iZombie | The Exterminator (1×03)

„In my old life, I was a lot of things. A doctor, a fiancee, a fan of Pilates. Now, I’m only one thing. A stomach, hunger incarnate. When I’m hungry, I forget my lunch used to be a person. When the hunger’s bad, I forget I used to be one, too.“

Liv gerät an das Hirn eines Profikillers und erlebt den Segen völliger Gefühllosigkeit, muss sich aber auch damit auseinandersetzen, ob sie damit nicht den letzten Rest Menschlichkeit aufgibt. Spoiler!

Als Liv das Hirn eines Profikillers isst, der Opfer eines Komplotts wurde, führt das nicht nur dazu, dass sie sich in den prestigeträchtigen Gerichtsprozess ihrer Mitbewohnerin Peyton einmischen muss. Der Profikiller war außerdem ein Psychopath wie er im Buche steht, was Liv all ihrer Gefühle beraubt und ihr anfänglich wie ein Segen erscheint, ihr aber auch das nimmt, was sie möglicherweise noch retten könnte: ihre Menschlichkeit.

Ich gebe gerne zu, dass mir der Fall der Woche nichts gegeben hat, weil einfach zu viele Personen darin involviert waren, als dass ich noch irgendwas geblickt hätte. Aber „iZombie“ beweist immer mehr, dass seine Stärke in der Charakterzeichnung liegt, und genau das macht die Folge auch so gut. Nach den ersten zwei Folgen, in denen Liv Eigenschaften annahm, die in erster Linie amüsant waren, erleben wir hier zum ersten Mal, was passiert, wenn sie das Hirn eines Menschen mit Persönlichkeitsstörung isst. Und ich hoffe, dass die Serie diese Mischung beibehalten wird, denn die düsteren Seiten der Figur sind mindestens so spannend wie die lustigen.

Die Schlüsselszene war für mich der Moment, als Liv und Ravi die in einen Zombie verwandelte Marcy finden – und Liv Steine auf sie wirft. Ich glaube, wir haben uns alle ein bisschen zu sehr an Liv und Blaine gewöhnt, doch die Wahrheit ist, ein Zombie, der nicht isst, wird zu einem Monster. Einem, für das es keine Rückkehr mehr gibt. Auch wenn Liv es in diesem Moment nicht spüren konnte, zumindest intellektuell muss sie diese Information doch erreicht haben. Ravi mag dem Traum nachrennen, dass er sie eines Tages zurückverwandeln kann, doch Tatsache ist, wenn sie es nicht schafft, ihren Status Quo zu halten, wird das nicht gelingen. Auf der anderen Seite ist verständlich, dass Liv die Gefühllosigkeit als Segen empfindet, sie hat so viel verloren.

Offen bleibt die Frage, was Blaine da im Hintergrund treibt. Zu Beginn der Folge erinnert er Liv noch einmal an ihre Abmachung, ihm gelegentlich ein Hirn zukommen zu lassen, doch sie sagt ihm deutlich, dass sie ihm nicht einen Meter weit traut. Es wäre nun leicht anzunehmen, dass er sich selbst welches beschafft, indem er Leute tötet, das macht er ganz gewiss. Doch steckt am Ende mehr dahinter? Was, wenn die Frau von letzter Woche nicht die Einzige ist, die er in einen Zombie verwandelt hat? Wir wissen nun, dass es definitiv mehr als nur zwei Überlebende der Bootsparty gibt, und ganz offensichtlich haben nicht alle eine zuverlässige Nahrungsquelle gefunden. Auch wenn Blaine so getan hat, als wäre er ebenso überrascht wie Liv, dass es noch andere gibt, ich glaube mittlerweile, er weiß das längst und stellt sich womöglich sogar eine kleine Armee zusammen.

„I am too hungry right now to work out if you’re joking or not. Your skull just turned into an animated ham.“ Die Kinder am Beginn der Folge, die Marcy entdecken und dann ein Foto bei Instagram posten, das war so typisch für diese Generation. Die Gefahr ist ihnen egal, solange sie dadurch mehr Follower kriegen. Wenn Liv sich und Clive den Teamnamen „Piggy and the Brain“ gibt und sie in dem Gespann das Hirn ist, heißt das dann, dass Clive Piggy ist? Ich frage mich ja, ob das der Profikiller oder der Zombie in Liv war, der Marcy schließlich kaltblütig tötet. Ich möchte bitte dieses T-Shirt mit den chemischen Zeichen („O Mg“), das Liv danach trägt.

4 ½ von 5 kaltblütigen Bananen.

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