iZombie | And he shall be a good Man (4×13)

„We always said we were going to make big names for ourselves. I guess we should have been a little more specific.“


Livs Exekution steht bevor, doch noch geben ihre Freunde nicht auf und tun alles, um sie zu verhindern. Spoiler!

Fillmore Graves has Liv, they plan to execute her

Livs Freunde erfahren von der geplanten Hinrichtung und versuchen, Chase Graves umzustimmen. Als das nicht funktioniert, veröffentlichen sie Levons Dokumentation, wodurch die öffentliche Meinung kippt und Fillmore Graves es für zu gefährlich hält, Liv öffentlich zu exekutieren, und das lieber im Geheimen tun will. Während Major, Clive, Ravi und Peyton versuchen, das zu verhindern, stürmen Angus und seine Zombies Seattles Grenze.

Das passende Finale für eine durchwachsene Staffel

„And he shall be a good Man“ ist kein schlechtes Staffelfinale (wenngleich auch kein gutes), aber es ist eines, das zu großen Teilen absolut vorhersehbar ist und deshalb kaum einen emotionalen Effekt hat. Es ist in gewisser Weise aber auch das Finale, das diese Staffel verdient, die sich in viel zu vielen Handlungsbögen verloren und auf dem Weg einige äußerst fragwürdige Entscheidungen getroffen hat, auf die ich nachfolgend näher eingehen möchte.

Drama, Baby, Drama!

In meinen Augen war es nie sonderlich glaubwürdig, dass Liv zur Galionsfigur des Widerstands wird. Wie ich damals schon schrieb, ergab es wenig Sinn, dass Renegades Anhänger sie so schnell als Ersatz akzeptieren, aber abgesehen von ihrem ach so guten Herz haben wir auch nie eine echte Erklärung dafür bekommen, warum sie das macht. Sie ist nun beinahe genauso schnell bereit, alles hinzuschmeißen, wie sie anfangs begierig war, Renegades Arbeit fortzuführen. Und ja, natürlich, persönliche Verluste und so weiter, aber ganz im Ernst, sowohl sie als auch Levon waren sich der Gefahr von Anfang an bewusst.

Wollte man böse sein, so könnte man argumentieren, dass diese Storyline nur dazu da war, um einen Konflikt mit Major zu kreieren. Seine Handlungen in dieser Staffel waren teilweise genauso dumm und einseitig, und vor allem war es nicht glaubwürdig, dass er so lange zu Chase hält, obwohl der die Sache eindeutig in den Sand setzt. Ach Gott, und Chase! Ich kann ehrlich gesagt nicht fassen, dass Jason Dohring dermaßen vergeudet wurde, er hat nach der dritten Staffel keine Gelegenheit mehr bekommen, seiner Figur auch nur einen Hauch Dreidimensionalität zu verleihen. In gewisser Weise ist die Antiklimax seines Endes die treffendste Metapher für die Figur.

Major: „Liv, I am so sorry we didn’t get there in time to save your boyfriend.“
Liv: „Me too. His name was Levon, and he would still be alive if you hadn’t kidnapped me.“
Major: „I know. But you wouldn’t be.“

Kurzer Prozess

Was Blaine und Angus angeht, nun, diese Beziehung geht endgültig in die Brüche. Schwer zu glauben, dass Angus überhaupt je gedacht hat, Blaine stünde voll hinter seiner Sache (er kennt seinen Sohn schließlich), aber auch Blaines Plan geht nicht auf, weil die Zombiehorde aufgehalten werden kann, bevor sie Seattle verlässt. Mehr kann man aber auch zu diesem Handlungsstrang nicht sagen, denn die groß aufgebaute Story um den religiösen Kult fällt damit ebenfalls in sich zusammen und wird voraussichtlich keine Rolle mehr spielen.

Liebe ist …

Mein größter Kritikpunkt betrifft aber nicht einmal die eigentliche Handlung, sondern all die kleinen Romanzen auf dem Weg. Über Ravi und Peyton habe ich bereits in „My really fair Lady“ geschrieben – die Art und Weise, wie sie wieder ein Paar werden, ist einfach nur dumm und nachlässig erzählt.

Liv und Levon, na ja, das war in erster Linie austauschbar, insofern kam es zumindest für mich seeeehr überraschend, dass sie sich im Finale nun plötzlich ihre Liebe gestehen. Am Ende ist Levon aber sowieso nur einer von vielen toten Liebhabern, die Liv im Laufe der Serie hatte, und langsam wird dieser Witz halt auch langweilig.

Am schlimmsten ist aber eindeutig die Story um Clive und Dale. Waren sie anfangs mal ein ganz süßes Paar, hat sich das in dieser Staffel ins glatte Gegenteil verkehrt und Clive in meinen Augen als absoluten Trampel abgestempelt. Er schläft mit Michelle und macht kurz darauf Dale einen Heiratsantrag? Absolut uncool. Ich sehe einfach die Emotionen nicht, die uns hier verkauft werden sollen, immerhin ist Clive nicht nur plötzlich bereit, auf Kinder zu verzichten, nein, er will für Dale sogar selbst ein Zombie werden! Zum Glück weiß Liv da Abhilfe … was mich auch schon zu meinem nächsten Punkt bringt.

Peyton: „Still want to run off somewhere where no one knows who you are?“
Ravi: „Zombies and humans all believing we can work together. What should we do first, Renegade?“

Heilmittel? Da war doch was!

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Serie nicht damit enden wird, dass Ravi ein Heilmittel entwickelt und alle wieder Menschen werden. Nicht nur wäre es an diesem Punkt der Geschichte wie ein Reset-Button, der das ganze Zombie-Mensch-Miteinander-Trara ad absurdum führt, es sah zuletzt auch nicht wirklich danach aus, als würde sich Ravi überhaupt anstrengen. Isobels Gehirn reicht für genau eine Dosis?! Was soll denn der Unsinn? Statt also weiter an der bisher besten Chance auf ein Heilmittel zu forschen, schenkt er das komplette Gehirn mal eben Liv. Die es sogleich an Dale weiterreicht. Ehrlich, wenn die Szene irgendwie bewegend sein sollte, hat sie ihre Wirkung komplett verfehlt. Ich dachte nur: WTF?!

Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende

Tatsächlich fühlt sich „And he shall be a good Man“ wie ein Abschluss an und war vielleicht auch als solcher gedacht. Ich muss gestehen, dass ich von dieser Staffel so dermaßen wenig angetan war, dass ich sie mehrmals wochenlang unterbrochen habe, um stattdessen andere, interessantere Serien zu schauen. Deshalb weiß ich auch nicht, ob die Verlängerung um eine letzte Staffel schon raus war, als das Finale lief. Vermutlich nicht, denn es endet doch auffallend positiv. Liv als Nationalheldin, Major als neuer Chef von Fillmore Graves, der einen Neuanfang wagen möchte, und Blaine und Don E als neue offizielle Hirn-Lieferanten für Seattle.

Hier könnten wir eigentlich befriedigt nicken und Fanfictions schreiben. Stattdessen wird es eine weitere Staffel geben, und ich frage mich ernsthaft, wovon die eigentlich noch handeln soll. Ich will so offen sein und zugeben, dass ich meine Reviews unter normalen Umständen an dieser Stelle abbrechen würde. Der einzige Grund, warum ich in Staffel 5 noch dabei sein werde, ist der, dass es bereits angekündigt die letzte sein wird. Das ist der Monk in mir, den Abschluss möchte ich dann schon noch mitnehmen. Abgesehen davon aber? Eine mehr als schwache Staffel.

And this shall be a good Note

• Mag mir einer erklären, warum Washington zwar die Hirn-Lieferungen nach Seattle einstellt, die Bombe aber plötzlich kein Thema mehr ist?
• „Mangez mon short“ ist der vielleicht subtilste Witz, den sich die Serie je getraut hat. Dafür reichte dann sogar mein verschüttetes Schulfranzösisch.
• Eine Kochshow für Zombies! Was für ein Einfall, aber irgendwie naheliegend.

2 von 5 Bananen auf dem Schafott.

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