Star Trek: Deep Space Nine | One little Ship (6×14)

„This is the story of a little ship, that took a little trip …“

Dax, Bashir und O’Brien erforschen eine Anomalie, in der sie schrumpfen. Dann wird die Defiant von Jem’Hadar angegriffen. Spoiler!

I don’t feel any smaller …

Die Defiant untersucht ein seltenes „subspace compression phenomenon“. Zu diesem Zweck werden Dax, O’Brien und Bashir in einem Shuttle ins Innere der Anomalie geschickt, wo sie auf die Größe von etwa einem Zentimeter schrumpfen. Als die Defiant von Jem’Hadar angegriffen und der Traktorstrahl gelöst wird, bricht Dax die Mission ab. Doch da sie beim Rückflug einen anderen Weg nehmen, kehren sie nicht zu ihrer ursprünglichen Größe zurück, sondern bleiben so winzig. Während Sisko bei der Reparatur des Warpantriebs auf Zeit spielt, um die Kontrolle über die Defiant zurückzuerlangen, versuchen die drei in ihrem winzigen Shuttle zu helfen.

Liebling, ich habe das Shuttle geschrumpft

Dax, O’Brien und Bashir dringen in Bereiche der Defiant vor, die nie je zuvor jemand gesehen (oder geputzt) hat. Ich hatte „One little Ship“ seit dem letzten Sehen ehrlich gesagt völlig vergessen, denn für das große Ganze ist die Folge letztendlich überflüssig. Sie ist praktisch reines Comic Relief mit dem für „Star Trek“ typischen Technobabbel, streckenweise ganz amüsant, aber irgendwie auch ein bisschen frustrierend nach so vielen auch schon nur mauen Folgen.

Odo: „Are you sure you’ve returned to your normal size?“
O’Brien: „Of course.“
Bashir: „Why?“
Odo: „Well, you both appear to be a couple of centimeters shorter than you were the last time I saw you.“

Ein Abenteuer im Großen und Kleinen

Im Grunde ist „One little Ship“ eine klassische Abenteuergeschichte. Die Defiant wird vom Feind gekapert, der die Crew zwingt, die nötigen Reparaturen auszuführen. Die Crew wiederum nutzt das Unwissen der Jem’Hadar über die Sternenflotten-Technik, um unbemerkt die Kommandofunktionen in den Maschinenraum zu übertragen und so die Kontrolle über das Schiff wiederzuerlangen. Was genau sie da machen, ist eigentlich unwichtig, insofern kann man das ganze Technobabbel auch einfach ignorieren.

Gleichzeitig versuchen die drei geschrumpften Kollegen im Shuttle, der Crew zu helfen. Dabei erleben sie sowohl die Vorteile als auch die Tücken ihrer geringen Größe, denn sie werden zwar von den Jem’Hadar nicht entdeckt, sind aber zum Beispiel darauf angewiesen, dass sie Türen für sie öffnen. Am interessantesten ist, dass O’Brien durch die besondere Situation in der Lage ist, tief ins Innere des Schiffes vorzudringen und Kabel neu zu stecken. Ein Perspektivwechsel übrigens, der ihm selbst nicht ganz geheuer ist.

Konkurrenzkampf unter den Jem’Hadar

Nebenbei wird angedeutet, dass sich dadurch, dass das Dominion vom Gamma-Quadranten abgeschnitten ist, eine neue Hierarchie innerhalb der Jem’Hadar herausbildet. Die Alphas, also die im Alpha-Quadranten gezüchteten Soldaten, halten sich für besser als die „altmodischen“ Gammas. Aufschlussreich fand ich in dem Zusammenhang, dass die Alphas auch weniger Wert auf das rituelle Brimborium bei der Ausgabe des Ketracel-White legen. Ob das allerdings heißt, dass sie den Foundern gegenüber weniger loyal sind, wird niemals thematisiert.

Das hat auch damit zu tun, dass Pläne, den Konflikt zwischen Alphas und Gammas näher zu beleuchten, relativ schnell aufgegeben wurden. Den Autoren fiel am Ende schlicht keine glaubwürdige Erklärung ein, was an Alpha- und Gamma-Quadrant so anders ist, dass es nötig wäre, Jem’Hadar mit nennenswert anderen Eigenschaften zu züchten. Es funktioniert hier unter dem Comedy-Aspekt, wird aber später in der Serie nie wieder erwähnt.

One little Note

• Mein Lacher des Abends: Als der First nach der Übernahme der Defiant verlangt „get these chairs off the Bridge“. Von Bequemlichkeit halten die Jem’Hadar wirklich nichts.

2 ½ von 5 Bananen, die sich immerhin reimen.

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