iZombie | You’ve got to hide your Liv away (4×12)

„I should have listened to you. You were right about Chase. You were right about everything.“


Chase verlangt, dass sich Renegade stellt, da er sonst Curtis exekutieren lässt. Major entführt daraufhin Liv, um sie vor sich selbst zu schützen. Spoiler!

I’m here to surrender, I’m Renegade

Chase gibt bekannt, dass er Curtis hinrichten wird, wenn sich Renegade nicht selbst stellt. Weil er Liv und ihren Gerechtigkeitssinn kennt, entführt Major sie kurzerhand und bringt sie nach Oregon. Doch auch das Gehirn einer glücklich verheirateten Ehefrau kann sie nicht davon abhalten, Chase die Wahrheit zu sagen – vor allem, da sich inzwischen Levon als Renegade ausgegeben hat. Mit Liv aus dem Weg, muss sich Clive derweil bei seinem neuesten Fall mit Ravi zusammentun, der außerdem einen gewaltigen Durchbruch bei der Suche nach einem Heilmittel erlebt.

Stockholm-Syndrom

Die ganze Staffel über hat es mich irritiert, dass Liv neuerdings so komplett von den Gehirnen vereinnahmt wird, die sie isst, und nun scheint es fast, als wäre das einzig und allein ein Plot Device gewesen, um diese Folge vorzubereiten. Machen wir uns nichts vor, in der ersten Staffel wäre es unmöglich gewesen, Liv mit einem Hausfrauen-Gehirn ruhigzustellen und mehr oder weniger dazu zu bringen, Levon zu betrügen. Wahrscheinlich ist es das, was mich an „You’ve got to hide your Liv away“ am meisten stört. Gerade in der heutigen Zeit, in der so viel über Einvernehmlichkeit geredet wird, kann man nicht einfach so eine Geschichte erzählen und dann die Implikationen komplett ignorieren. Major weiß, dass Liv mit jemandem zusammen ist, lässt aber nicht nur zu, sondern forciert es geradezu, dass sie sich an ihn ranschmeißt und ihn bekocht und was weiß ich nicht alles. Einfach alles daran ist falsch.

Ravi: „Funny … funny story. She’s been kidnapped.“
Clive: Not that funny.“
Ravi: „By Major. In a nice way.“

Nicht falsch ist nicht automatisch richtig

Am Ende befeuert das aber auch meinen Eindruck von der wackligen Charakterisierung Majors diese Staffel. Zugegeben, dass er Liv entführt, war schon sehr Major, aber seine 180°-Wende ergibt nicht wirklich Sinn. Ja, Chase hat den Bogen überspannt, als er Majors Schützlinge erschossen hat (Jordan lebt übrigens noch und erholt sich bei Major), aber das heißt nicht automatisch, dass er völlig falsch liegt und Liv in jeder Hinsicht richtig. Liv hat über den Verlauf dieser Staffel einige mehr als fragwürdige Entscheidungen getroffen, und die Tatsache, dass sie glaubt, das Richtige zu tun, rechtfertigt bei weitem nicht alle. Wie ich schon einmal schrieb, sie trägt zur gespannten Lage in Seattle bei, während Chase wenigstens versucht (wenngleich erfolglos), sie in den Griff zu kriegen. Hat Major völlig die Fähigkeit verloren, selbst zu denken?

Steht der große Knall kurz bevor?

Das heißt nicht, dass die Folge gar nichts Gutes zu bieten hatte, ganz im Gegenteil, ich fand sie entschieden besser als „Insane in the Germ Brain“, weil sie einige interessante Weichen für das Finale stellt. Es scheint, als stünde Washington tatsächlich kurz davor, die Bombe zu werfen, was durchaus erklärt, warum Chase so erpicht darauf ist, erneut ein Exempel zu statuieren (unter anderem Umständen wäre er vermutlich sogar bereit, Liv zu verschonen). Es erklärt auch, warum Major keine Sekunde an der Aufrichtigkeit von Hobbs zweifelt, als dieser ihn bittet, den Platz von Chase einzunehmen, denn auch das wäre ein klares Zeichen an die Außenwelt. (Dass sich das gleich darauf als Finte herausstellt, um Major vor Chase zu diskreditieren, kam überraschend, und ich frage mich auch, welches Ziel das verfolgt.)

Blaine auf der anderen Seite verschwendet gar keinen Gedanken daran und will stattdessen expandieren. Wie er seinen Vater mit Hirn-Schnee dahingehend manipuliert, dass er seine Schäfchen zum Angriff aufstachelt, war durch und durch Blaine. (Seine Kurzsichtigkeit in diesem Punkt wundert mich trotzdem.) Schade, dass wir nicht auch die andere Seite zu sehen kriegen, wo Peyton zur Zeit intensiv verhandeln dürfte.

Clive: „I’m going to ask you one more time to button that.“
Ravi: „I’m proud of my body, and if I want to show it, I’m going to. No one is making you look.“

In the meantime … it’s murder solving time!

Für den humorvollen Part war diese Woche einmal mehr das ungleiche Paar Clive/Ravi verantwortlich. Da Liv gerade damit beschäftigt ist, entführt zu werden, und Ravi zufällig seinen monatlichen Zombie-Rückfall hat, isst er das Hirn von „White Girl“ – und es ist glorios! Rahul Kohli ist ein Geschenk Gottes an die Menschheit, die gesamte Szene im Scratching Post, wo er sich mit Clive über sein halb offenes Hemd streitet, ist Gold wert. Außerdem beginnt Ravi mit seiner Forschung an Isobels Gehirn und erlebt dabei eine echte Überraschung: Das Antigen, das er isoliert, ist nicht etwa eine Impfstoff, sondern ein Heilmittel. (Sprich, Isobel hat doch auf das Virus reagiert und wurde nur jedes Mal sofort wieder geheilt.) Angesichts dessen, dass die nächste Staffel die letzte der Serie sein wird, könnte das tatsächlich die Vorbereitung eines versöhnlichen Finales sein. Auf dem Weg dahin sollten Ravi und sein Heilmittel diesmal aber wirklich etwas besser beschützt werden, als das in der Vergangenheit der Fall war.

You’ve got to hide your Notes away

• Moment, Clive hatte vorher auch noch nichts von Brother Love gehört? Ja, leben die denn alle hinter dem Mond?
• Schweigen wir bitte über den Unsinn mit Clives Heiratsantrag. Wo ist da die Motivation? Und wie scheiße ist das eigentlich gegenüber Michelle?!
• Ravi über den Franzosen-Typ von Fillmore Graves: „Okay, I don’t like him, but I don’t hate his cape.“ 😀

3 ½ von 5 Bananen im Kofferraum.

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