Vom 18. bis 21. Juli war es in San Diego wieder so weit: Die große Comic Con, das Original, lockte Macher und Fans gleichermaßen. Und wie schon in den letzten Jahren habe ich mich auch diesmal wieder durch etliche Stunden YouTube gearbeitet, um euch die wichtigsten Infos zu den Serien zusammenzufassen, die ich hier reviewe — oder künftig reviewen werde. Zur Sicherheit gilt in allen Fällen eine Spoilerwarnung bis zur jeweils zuletzt gelaufenen Staffel.
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The Expanse | Star Trek: Picard | Star Trek: Discovery | The Dark Crystal | The Magicians | She-Ra | Westworld |
The Witcher | Honorable Mentions
The Expanse
Leider ist ausgerechnet das Panel, das mich von allen am meisten interessiert, bislang nicht bei YouTube aufgetaucht. Deshalb kann ich hier nur auf Interviews mit dem Cast von „The Expanse“ zurückgreifen, und die waren wirklich alles andere als informativ. Zumindest eine Konstante zeigte sich aber: die ständige und unablässige Lobpreisung Amazons. So sehr ich die Erleichterung über die Rettung der Serie auch nachvollziehen kann – ich hätte wirklich gerne mehr über die vierte Staffel erfahren. Immerhin, neben dem Trailer wurde auch noch ein süßer Clip veröffentlicht.
Star Trek: Picard
Eine der am heißesten erwarteten neuen Serien ist zweifellos „Star Trek: Picard“ — das war auch beim Panel deutlich zu spüren. Im Gegensatz zu „Star Trek: Discovery“ war praktisch der gesamte Cast anwesend, nur das laut Patrick Stewart wichtigste Mitglied fehlte: der Hund. Inhaltlich kann man aus dem Panel nicht viel mitnehmen, die Serie soll aber doch deutlich anders als „Discovery“ sein, langsamer und stärker von den Charakteren getrieben. Die Story ist vermutlich stark zusammenhängend, trotzdem werde ich mich voraussichtlich an Reviews versuchen.
Star Trek: Discovery
Das Panel zu „Star Trek: Discovery“ war insofern etwas enttäuschend, als vom Cast ausschließlich Sonequa Martin-Green und Neuzugang David Ajala anwesend waren. Bestätigt wurde noch einmal, dass die dritte Staffel fast tausend Jahre in der Zukunft spielen wird und damit weiter als jede andere „Star Trek“-Serie zuvor. Der Tonfall soll dabei weiterhin positiv bleiben, um Gene Roddenberrys ursprünglicher Vision treu zu bleiben.
Special Guests waren Ethan Peck und Rebecca Romijn im Zusammenhang mit sechs neuen „Short Treks“, von denen sich gleich drei um Captain Pike, Spock und Number One drehen sollen. Zwei Mini-Episoden werden animiert sein und die letzte als Teaser für „Star Trek: Picard“ fungieren. (Was eine eigene Show für Pike und Co. angeht, so scheint das noch nicht völlig vom Tisch zu sein. Alex Kurtzman fragte das Publikum, ob sie das wollen, und sein Kommentar lautet: „Okay, we’ll think about it.“)
https://youtu.be/9mHyUiv4WvU
The Dark Crystal: Age of Resistance
Ich muss gestehen, so sehr ich mich auf die Neuauflage von „The Dark Crystal“ auch freue, so unwichtig finde ich gerade in diesem Fall das Drumherum. Im Panel war ohnehin nur wenig Inhaltliches zu erfahren, doch wenigstens wurde mit der Featurette endgültig geklärt, dass sie die Serie in der Tat auf die altmodische Art mit Puppen gefilmt haben. In dem Zusammenhang wurde auch angekündigt, dass es nach der Serie eine Dokumentation über die Entstehung geben wird. (Bislang ist schwer einzuschätzen, wie die Serie aufgebaut sein wird, doch ich hätte große Lust, Reviews dazu zu schreiben.)
The Magicians
Beim Panel von „The Magicians“ ging es weniger um das, was noch kommt, als um das, was die Figuren in der letzten Staffel erlebt haben. So wird Quentins Tod und die Lücke, die er hinterlässt, definitiv noch länger eine Rolle spielen. Zum Thema oder dem Big Bag der neuen Season gab es indes keinerlei Hinweise, lediglich eine weitere Musical-Folge wurde angeteasert. Das ist ein bisschen frustrierend, doch wer Spaß daran hat, den Schauspielern zu lauschen, wie sie Geschichten vom Set erzählen, sollte ruhig einmal reinschauen.
She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen
„She-Ra“ ist ein relativer Neuzugang bei meinen Lieblingsserien, muss man aufgrund seiner überkandidelten Art aber einfach lieben! Die dritte Staffel wird exakt dort ansetzen, wo die zweite aufhörte, also auch klären, was mit Shadow Weaver passiert. Außerdem wird die Genealogie von She-Ra eine größere Rolle spielen, wenn Adora mehr über die Geschichte der Gründer lernt (ihre Vorgängerin Mara wird dabei offenbar noch wichtiger werden).
Westworld
Das „Westworld“-Panel war zweifellos eines der interessantestes und lohnt sich für diejenigen unter euch, die die Serie mögen, in jedem Fall. Zwar erfahren wir auch hier nicht so wahnsinnig viel über die neue Staffel, doch sowohl die Showrunner als auch die Schauspieler machen sich spürbar Gedanken über die Themen, die sie in der Serie behandeln.
Zwei vermutlich gar nicht so unwichtige Informationen rücken Jonathan Nolan und Lisa Joy dann aber doch heraus. So wird die dritte Staffel zum einen den Titel „The new World“ tragen. Zum anderen fällt der Begriff „deterministischer Algorithmus“ als Leitmotiv der Geschichte, was etliche Deutungsmöglichkeiten eröffnet. Und ganz besonders spannend fand ich die Bemerkung Nolans, dass „Westworld“ als Dystopie begann, mittlerweile aber eigentlich ein Best-Case-Szenario darstellt.
https://youtu.be/64CYajemh6E
The Witcher
„The Witcher“ ist für mich die große Unbekannte unter den Neuvorstellungen, da ich weder Bücher noch Spiel kenne. Ausgehend davon ist das Panel nicht sonderlich informativ — wer die Story kennt, mag da durchaus mehr rausziehen. Gelernt habe ich, dass Geralt nicht der typische Held ist, kaum Emotionen zeigt (oder hat?) und sein bester Freund ein Pferd namens Roach ist. Nice to know. Reviews stehen im Raum, möglicherweise gibt es aber auch nur einen Artikel zusammen mit Gastbloggerin Helen, mal schauen.
Honorable Mentions
Von den im Zuge der Comic Con neu vorgestellten Serien ist vielleicht noch „Carnival Row“ erwähnenswert. Das Panel habe ich nicht gesehen, aber es wurden zwei Trailer veröffentlicht (hier und hier), die ziemlich gut aussehen.
Mein geliebtes „Agents of S.H.I.E.L.D.“ hatte vermutlich zum letzten Mal ein Panel auf der Comic Con, da die Serie nach der siebten Staffel enden wird (war das nicht schon nach der letzten Verlängerung klar oder bin ich irre?). Entsprechend ging es diesmal vor allem um Erinnerungen an die letzten fünf Staffeln und praktisch überhaupt nicht um das, was noch kommt.
Und zu guter Letzt hat Penguin Random House auch wieder eine ganze Reihe von Panels zu literarischen Themen online gestellt, die ich mir bislang nur aus Zeitgründen noch nicht anschauen konnte. Am besten schaut ihr selbst mal auf deren YouTube-Kanal, was davon euch interessiert. Ein Spaß ist eigentlich immer „Geek Geek Revolution“.
Tatsächlich bin ich so vorsichtg bei der Witcher-Verfilmung, dass ich mir fast die Vorfreude selbst nehme. Ich kenne die alte polnische Verfilmung (wohlgemerkt, die Serie, nicht der daraus übel zusammengeschnittene Film) und fand sie echt gut. Daher – und natürlich auch aus meiner Erfahrung mit den Spielen, das lässt sich kaum abstellen – fand ich den Trailer zu amerikanisch und zu sehr blaugetönt-Game of Thrones-mäßig. Mir fehlte das typisch ‘Witcherige’, das, was ich persönlich mit der Vorlage verbinde.
Aber mal sehen. Gemeinsame Artikel sind schon mal fest geplant 😉
Wirklich begeistert hat mich hingegen ‘Picard’. Da (vor)freu ich mir einen Ast ab, trotz Ninja-Vulkanier. Stewarts Coolness wird die der Jungspunde in seiner Crew um ein Vielfaches überstrahlen. Und dazu die ganzen Insider und das Wiedersehen mit meiner Lieblingscrew … das KANN nur gut werden.
Ja, ich glaube, GoT hat in der Hinsicht viel kaputt gemacht, weil nun alle meinen, sie müssten dem nacheifern (siehe Sexszenen bei “Versailles”). Aber ich bleibe gespannt, zumal ich zum Glück völlig unbedarft rangehen kann.
Bei “Picard” kann ich nur heftig nicken, das ist neben der Fortsetzung von “Expanse” definitiv die Serie, auf die ich mich am meisten freue. Einfach auch, weil das von allen Beteiligten spürbar ein Herzensprojekt ist.