ geht es drunter und drüber, spannender als die äußeren Vorgänge sind jedoch die inneren Wandlungen, die sich vollziehen. Im Falle von Damar zum Vorteil der Föderation, während bei Kai Winn bislang nicht abzusehen ist, welchen Einfluss ihr Pakt mit den Pah-Wraiths auf den Kriegsverlauf haben wird. Das Gefühl von Dringlichkeit nimmt mit dieser Folge jedenfalls gehörig zu.

„The Pah-Wraiths will give you everything you’ve ever dreamt of: the power, the adoration of the people. In spite of your protestations of humility, that’s what you really want. Admit it. Stop pretending to be something you’re not. Take what they’re offering you.

Eine Narzisstin, wie sie im Buche steht

Im Grunde sollte es uns nicht überraschen, dass sich Winn bei der Aussicht auf mehr Macht von den Propheten abwendet. Wir haben sie nie anders kennengelernt als als intrigante Politikerin, die sogar über Leichen geht, um ihre Ziele zu erreichen. Ich habe mich kurz gefragt, wieso sie sich überhaupt für eine religiöse Karriere entschieden hat, aber eigentlich ist das offensichtlich. Bis vor wenigen Jahren herrschte auf Bajor noch das reinste Chaos, es gab lediglich eine provisorische Regierung ohne großen Einfluss, während das Volk vor allem nach religiöser Führung verlangte.

Rückblickend war Winn erstaunlich rational, und Glaube hat dabei vermutlich niemals eine wirkliche Rolle gespielt. Das zumindest deutet sie an, als sie Dukat/Anjohl erzählt, dass sie nichts gefühlt hat, als sie zum ersten Mal das Wurmloch sah. Sie hat einfach ihre Chance gesehen, Bajor als religiöse Anführerin zu lenken, nicht ahnend, dass sich der Planet schließlich fangen und eine echte Regierung auf die Beine stellen würde. Und genau dasselbe macht sie jetzt: Sie entscheidet sich für die Option mit der größten Aussicht auf eine Machtposition.

Pragmatische Kriegsbündnisse

Was eine hervorragende Überleitung zum Dominion ist. Denn zur selben Zeit wird Damar klar, dass dieses vermeintlich auf Augenhöhe geschlossene Bündnis Cardassia zum Steigbügelhalter für den ungezügelten Kolonialismus der Founder gemacht hat. Die Zusammenarbeit mit den Cardassianern war der Türöffner für den Alpha-Quadranten, doch um den Krieg zu gewinnen, brauchen sie die Breen. Und wie damals den Cardassianern, schmiert Weyoun nun den Breen Honig ums Maul. Was sind schon ein paar Millionen tote Cardassianer?

Eigentlich ist es erstaunlich, dass diese Strategie des Dominion so lange funktioniert hat. Aber vielleicht ist das auch der Tatsache geschuldet, dass sie im Gamma-Quadranten viel präsenter sind und aufmüpfige Welten dort einfach „ruhigstellen“. Weyoun verhält sich jedenfalls so, als wäre ein unzufriedenes Cardassia kein Problem, was sich als kapitaler Fehler erweisen könnte. Im Alpha-Quadranten hat das Dominion bei weitem zu wenig vertrauenswürdiges Personal (a.k.a. Jem’Hadar), um es sich leisten zu können, Bündnispartner zu verärgern.

Worf: „It appears, all we have left to do is to be executed.“
Ezri: „Sounds like a lazy day to me.“

Ezri, Worfs femme fatale

Bleibt nur noch unser liebstes Nicht-Paar Worf und Ezri. Was hier über drei Folgen breitgetreten wurde, hätte man wirklich in einer einzigen Szene klären können. Diesmal wirft Worf Ezri vor, sie habe ihn „verführt“, was ehrlich so lächerlich ist, dass er offenbar nicht mal merkt, wie er sich damit selbst zum Opfer macht. Als Klingone! Aber sie sprechen sich aus, und ich hoffe, damit ist dieses Thema dann endlich abgehakt. Lasst Ezri mit Bashir glücklich werden und gut ist. (Der babbelt in dieser Folge ja auch nur unverständliches Zeug, als er versucht, seine Gefühle für sie in Worte zu fassen.)

Strange Notes

• Der ursprüngliche Titel der Folge war „Eclipse“, passend zum vorherigen „Penumbra“ und der Folge „’Til Death do us part“, die eigentlich „Umbra“ heißen sollte.
• Ich weiß, das soll die Fremdartigkeit der Breen unterstreichen, aber es ergibt null Sinn, dass ihre Sprache nicht für uns übersetzt wird. Die Vorta und die Cardassianer verstehen wir ja auch, und die wiederum verstehen offensichtlich die Breen.
• Als Weyoun Ezris Gefühle für Bashir erwähnt, rastet Worf mal kurz aus und dreht ihm den Hals um. Fortan haben wir es also mit Weyoun-Klon Nummer 8 zu tun.
• Martoks Beschreibung der Ehe als „long, gruelling, intoxicating war“. 😳

4 ½ von 5 Bananen, die rückenschonend von der Decke hängen.

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