Lost in Space | Shipwrecked (2×01)

„We’ve been just a family for a while. We have to remember how to be a crew again.“

Die Robinsons sind auf einem fremden Planeten gestrandet. Um ihn zu verlassen, müssen sie das Raumschiff zum Segelboot umrüsten. Spoiler!

That’s the power of teamwork

Sieben Monate, nachdem die Familie Robinson von den anderen Kolonisten getrennt wurde, haben sie sich auf einem Planeten häuslich eingerichtet. Obwohl Maureen eine Idee hat, wie sie die Batterien auffüllen können, um weiterzufliegen, hält es John für sicherer, vorerst zu bleiben. Ein irreparabler Riss im Zelt ihres Gewächshauses nimmt ihnen die Entscheidung ab, und sie beginnen, die Jupiter seetauglich zu machen.

Solider Einstand

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, seit die erste Staffel von „Lost in Space“ lief. Und ich gestehe, ich hatte anfänglich ein paar Probleme, mich an alle Namen zu erinnern (was meine Notizen zur Folge sehr lustig macht). „Shipwrecked“ aber macht vieles richtig, gibt den Figuren ausreichend Raum, damit wir wieder mit ihnen warmwerden, und setzt ansonsten voll auf die bewährten Zutaten Abenteuer und Familie.

John: „I’m not risking the lives of our kids because things may be better. Things can always be better, but sometimes you have to appreciate what you’ve got.“
Maureen: „Our kids will never meet anyone new here. No friends to confide in, or to challenge them or to understand them. They’ll never fall in love here. They’ll never have families of their own.“

(K)Eine Lektion in Konfliktlösung

Der wichtigste Unterschied zur vorherigen Staffel ist, dass die Robinsons nun tatsächlich eine glückliche Familie sind. Standen John und Maureen zuvor nämlich noch kurz vor der Scheidung, sind sie nun wieder ganz verliebt. Und haben trotzdem völlig unterschiedliche Meinungen, was das Beste für die Familie ist.

Als das Gewächshaus zerstört wird, war mein erster Gedanke, dass Maureen dafür verantwortlich ist. Dass sie John auf diese Weise in eine ihr genehme Richtung schubsen wollte. Nicht so sehr die Tatsache, dass es in Wirklichkeit Smith (a.k.a. June Harris) war, ist bezeichnend für den Stil der Serie, sondern vielmehr, dass es Maureen nicht war. Es ist so angenehm, einmal zwei Menschen zu erleben, die einander nicht manipulieren, sondern die Meinung des anderen akzeptieren.

Die undurchschaubare Dr. Smith

Was mich indes sogleich zu Smith bringt. Ihr mögt euch erinnern, dass ich nicht ganz glücklich damit war, dass sie in der ersten Staffel von „Lost in Space“ so übermäßig präsent war. In dieser Folge ist ihr Einsatz recht gut dosiert, sie stichelt hier und da, arbeitet sich an Penny ab (der ich im Gegensatz zu Will zutraue, dass sie erkennt, wann sie verarscht wird), und ist am Ende die Retterin in Not. Was vielleicht nicht ihr ursprüngliches Ziel war, ihr aber sicherlich gelegen kommt.

Vor allem aber ist sie im exakt richtigen Maß gruselig, als sie Maureen gegenüber andeutet, das vielleicht, aber auch wirklich nur vielleicht sie es war, die den Flicken am Zelt gelockert hat. Nachdem Maureen sieben Monate lang glaubte, Smith sei sicher verwahrt und könne ihrer Familie nicht mehr schaden (von ihren Manipulationsversuchen einmal abgesehen), erfährt sie nun, dass sie einer schönen Illusion erlegen ist. Und Smith wirkt plötzlich gefährlicher denn je.

„What if the greenhouse contamination wasn’t an accident? What if someone peeled off the patch on purpose? But if that were even possible, it would mean for the last seven months I wasn’t as locked up as you thought. Maybe someone like me, who’s been incarcerated a few times, would be able to break out, come and go as I please and you would never know.“

Harmonisches Miteinander

Abgesehen davon lebt „Shipwrecked“ von vielen kleinen Momenten. John ist nach wie vor unsicher, wie er mit Will umgehen soll. Was seine Fahrstunde im Chariot umso liebenswerter macht. Penny wird seekrank, was schon irgendwie lustig ist, wenn man bedenkt, dass sie vor der Mission etliche Tests durchlaufen mussten. (Aber wer denkt bei einem Flug ins All schon an rauen Seegang?) Debbie ist weiterhin ein glückliches Huhn in der Obhut von Don, der inzwischen sogar einzelnen Teilen des Schiffs Namen gegeben hat („now I’m talking to a machine and a chicken“).

Danger, Will Robinson!

• Nachdem sie auf diese künstliche Struktur im Wasser gestoßen sind, können wir davon ausgehen, dass auch die Blitze alles andere als natürlich sind, oder?
• Noch jemand, der beim Folgentitel hieran denken musste?

4 von 5 auf der Jupiter segelnden Bananen.

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