The Magicians | Impractical Applications (1×06)

„Oh Manon! We offer up this virgin. Flesh and blood.“
„Jesus, I’m not a virgin!“

Mitten in der Nacht werden Quentin und die anderen Erstsemester zum „Trial“ gezerrt, einem Test, bei dem sie zeigen sollen, dass sie wahre Magier sind. Unterdessen findet Julia eine Gleichgesinnte und plant mit ihr, Marina zu bestehlen. Spoiler!

Die Erstsemester nehmen an den „Trials“ teil, einer Art Initiationsritus, bei dem sie zeigen müssen, dass sie denken und handeln wie Magier. Die erste Runde bestehen Quentin und Penny noch durch Schummeln, während es bei der zweiten um Zusammenarbeit geht. Die dritte allerdings, in der sie dem anderen ihr tiefstes Geheimnis enthüllen müssen, bringt sie alle an ihre Grenzen. Julia lernt derweil Kadys Mutter Hannah kennen und tut sich mit ihr zusammen, um Marinas Sammlung an Zaubersprüchen zu stehlen.

Ich tu mich ein wenig schwer mit der Entscheidung, ob diese Folge nun gut oder nur mittelmäßig war. Grundsätzlich ist die Idee der „Trials“ keine schlechte, die Ausführung ließ aber doch eine eigene Handschrift vermissen. (Das ist übrigens etwas, was im Buch tatsächlich überhaupt nicht vorkommt und nur als „Einleitung“ für Brakebills South in der nächsten Folge erfunden wurde.) Einerseits war es aufschlussreich, dass einen in der Welt der Magie auch Betrügen weiterbringen kann, andererseits hatte beispielsweise die Übung zur Zusammenarbeit praktisch nichts mit Magie zu tun und erschien mir deshalb etwas willkürlich. Die dritte Aufgabe war ehrlich gesagt nur noch peinlich und kann nur als verzweifelter Versuch der Autoren entschuldigt werden, irgendwie den Ruf der Serie, für Erwachsene zu sein, rechtfertigen zu wollen. (Und ehrlich, wenn diese einfach nur infantil inszenierte Interpretation von sexy das beweisen soll, dann hat „The Magicians“ ein Problem.)

Überhaupt scheint fast jede Folge daran zu kranken, dass man Chancen verpasst. Dass die Jungmagier ihr größtes Geheimnis offenbaren müssen, ist an sich ein spannender Ansatz, wenn man eben zugrunde legt, dass auch die Gefühle etwas mit der Fähigkeit zu zaubern zu tun haben (siehe Quentins Ausbruch in der ersten Folge). Das Problem dabei ist, dass man speziell im Fall von Quentin auf fast lächerliche Art und Weise auf der Stelle tritt. In der wievielten Variation haben wir jetzt eigentlich schon gehört, dass er vor der Realität davonläuft, selbst wenn sie genau so ist, wie er sie sich immer gewünscht hat? Alice zeigt einmal mehr, dass sie so langweilig ist, wie sie aussieht, und selbst Pennys Liebesgeständnis wirkte ein bisschen zufällig gewählt. Das einzige Geheimnis, das die Handlung wirklich vorangebracht hat, ist Kadys. Über sie erfahren wir in dieser Folge so viel, auch, dass es ihre eigene Mutter war, die sie an Marina „verkauft“ hat, und das verleiht dieser bisher eher blassen Figur ungeahnte Tiefe.

Was mich natürlich direkt zu Julia und ihrer neuen Busenfreundin Hannah bringt. Dieses Zusammentreffen war in mehrerlei Hinsicht aufschlussreich, denn in gewisser Weise erhascht Julia so einen kurzen Blick in ihre Zukunft, sollte sie so weitermachen wie bisher. Ob sie Hannahs grausamer Tod aufrüttelt, werden wir sehen, auf jeden Fall dürfte ihr nun endlich klar sein, dass sie Marina als Gegnerin gewaltig unterschätzt hat. (Ich muss gestehen, hier vermisse ich ein bisschen die Gegenmeinung, denn auch Marina muss doch auffallen, dass sie mit Julia ein echtes Talent rausgeschmissen hat. Oder sah sie in ihr einfach nur Konkurrenz?)

Impractical Notes. „There are no Hobbits in Fillory!“ Ich hasse es, wenn Serien so was machen: Zufällig kann Kady tätowieren, und zufällig hat sie auch ihr Werkzeug mit nach Brakebills gebracht, so dass sie Penny seinen Anker verpassen kann. Ich bin unschlüssig, mochte Margo die Fillory-Bücher wirklich oder tut sie nur so, damit Quentin trinkt? Apropos, ich mag zwar Eliots theatralisches Gebaren, doch wann erfahren wir endlich mal etwas mehr über ihn?

3 von 5 geheimnisvollen Bananen.

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