The Magicians | The Balls (5×12)

„So let me get this straight, every time we have a feeling, we’re gonna go full on Glee. That doesn’t seem ideal for, you know, a heist.“

Die Magier wollen das magische Saatkorn vom Couple stehlen. Julia besucht Pennys Mutter. Spoiler!

A hero has risen, with a most excellent singing voice

Mit der Hilfe von Marina und Zelda planen unsere Freunde den Diebstahl des magischen Saatkorns von The Couple. Da alle Schritte perfekt koordiniert werden müssen, nutzen sie einen verzauberten Dirigentenstab, was allerdings dazu führt, dass sie bei heftigen Gefühlen in Gesang ausbrechen. Unterdessen macht Julia Pennys Mutter Neela ausfindig und findet heraus, dass es ihr gut geht, seit sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Sohn hat. Offenbar besteht eine magische Verbindung zwischen ihnen, die dazu führt, dass Neela Stimmen hört, sobald Penny in der Nähe ist.

Die schwächste Musical-Folge der Serie

Musical-Folgen haben bei „The Magicians“ mittlerweile Tradition und man muss die Konsequenz bewundern, mit der das auch in dieser letzten Staffel durchgezogen wird. Die Frage, wie sinnvoll das in der vorletzten Folge ist, ist wahrscheinlich müßig, schade ist eher, dass „The Balls“ bei weitem nicht die Klasse vorheriger Musical-Folgen erreicht. Ein anderer Reviewer brachte das Problem auf den Punkt: Statt dass die Songs die Handlung unterstreichen, wird sie allein davon angetrieben. Und das ist in vielerlei Hinsicht eine sehr billige Lösung.

Paloma: „We’ve made powerful enemies here on earth, and one cursed us, making us …“
George: „Unable to have children. But on a new world, beyond the reach of our enemies, we hope to have a family.“
Fen: „Okay. I have to admit that’s not a motive I could have guessed, but do you really think you’d make the best parents?“

Es steht nichts auf dem Spiel

Die größte Schwäche der Folge besteht allerdings darin, dass sie wie eine gewaltige Antiklimax wirkt. Nicht nur hat Marina offenbar heillos übertrieben, als sie sagte, der Raub sei ohne die kosmische Konvergenz unmöglich. Auch The Couple erweist sich als wenig beeindruckender Gegner. Im Verlauf der Staffel wurden sie als skrupellose Bösewichte charakterisiert, die vor nichts zurückschrecken, um ihr Ziel zu erreichen. Die Tatsache, dass George Alice in „Cello Squirrel Daffodil“ einfach die Finger abschneidet, um an Informationen zu gelangen, schien das zu dem Zeitpunkt noch zu untermauern.

Was wir jetzt präsentiert bekommen, ist jedoch lediglich ein neureiches und offenbar sehr verwöhntes Ehepaar, das den ganzen Aufwand nur deshalb betreibt, weil sie keine Kinder kriegen können. WTF? Auch Georges abgebrühte Attitüde verfliegt recht schnell, als die Freunde geschlossen vor ihm stehen. Am Ende betteln er und Paloma praktisch um Gnade.

Fen ist die eigentliche Heldin

Immerhin, die Aktion ermöglicht es Fen einmal mehr, zu zeigen, was sie drauf hat. Zum einen ist sie in der Lage, die Buchseite zu übersetzen, mit der sich die anderen schon die ganze Staffel lang herumschlagen. (Obwohl man feststellen darf, dass auch das irgendwie eine sehr einfache Auflösung ist, auf die sie früher hätten kommen können.) Zum anderen aber rettet Fen auch das Saatkorn auf … nun, unkonventionelle Weise.

Margo: „Fen, where the fuck is the seed?“
Josh: „Why are you running so weird?“
Fen: „The seed is somewhere warm, very humid, even moist.“
Josh: „Oh, whoa.“

Die Macht der Musik

Lohnt es sich, über die Musical-Nummern zu sprechen? Bis auf eine bemerkenswerte Ausnahme dienen sie diesmal eben nicht dazu, den Gefühlszustand der Protagonisten auszudrücken. Stattdessen werden sie als eine Art Waffe eingesetzt, denn aus Gründen, die nicht genauer erläutert werden, ist der Gesang magisch und setzt ihre Gegner praktisch kampflos außer Gefecht. Was, um ehrlich zu sein, ein bisschen langweilig ist.

Bei der erwähnten Ausnahme handelt es sich jedenfalls um das Duett von Alice und Eliot. „Don’t give up“ von Peter Gabriel und Kate Bush gehört ohnehin zu den schönsten Duetten der Musikgeschichte, hat bei mir als erklärtem Peter-Gabriel-Fan aber auch einen festen Platz im Herzen. (Und ich will nicht lügen, aufgrund des Timings und gewisser persönlicher Umstände kamen mir in der Szene die Tränen.) Aber es ist eben auch der perfekte Song, um das Dilemma auszudrücken, in dem sich Alice befindet – und um den starken Zusammenhalt der Freunde zu demonstrieren.

Ein besonderes Band zwischen Mutter und Kind

Der zweite, irgendwie lose Plot dieser Folge ist Pennys und Julias Besuch bei Pennys Mutter Neela. Zunächst scheint es so, als habe sie ihre psychischen Probleme überwunden, doch dann stellt sich heraus, dass sie sofort wieder auftreten, sobald Penny in ihre Nähe kommt. Grund dafür ist eine Art magisches Band zwischen ihm und Neela. Und weil sie natürlich nicht möchte, dass es ihr mit ihrem eigenen Kind genauso ergeht, hat das Kappen dieser Verbindung für Julia oberste Priorität.

Nur leider sieht Neela das nicht so, und das ist die eigentliche Tragik der Geschichte. Sie hat sich ein neues Leben ohne Penny aufgebaut und ist zu verängstigt, um auch nur das kleinste Risiko einzugehen. Ist sie egoistisch? Vielleicht, aber als Außenstehende können wir letztendlich nicht beurteilen, wie schwer es war, das alles durchzumachen. Das Einzige, was mich daran stört, ist, dass es genug andere Möglichkeiten für Neela gäbe, mit ihrem Sohn in Kontakt zu bleiben. Hat sie etwa noch nie was von Telefonen gehört?

The Notes

• Wie großartig war eigentlich das Heist Book? Eine Art Pop-up-Buch, das sich regelrecht in ein Puppenhaus verwandelt.
• Was ist Marina denn nun: Psychopath oder Soziopath?
• Gibt es jetzt zwei Foggs im Etheric Realm? Und hilft das unserem Fogg vielleicht dabei, zu entkommen?
• Nett, dass sie Santa Claus noch mal bringen. „Ho, ho, ho, what the fuck?“

3 von 5 sehr emotionalen Bananen.

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