Im Schnelldurchlauf | Filme im Februar & März

Was passiert, wenn mir unerwartet die Serien ausgehen? Ich schaue ausnahmsweise sogar mal Filme! Welche davon sich lohnen und welche ihr getrost auslassen könnt, erzähle ich euch diese Woche in meinem Schnelldurchlauf.

A quiet Place

Die Welt wurde von Monstern heimgesucht, die selbst auf das kleinste Geräusch reagieren. Lee und Evelyn leben mit ihren zwei Kindern seither in völliger Stille, während sie sich auf die Geburt des dritten Kindes vorbereiten. Als Lee mit dem Sohn unterwegs ist, gelangt eines der Wesen ins Haus – und ausgerechnet jetzt setzen bei Evelyn die Wehen ein.

„A quiet Place“ ist zweifellos der effektivste Horrorfilm, den ich in den letzten Jahren gesehen habe. In gut 80 Prozent des Films herrscht absolute Stille, fast alle Dialoge finden in Gebärdensprache statt und werden untertitelt. Kein Wunder, dass man als Zuschauer schon beim geringsten Geräusch an den Fingernägeln kaut. (Ein tolles Video-Essay über Ton als Teil der Handlung könnt ihr euch übrigens hier anschauen.)

5 von 5 Bananen mit Hörgerät.

Life

Die ISS nimmt Proben einer Mars-Sonde in Empfang und findet dabei einen Einzeller im Winterschlaf. Kaum geweckt, beginnt der rasend schnell zu wachsen und schafft es schließlich, aus dem Labor auszubrechen. Während das Wesen mit den Astronauten Verstecken spielt und dabei einen nach dem anderen tötet, scheint es dazuzulernen.

Auch wenn „Life“ nicht die originellste aller Alien-Geschichten erzählt, ist der Spannungsfaktor hoch. Was als niedlicher Blob in der Petrischale beginnt, ist schon bald ein Riesenkrake, der die Wissenschaftler clever ausspielt – und effektvoll abmurkst.

4 von 5 Bananen in der Petrischale.

Nocturnal Animals

Kunst-Kuratorin Susan erhält per Post den neuen Roman ihres Ex-Mannes Edward, den sie seit der Trennung vor fast zwanzig Jahren nicht mehr gesprochen hat. Während sie in die Geschichte eintaucht, in der eine Mutter und ihre Tochter grausam getötet werden und der Vater verzweifelt nach Rache strebt, erinnert sie an ihre Beziehung mit Edward zurück.

„Nocturnal Animals“ ist ein Film, den man nur schwer in Worte fassen kann, weil seine drei Handlungsebenen eng miteinander verknüpft sind und einander bedingen. Während man als Zuschauer aber schnell eine emotionale Beziehung zum Roman-Teil aufbaut, bleibt Susans Leben und Gefühlswelt seltsam kalt und leer. Auch das erfüllt am Ende einen Zweck, macht es aber fast unmöglich, sich auf sie einzulassen.

3 von 5 gefühlskalten Bananen.

La La Land

Jazzpianist Sebastian und die erfolglose Schauspielerin Mia laufen sich mehrfach über den Weg und verlieben sich schließlich ineinander. Doch ihr beruflicher Ehrgeiz macht es schwer, ihre Beziehung aufrechtzuerhalten.

Ich bin zugegeben kein großer Fan von Musicals, dennoch war ich überrascht, wie wenig mich „La La Land“ tangiert hat. Gemessen daran, welch ein Hype damals um diesen Film gemacht wurde, habe ich wohl mehr erwartet als einen durchschnittlichen Liebesfilm, in dem zwei hübsch anzusehende Menschen vor sich hinträllern. Abgesehen von einigen originellen Ideen eine einzige kitschig-romantische Massenvernichtungswaffe.

2 ½ von 5 singenden Bananen.

Split

Drei junge Mädchen werden von Kevin Wendell Crumb entführt, einem Mann mit multipler Identitätsstörung. Einige seiner 23 Persönlichkeiten haben die Kontrolle übernommen und bereiten sich auf die Ankunft der „Bestie“ vor, für die die Mädchen als Nahrung dienen sollen.

Mit „Split“ kann M. Night Shyamalan nach langer Zeit endlich wieder an seine alten Erfolge anknüpfen. Als Mischung aus Psychodrama und Entführungshorror bedient sich der Film zwar typischer Klischees, um die Spannung aufrechtzuerhalten, wird aber in erster Linie vom großartigen James McAvoy getragen, der jeder der vorgestellten Persönlichkeiten ein eigenes Profil verleiht.

4 von 5 Persönlichkeiten in einer Banane.