Star Trek: Deep Space Nine | Battle Lines (1×13)

„Prophecy can often be vague, Commander. That’s why we must test it.“


Sisko nimmt Kai Opaka mit in den Gamma-Quadranten, wo sie unversehens zwischen die Fronten eines Krieges geraten. Spoiler!

They don’t know how to do anything else but die

Kai Opaka verlässt zum ersten Mal Bajor in Richtung Deep Space Nine und überredet Sisko zu einem Flug durchs Wurmloch. Im Gamma-Quadranten werden sie von einem Satelliten abgeschossen und müssen auf einem Mond notlanden, wobei Opaka umkommt. Kurz darauf befinden sie sich auch schon mitten in einem ewigwährenden Krieg, denn die Bewohner der Strafkolonie auf dem Mond können offenbar nicht sterben. Da taucht auch Opaka quicklebendig wieder auf.

„I’m sorry, Commander, but I’ve discovered we can’t afford to die here, not even once!“

Löchriger Plot, aber viel Gefühl

„Battle Lines“ ist eine Folge, die unerwartet schwer zu beurteilen ist. Einerseits trifft sie viele emotionale Punkte, andererseits offenbaren sich gewaltige Plotlöcher, sobald man genauer hinschaut. Es beginnt, indem Sisko mal eben die halbe Kommando-Crew zu diesem Spazierflug mitnimmt, und endet damit, dass sie praktisch sofort auf diesen Mond stoßen, während Dax und O’Brien später erst mal stundenlang danach suchen müssen. Zum Glück fallen diese Dinge beim Schauen nur wenig ins Gewicht, weil sie am Ende eben nur Mittel zum Zweck sind.

Nur schießen, nicht fragen

Die Strafe, die die Ennis und die Nol auf dem Mond verbüßen, ist die grausamste, die man sich nur vorstellen kann. Auf ewig dazu verdammt, gegeneinander zu kämpfen, zu sterben, wiederaufzuerstehen und weiter zu kämpfen. Zwar hat die Qualität des Kampfs mit der Zeit nachgelassen, weil Strategie unter diesen Umständen niemandem mehr nützt, der Hass aufeinander ist dadurch aber eher noch gewachsen. Es ist, wie Kai Opaka sagt: Ihr Kampf hat kein Ziel, keine Lösung. Und aus diesem Grund haben sie vergessen, dass es noch etwas anderes gibt außer kämpfen. In gewisser Weise ist dieser Krieg aber auch Metapher für all die Dinge in unserem eigenen Leben, die wir ohne zu hinterfragen tun.

Kai Opaka: „Don’t deny the violence inside of you, Kira. Only when you accept it, you can move beyond it.“
Kira: „I’ve known nothing but violence since I was a child.“
Kai Opaka: „In the eyes of the Prophets, we’re all children.“

Ein vom Krieg gezeichnetes Volk

Der andauernde Konflikt zwischen Ennis und Nol findet seinen Widerhall in Major Kira, die im Krieg aufgewachsen ist und deshalb auf ganz ähnliche Weise nie die Chance hatte, etwas anderes kennenzulernen. Für sie aber ging es dabei immer um Frieden, um Autonomie und Freiheit von den Cardassianern. Auch wenn es ihr schwer fällt, ihre verinnerlichte Wut loszulassen, besitzt sie genug Einsicht, um diesen Verlust zu betrauern. Und sie hat mit Opaka jemanden an ihrer Seite, der mit Weisheit und Güte in die richtige Richtung weist.

Kiras innere Zerrissenheit wirft aber auch ein interessantes Licht auf die Bajoraner als Volk. Bereits der Pilotfilm deutete an, dass die Einmischung der Föderation nicht von allen positiv gesehen wird – und aus gutem Grund. Sie haben Frieden erlangt, aber für viele fühlt es sich nicht nach Freiheit an. Kai Opaka war gerade deshalb ein wichtiges Symbol, und es ist fraglich, wie ihr Verlust die Bajoraner beeinflussen wird.

Battle Notes

• Diese fast kindliche Freude auf Siskos Gesicht, als er hört, dass Opaka auf der Station ist – einfach nur süß.
• Bashir, der sich langweilt und deshalb mitfliegen will, ist auch großartig.
• Opaka schenkt O’Brien eine Kette für seine Tochter. Darauf werden wir nie wieder zurückkommen, oder?

4 von 5 unsterblichen Bananen.

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