Die Kunstfälscher | Weihnachts-Special 2023

„Handmade presents are scary because they reveal that you have too much free time.“
(Douglas Coupland)

Weihnachten beginnt mittlerweile traditionell im September, wenn die ersten Supermärkte die Lebkuchen hervorholen, damit sie vor dem Winter noch etwas Sonne abkriegen. Ungefähr um diese Zeit herum kamen auch wir Kunstfälscher auf die glorreiche Idee, das Fest der Liebe dieses Jahr pädagogisch wertvoll mit etwas Kunst zu verschönern. Unsere Mission lautete, eines der bereits gefälschten Kunstwerke zu verweihnachtlichen.
Die einzige Regel im Fight Club beim Weihnachts-Special: Es gibt keine Regeln. Nach kurzer Diskussion einigten wir uns darauf, dass jede machen darf, was sie will. Das hieß auch, es stand allen frei, das gewählte Kunstwerk komplett neu zu fälschen oder die bereits angefertigte Fälschung umzuarbeiten und/oder zu erweitern. Außerdem gab es keine Absprachen, wer welches Kunstwerk nimmt, damit wir der Kreativität freien Lauf lassen können.
Auch neu diesmal: Jede von uns hat selbst einen Text zu ihrem Kunstwerk geschrieben.

Fälschungen von Rosi

Fälschung von Helen: Das Große Wedeln

Ob Katsushika Hokusai Skifahren konnte, ist leider in den großen Wellen der Geschichte verloren gegangen. Dass es jedoch Weihnachtswichtel auch in Japan gibt, wird sicherlich von den Wenigsten bezweifelt werden. Der vorliegende Bildbeweis entspringt leider ganz und gar meiner Fantasie, doch ist es eine schöne Vorstellung, dass genau diese sportliche Szene vor Kanagawas Küste den großen japanischen Künstler damals zu seinem Werk inspiriert haben könnte.
Fröhliche Weihnachten und ein kreatives 2024 allen „Kunstfälscher“-Mitwirkenden und Lesern!

Fälschung von Jes:
Die Weihnachtsvenus von Willendorf

Wer meine wachsende Begeisterung fürs Nähen verfolgt hat, ist vermutlich nicht überrascht, dass ich mir gerade dieses Werk für die Weihnachtifizierung ausgesucht habe. Ob man Nähen als Kunst bezeichnen kann oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ich für meinen Teil finde, dass es schon ein Kunststück ist, so winzige Kleidung zu nähen. Sobald ich Oberteil und Rock miteinander verband, war die Nähmaschine jedenfalls nutzlos und ich musste auf die gute alte Handarbeit umsteigen.
Verwendet habe ich Reste eines elastischen Samtstoffs, aus dem ich mir letztes Jahr ein Kleid genäht habe. Das Oberteil wird am Rücken mit zwei Druckknöpfen geschlossen. Ursprünglich war geplant, auch dem Kleid einen „Fellbesatz“ aus Füllwatte zu geben, doch schon an der Weihnachtsmütze verzweifelte ich fast. Der Bastelkleber samt Watte klebte mehr an mir als am Stoff, und der Kleber ließ sich dann nicht mal von den Händen abwaschen. Was man nicht alles für die Kunst macht …

Hinter den Kulissen

Damit verabschieden sich die Kunstfälscher fürs erste wieder in die wohlverdiente Winterpause. Im Frühjahr melden wir uns dann mit der dritten Runde schamloser Fälschungen zurück.