Falling Skies | Journey to Xibalba (3×09)

„The human spirit is the most powerful weapon on this planet“, sagt Cochise, und es wäre schön, wenn man diesem Motto in der Serie mehr Tribut gezollt hätte. Aber bevor der große Schlag gegen die Espheni ansteht, werden unsere Helden diese Woche erst mal verschüttet. Warnung vor Spoilern!

Tom kehrt nach Charleston zurück und insistiert, dass der Widerstand den Tower in Boston angreifen sollte, um gleichzeitig auch Karen zu erledigen. Weaver bleibt misstrauisch, ob Tom wirklich noch zu trauen ist, doch bevor sie irgendwelche Pläne machen können, wird das Camp der Volm zerstört. Kurz darauf legt Lourdes eine Bombe, die auch das Hauptgebäude von Charleston zerstört und einen Großteil der Leute verschüttet. Während die nach einem Weg in die Freiheit suchen, bleibt Zeit zur Reflektion, und Tom nutzt die Gelegenheit, den Spion zu enttarnen.

Kaum zu glauben, dass das tatsächlich die Folge vorm Finale war, denn sie lässt alles vermissen, was auch nur entfernt an Spannung erinnern könnte. Zugegeben, im großen Ganzen dieser Staffel ist „Journey to Xibalba“ wohl eher noch ein Highlight, gerade weil wenig passiert und der Fokus stärker auf der Interaktion liegt, aber das ist trotzdem nicht das, was ich vor einem Staffelfinale erwarte. Schätze, das ist auch eine Methode, die Neugier zu wecken.

Natürlich ist die Handlung ziemlich konventionell. Wenn man möchte, dass die Figuren miteinander reden, dann ist ein Gebäudeeinsturz die naheliegende Wahl, auch wegen der Nahtoderfahrung (siehe Maggie und Hal, die die ganze Zeit nur das Rohr hätten abschrauben müssen, um an Sauerstoff zu kommen). Doch worum ging es hier eigentlich? In Bezug auf die Waffe hätte es ausgereicht, das Camp der Volm zu zerstören. Wollte Lourdes den Widerstand auf diese Weise dezimieren oder zumindest schwächen? Oder ging es ihr tatsächlich nur darum, genug Durcheinander zu erzeugen, dass sie unbeachtet auch noch Cochise erledigen kann?

Apropos Lourdes. An sich eine gute Entscheidung, die Identität des Spions noch vor dem Finale zu enthüllen, aber dass sie sich mit einem einzigen Satz verraten würde, nachdem sie offenbar wochen-, wenn nicht gar monatelang unentdeckt geblieben ist, halte ich für ein bisschen unglaubwürdig. Dass Tom diesen Fauxpas sofort bemerkt, ist klar, darüber brauchen wir nicht reden, ich persönlich ahnte nur, dass da was war, weil sie wie ein Wasserfall geredet hat und Tom dann so seltsam dreinsah. Ich frage mich indes, ob sie tatsächlich der einzige Spion in Charleston war. Nicht, dass ich hier immer noch auf meiner Theorie mit Marina herumreiten will, aber zum einen käme es mir komisch vor, wenn sich die Espheni auf nur einen Spion verlassen haben, zum anderen könnte ich mir auch vorstellen, dass Lourdes, die ja so viele Bugs hat, auch welche übertragen hat. Aber vermutlich stecke ich da wieder mehr Gedankenarbeit rein als die Autoren selbst.

Bliebe noch das Stichwort Xibalba. Als ich den Episodentitel las, und das war noch vor Start der Staffel, da hab ich mir noch freudig die Hände gerieben. Laut Maya-Mythologie ist Xibalbá die neunstufige Unterwelt, allerdings nicht gleichzusetzen mit der christlichen Hölle. Ich bin beileibe keine Expertin und habe nur so viel mitbekommen, dass da wohl die Toten Prüfungen und Leiden bestehen müssen, an sich also ein recht spannendes Konzept. Das Problem ist, dass sie bei „Falling Skies“ eigentlich nichts gebracht haben, was diesen Titel auch nur annähernd rechtfertigen würde, wahrscheinlich hatte da nur gerade einer ’ne Doku gesehen und die Kollegen fanden das Wort irgendwie cool. Also im Endeffekt total verschenkt, was man inzwischen ja über die gesamte Staffel sagen kann.

Journey to the Notes. Tom kommt per Segelschiff aus Boston zurück. Per Segelschiff! Außerdem ist er wirklich überzeugt, dass Anne und Alexis tot sind, und sagt das auch so seinen Söhnen. Wie Kadar da plötzlich aus dem Luftschacht kroch, da musste ich so lachen, der Typ ist echt ’ne Kellerratte. Die Schauspielerin von Lourdes kann man nicht genug loben, sie spielt eine fremdgelenkte Frau, die wiederum eine normale Frau spielt, und das ziemlich beeindruckend. Ein Schuss an der richtigen Stelle und sie finden den Ausgang? Und dafür haben die vierzig Minuten gebraucht?!

2 von 5 verschütteten Bananen.

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