Schreibstube | Der Urknall

Es war an dieser Stelle schon häufiger Thema, wie wichtig gute Planung für das Gelingen eines Romans ist. Ich berichtete auch davon, wie schwer mir das Plotten fällt und wie schnell ich mich in Nebenhandlungen und den Biographien meiner Figuren verliere. Während der Arbeit am Plot der Fortsetzung von “Dhenari” bin ich dieser Tage noch auf ein völlig neues Themenfeld gestoßen.

In “Dhenari” stelle ich die Frage, ob der Vergangenheit noch zu trauen ist, wenn man weiß, dass sie schon einmal zugunsten einer Gruppe von Leuten verändert wurde. Die Fortsetzung soll diesen Gedanken nun vertiefen und das Geflecht von alternativen Realitäten aufzeigen. Eine der zentralen Fragen lautet doch: Wenn es möglich ist, die Vergangenheit zu verändern, wieso lässt man dann zu, dass es einen großen Krieg gibt/gab, der die eigenen Leute das Leben kostet? Logische Antwort: Man hat damit etwas noch viel Schlimmeres verhindert.

Und genau das macht es nötig, mir endlich zu überlegen, wie dieses Universum eigentlich funktioniert. Unsere Sicht auf die Welt ist ja auch davon geprägt, wie unser Universum entstanden ist und wie sich das Leben darin entwickelt hat. Ganz ähnlich muss ich auch bei “Dhenari” ganz am Anfang ansetzen – ich muss mir eine Schöpfungsgeschichte ausdenken.

Dass das in irgendeiner Weise physikalisch erklärbar sein wird, können wir an dieser Stelle mal getrost ausklammern. Die Herausforderung wird viel eher sein, dass meine Ursprungsgeschichte am Ende auch in sich schlüssig ist, ganz besonders, da Zeitreisen dabei eine zentrale Rolle spielen. Dennoch finde ich gerade das aufregend, “Dhenari” ist zweifellos mein bisher anspruchsvollstes Projekt, das meine grauen Zellen ordentlich fordert.