„If I ever get out of here, Q, know that when I’m braver it’s because I learned it from you.“
Gefangen im Geist des Monsters, muss sich Eliot seinen schlimmsten Erinnerungen stellen. Spoiler!
Apologize for what you’ve done, but never for who you are
Julia erhält von der Göttin Iris den Tipp, dass sie das Blut eines Steins benötigen, um das Monster zu besiegen. Um Quentin Zeit zu verschaffen, bringen Julia und Shoshana das Monster in die Bibliothek von Brakebills, um ihm vermeintlich zu helfen. Unterdessen muss sich Eliot mit seinen schlimmsten Erinnerungen auseinandersetzen, um eine Tür zu finden, die aus dem Geist des Monsters herausführt.
Nicht alle haben wirklich etwas zu tun
Bevor ich zu den vielen, vielen Dingen komme, die „Escape from the happy Place“ zu einer großartigen Folge machen, möchte ich doch ein Problem ansprechen, das die Serie nicht zum ersten Mal hat. Mit einem so großen Cast jonglieren zu müssen, ist für Autoren immer eine Herausforderung, und führt oft dazu, dass einzelne Figuren mehr Aufmerksamkeit erhalten als andere.
Aktuell allerdings stellt es sich dem Zuschauer so dar, als habe sich die Hälfte der Gruppe einfach vom Kampf gegen das Monster abgesetzt. Wirklich aktiv arbeiten doch nur Quentin und Julia an einer Lösung. Alice hilft zwar, aber nur, weil sie etwas wiedergutmachen will, Penny schleicht um Julia herum, und Margo ist mit Josh gleich ganz nach Fillory abgehauen. Und wo zum Teufel steckt eigentlich Kady?!
„Every memory I’ve shoved to a dark corner of my mind because being self-aware and happy don’t always mix.“
Eliots dunkelster Moment
Davon abgesehen aber gewährt uns die Folge unerwartet tiefe Einblicke in Eliots Psyche. Ich mochte Eliot von der ersten Folge an – nicht zuletzt wegen seiner Selbstinszenierung, mit der er immer recht gut verschleiert hat, wie es ihm wirklich geht. Erst in der letzten Staffel haben wir hier und da aufblitzen sehen, was in ihm vorgeht, und „Return to the happy Place“ ist gewissermaßen nur die konsequente Fortsetzung davon.
Auch angesichts der Gefangenschaft im Geist oder vielleicht auch dem Shade des Monsters ist seine erste Reaktion der Rückzug in schöne Erinnerungen. Und zurecht, wie Charlton erklärt, denn außerhalb seines glücklichen Refugiums erwarten ihn tödliche Kreaturen. Doch selbst Eliot erkennt, dass er sich nur etwas vormacht und seinen Körper zurückholen muss. Dafür aber muss er sich seinen schlimmsten, seinen traumatischsten Erinnerungen stellen.
Und derer gibt es viele. Erschreckend viele. Am Ende sind es aber nicht die ertragenen Demütigungen oder die vielen Gelegenheiten, bei denen Eliot andere im Stich gelassen hat, die ihn am meisten belasten. Es ist im Gegenteil ein sehr schöner Moment, den er nicht als solchen erkannt hat, weil er Angst vor seinen eigenen Gefühlen hatte. Und so stellt diese Folge auch die längst fällige Auseinandersetzung mit den Ereignissen aus „A Life in the Day“ dar. (Und macht Hoffnung, dass aus der Beziehung zwischen Eliot und Quentin vielleicht doch mal noch was wird?)
Fillory trauert um High King Eliot
Margo glaubt derweil noch, dass Eliot tot ist, und verbreitet die traurige Kunde in Fillory. Dieser Plot trägt letzten Endes nur wenig bei und zeigt uns lediglich, wie unterschiedlich Margo und Fen mit der Trauer umgehen. Während Fen sich ihr nur zu gern hingibt, stürzt sich Margo in die Arbeit, um nicht daran denken zu müssen. Auch das führt jedoch zu wenig, denn nachdem sie endlich ihre „birth-right box“ geöffnet hat, sitzt darin lediglich eine stumme Eidechse.
„I didn’t come here to make up with you. I came here to save your life. I’m just trying to figure out how to fix this mountain of shit that I’ve created.“
Alice sucht Vergebung
Alice entledigt sich schließlich auch Plovers, indem sie ihn in die „Poison World“ schickt. Das ist ein interessanter Zug von ihr, wenn man bedenkt, dass sie gerade versucht, sich zu rehabilitieren. Während sie also einerseits Quentin versichert, ihre Fehler wiedergutmachen zu wollen, begeht sie andererseits sofort den nächsten, indem sie Plover in den sicheren Tod schickt.
Das Ganze macht im Grunde eher den Eindruck, als reagiere sie nur auf die anderen, bereue aber nicht wirklich, was sie getan hat. Vielleicht ist sie dazu gar nicht mehr in der Lage, vielleicht hat ihre Zeit als Niffin ihren moralischen Kompass unwiederbringlich zerstört. Sie bedauert nicht, was sie getan hat (und entschuldigt sich auch nicht dafür), sondern nur, dass sie damit ihren Freunden wehgetan hat. (Vielleicht aber auch nur, dass sie ihre Freunde dadurch verloren hat.)
Nicht Mensch, nicht Göttin
Julia tritt in dieser Folge wieder ein wenig in den Hintergrund, trägt aber dennoch entscheidend zu den Entwicklungen bei. Von Iris erfährt sie dabei auch, dass sie weder Mensch noch Göttin ist, sondern nun das Schlechteste aus beiden Welten in sich vereint: die Hilflosigkeit eines Menschen und die Unsterblichkeit eines Gottes.
Return to the happy Notes
• Wie jetzt, Todd heißt in Wirklichkeit mit erstem Vornamen auch Eliot?
• Dass Eliot eine ganze Tafel voller schlimmer Ereignisse füllen kann, war irgendwie erschreckend, aber auch ziemlich lustig.
• Penny wird von einem Unbekannten mit einer Spritze außer Gefecht gesetzt. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.
• Ich meine, ja, ich bin eine elende Shipperin, aber dieser Kuss? Woah!
4 ½ von 5 erinnerten Bananen.