„This is our most desperate hour. Help us, Julia, Josh. You’re our only hope.“
Julia und Josh geraten in eine alternative Zeitlinie, in der das Biest nahezu alle Studenten von Brakebills ausgelöscht hat. Spoiler!
I tried to get people to call him Mothra but it didn’t stick
Ein alternativer Josh aus der 23. Zeitlinie nimmt per Teslaflection Kontakt mit Julia und unserem Josh auf und bittet sie um Hilfe im Kampf gegen das Biest. Als sie ihr Schlüssel unverhofft direkt in diese Zeitlinie bringt, stellt sich heraus, dass der andere Josh und die dort noch lebende Marina planen, Julia dem Biest zu überlassen, um sich selbst auf diese Weise freizukaufen. Doch Julia hat eine weit bessere Idee, denn dank ihrer neuen Fähigkeiten ist sie in der Lage, den gefährlichen Zauber auszuführen, der damals Alice tötete. Das Biest aber ist nicht etwa Martin Chatwin, sondern Quentin!
Eine konsequent erzählte Geschichte
„Twenty-Three“ ist das vielleicht beste Beispiel dafür, um wie viel besser Geschichten funktionieren, wenn man sie nicht in tausend Plots aufsplittert. Indem sich die Folge ausschließlich auf die alternative Zeitlinie konzentriert und seine Story von vorne bis hinten erzählt, entsteht ein regelrechter Sog, der mich als Zuschauer sehr viel mehr investiert. Und deshalb ist das, auch wenn sie zum großen Arc der Staffel vielleicht nur wenig beiträgt, die unbestreitbar beste Folge seit langem.
Fogg: „Slavery, mass murder – and yet, it smells so floral in here.“
Julia: „It’s a cleaning charm.“
Fogg: „Next time try less rosewater.“
Neue Facetten bekannter Figuren
Der Reiz alternativer Zeitlinien besteht natürlich immer darin, an liebgewonnenen Figuren neue Facetten zu entdecken. Sei es eine sehr viel zugänglichere und verletzlichere Alice, die aus Liebe einen Fehler begangen hat, der viele Menschenleben gekostet hat, oder ein ernsterer Josh, der zum Einzelgänger wurde, weil ihn seine Freunde im Stich gelassen haben. Den großen Knall aber hebt sich „Twenty-Three“ bis zu dem Moment auf, als sich das Biest als Quentin zu erkennen gibt. Ein Quentin ohne seinen „Shade“, der nichts mehr mit dem liebenswerten Nerd zu tun hat, denn wir inzwischen so gut kennen, der aber immer noch geradezu verzweifelt an seiner Obsession von Fillory festhält. (Unnötig zu erwähnen, dass den Schauspielern anzumerken ist, dass sie es genossen haben, einmal andere Seiten ihres Könnens zeigen zu können.)
Die wahre Göttlichkeit in Julia
Im Mittelpunkt des Geschehens steht aber einmal mehr Julia. Sie war schon in der ersten Staffel meine Lieblingsfigur, weil sie komplizierter war als die anderen, und die dritte Staffel gehört eindeutig ihr. Die Entwicklung, die sie durchmacht, vom zutiefst verletzten Vergewaltigungsopfer zur mächtigen Magierin, und bei allem Leid ihre mitfühlende Seite nicht verliert, die ist einfach beeindruckend. Vor allem ist diese Güte nicht aufgesetzt, nur weil ihre Kräfte dadurch größer werden. Als sie Quentin kurzzeitig ihren „Shade“ überlässt, tut sie das, weil sie ihren besten Freund in diesem Mann erreichen will, weil sie immer noch daran glaubt, dass es eine Rettung für ihn gibt.
„The visions weren’t of you killing me. I saw you opening a lock at the end of the world. You were trying to let magic in but you let in something much worse.“
Neues Unheil droht
Was uns im Finale der Staffel erwartet, ist nach dieser Folge indes nebulöser denn je. Quentin hat in einer Vision Julia gesehen, die ein Monster in ihre Welt gelassen hat. Was dieses Monster ist, wissen wir nicht, es bleibt aber auch offen, ob sie ihr ursprüngliches Ziel, die Magie zurückzuholen, trotzdem erreicht. Denn ich glaube nicht, dass die Gruppe etwas, das noch schlimmer ist als das Biest, ohne Magie besiegen kann. (Abgesehen davon wäre es schon irgendwie fies, dauerhaft eine Serie namens „The Magicians“ zu machen, in der praktisch niemand irgendwelche Kräfte hat.)
Twenty-Three Notes (or so)
• Ich weiß nicht, wie ich es finden soll, dass wir Marina wiederhaben, aber wie es scheint, bleiben sie und der alternative Penny uns wenigstens noch nächste Folge erhalten.
• Eliot und Margo als Geister, die ihren grausamen Tod in der Bibliothek von Brakebills immer wieder durchleben müssen, waren echt gruselig.
• Die alternative Alice arbeitet als „radish smuggler“ für die Kaninchen – wer denkt sich so was nur aus?
• Und was zum Teufel ist jetzt „the quickening“?!
5 von 5 alternativen Bananen.