Brot und Spiele

Aus aktuellem Anlass möchte ich noch einmal betonen, wie wirklich abgrundtief ich Fußball verachte. Nicht, weil es absolut albern ist, dass zweiundzwanzig erwachsene Männer einem Ball hinterherrennen, sondern weil es mutmaßlich vernunftbegabte Menschen dazu veranlasst, mitten in der Nacht stundenlang hupend und wie von Sinnen schreiend durch die Gegend zu fahren. Brot und Spiele, so sagte man früher mal dazu. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele hässliche Gesetze die Bundesregierung diesmal wieder in den drei Wochen durchgedrückt hat, in denen keiner hingesehen hat. Und wer mich jetzt übertrieben zynisch nennt, sollte sich mal ganz ernsthaft fragen, ob dieser Sieg auch nur ein einziges der vielen politischen, gesellschaftlichen oder finanziellen Probleme löst, die dieses Land hat. Er verbessert auch niemandes persönliche Situation, Arbeitslose sind immer noch arbeitslos, und Arme immer noch arm. In diesem Sinne: Schland! Schland!