Die Kunstfälscher | Katsushika Hokusai „Die große Welle vor Kanagawa“ (1830-1832)

„Hätte der Himmel mir weitere fünf Jahre geschenkt, wäre ich ein großer Maler geworden.“ (Katsushika Hokusai)

Wer denkt bei japanischer Kunst nicht zuerst an Mangas? Das liegt vor allem daran, dass sich die westliche Kunstgeschichte seit jeher schwer tut mit außereuropäischen Arbeiten – asiatische Kunststile kommen in Schule und Studium praktisch nicht vor. Eine Ausnahme bildet Katsushika Hokusai, der den Begriff Manga ironischerweise erst populär gemacht hat. „Die große Welle vor Kanagawa“ kennt fast jeder, obwohl sie gar kein so typisches Beispiel für die Kunst jener Epoche ist.

Katsushika Hokusai „Die große Welle vor Kanagawa“ (1830-1832)

Katsushika Hokusai (jap. 葛飾 北斎) wurde vermutlich am 31. Oktober 1769 in Warigesui, Honjo geboren. Im Alter von fünfzehn Jahren trat er eine Lehre als Blockschnitzer an, bevor er mit achtzehn in die Kunstwerkstatt des Ukiyo‑e‑Meisters Katsukawa Shunshō eintrat. Hokusai reiste viel, wechselte häufig die Lehrer und – wie es unter japanischen Künstlern üblich war – auch den Namen. Ab 1978 unterrichtete er auch eigene Schüler in Zeichnen und Holzschnitt, nun unter seinem bis heute bekannten Namen Katsushika Hokusai. Er starb am 10. Mai 1849 in Henjōin, Shōten-chō, Asakusa.
Hokusai war nicht nur ein äußerst produktiver Künstler, sondern zählt auch zu den wichtigsten Vertretern des Ukiyo‑e‑Genres. Die Schule der „fließenden Welt“ (jap. 浮世絵) umfasste traditionell Abbildungen populärer Schauspieler und Kurtisanen, doch Hokusai weitete den Stil auf Landschaftsmotive aus. Am bekanntesten ist seine Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“ (bestehend aus 46 Drucken), zu denen auch „Die große Welle vor Kanagawa“ zählt. Hokusai fängt darin den berühmtesten Berg Japans, der Fuji, von verschiedenen Standpunkten und bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ein.
„Die große Welle vor Kanagawa“ (jap. 神奈川沖浪裏) (polychromer Farbholzschnitt) entstand etwa in der Zeit zwischen 1830 und 1832. Die Abzüge wurden von mindestens sieben verschiedenen Druckstöcken gemacht, die jedoch laufend ersetzt wurden. Erhalten geblieben ist keiner davon. Die Gesamtzahl der Originalabzüge ist nicht bekannt, wird aber auf 8.000 geschätzt. Durch die Abnutzung der Holzblöcke gibt es teilweise deutliche Unterschiede bei Farben und Details. Da die Drucke damals nicht besonders wertvoll waren, wurde vermutlich der weitaus größte Teil weggeworfen. Abzüge befinden sich heute unter anderem im Britischen Museum in London, im Nationalmuseum Tokio, im Metropolitan Museum of Art in New York City oder auch im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
Wer mehr über die Hintergründe des Motivs erfahren möchte, findet hier eine sehr detaillierte Analyse mit Detailaufnahmen. Alle Eckdaten und eine Abbildung findet ihr hier.

Fälschung von Jes: Stoffreste in Holzrahmen

Fälschung von Rosi: Buntstifte auf Papier

Hinter den Kulissen

Ho, ho, ho! Für unsere nächste Fälschung haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht, mehr sei an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Nur so viel: Es weihnachtet sehr!