A Series of unfortunate Events | The wide Window (1×05+06)

„It can’t be that you have nothing better to do.“

Nach Montgomerys Tod fällt die Vormundschaft über die Baudelaires Tante Josephine zu, die von zahlreichen Phobien geplagt wird. Manche Ängste sind allerdings begründet, wie das Auftauchen von Olaf als Captain Sham beweist. Spoiler!

Die Baudelaires werden an Tante Josephine weitergereicht, eine Frau, die vor praktisch allem Angst hat und sich weigert, ihnen irgendwelche Fragen zu beantworten. Beim Einkauf auf dem Markt trifft Josephine Captain Sham, bei dem es sich in Wirklichkeit um Graf Olaf handelt, und lässt sich zu einem Date überreden, bei dem er ihr seine wahre Identität enthüllt. Er zwingt sie, einen Abschiedsbrief zu schreiben, bevor er sie jedoch umbringen kann, täuscht sie ihren Selbstmord vor und versteckt sich in einer Höhle – darauf hoffend, dass die Baudelaires ihre Nachricht im Abschiedsbrief entschlüsseln.

Ich hatte ja gehofft, das bei einer so kurzen Serie nicht sagen zu müssen, doch mit dieser Doppelfolge bin ich beim besten Willen nicht warm geworden. Vielleicht lag es an der Figur der Josephine, die ich mit ihren Phobien einfach nur als nervig empfand, vielleicht war es auch einfach nur die Story, die in sich nicht schlüssig war. Bis auf einige schöne Momente und Neil Patrick Harris als Captain Sham („Here’s Shammy!“) ist „The wide Window“ eher vergessenswert.

Freilich kann ich nicht beurteilen, wie Tante Josephine im Buch „Der Seufzersee“ charakterisiert ist, und ob die Probleme mit dem Plot ihren Ursprung bereits dort nehmen. Ich meine, es wird enorm viel Zeit aufgewendet, uns zu zeigen, dass sie vor wirklich allem Angst hat, dass sie sogar kalte Suppe serviert, weil sie sich davor fürchtet, der Herd könne ihr um die Ohren fliegen. Und nur wenige Szenen später will man uns glauben machen, dass sie sich einfach mal so von einem völlig Fremden zum Essen ausführen lässt? Dass sie den Kindern nicht mal zuhört, wenn sie sie davor warnen, dass es sich bei Captain Sham um Olaf handelt? Ziemlich unglaubwürdig.

Was ich mochte, war Josephines Fixierung auf korrekte Grammatik. (Böse Zungen mögen behaupten, ich sei genauso.) Immer, wenn sie ihr Gegenüber unterbricht, um das gerade Gesagte zu verbessern, nimmt das komplett die Dramatik raus, und das gibt einigen Dialogen eine wirklich amüsante Dynamik. Und vergessen wir nicht, dass sie auf diese Weise eine geheime Botschaft in einem für Olaf völlig unauffälligen Abschiedsbrief unterbringen konnte!

Um ehrlich zu sein, ich hätte gerne mehr von Larry, dem Besitzer des „Anxious Clown“, gesehen. Er scheint wie die Eltern der Baudelaires und Josephine dieser geheimen Organisation anzugehören, vor allem aber erpicht zu sein, den Kindern die so dringend verlangten Antworten zu geben.

The wide Notes. Die Allergie auf Pfefferminz war ein bisschen random, das hätte man früher erwähnen sollen. Wie die Kinder die Geschenke von Josephine tauschen und Klaus mit der Puppe endet, war irgendwie süß („plenty of boys enjoy playing with dolls“). Die Statue in der Bibliothek war einfach zu prominent, um nicht wichtig zu sein. Komisch, dass keiner gemerkt hat, dass sie nach Josephines vermeintlichem Selbstmord weg war. Die riesigen Blutegel mit Zähnen waren ganz ernsthaft gruselig. Und das Holzbein kann für Harris echt nicht bequem gewesen sein …

3 von 5 ängstlichen Bananen.

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