A Discovery of Witches | Episode 2 (1×02)

„This isn’t just about the book. It’s about you.“

Matthew geht jagen, während Diana Peter Knox kennenlernt, einen Vertreter der Congregation. Spoiler!

There is more to the game than protecting your queen

Um sich von Diana abzulenken, flüchtet Matthew aufs Land, um zu jagen. Derweil wird Diana von Peter Knox angesprochen, der behauptet, ihre Mutter gekannt zu haben, und so ihr Vertrauen gewinnt. Bald jedoch zeigt er sein wahres Gesicht: Er möchte Ashmole 782, weil er glaubt, dass das Buch dabei helfen kann, die Vampire auszurotten. Als Matthew nach Oxford zurückkehrt, wendet sich Diana an ihn, weil er offenbar der Einzige ist, dem sie noch vertrauen kann.

Misstrauen und Rassismus

Und weil’s so spaßig war, hier noch ein paar neue Figuren, mit denen wir bislang nicht viel anfangen können. Abgesehen davon bringt die zweite Folge die Geschichte aber spürbar voran, wir erfahren sehr viel mehr über die verschiedenen Kreaturen, über Matthews Forschung und auch den möglichen Inhalt von Ashmole 782.

Besonders spannend finde ich die Animositäten zwischen den Kreaturen, die ein gutes Spiegelbild unserer eigenen Gesellschaft abgeben. Gillian beispielsweise verabscheut Vampire, doch wie Diana so schön hervorhebt, hat sie in ihrem ganzen Leben mit keinem gesprochen. Und genau dieses Klima aus Misstrauen und Paranoia führt dazu, dass sich die Kreaturen um Diana versammeln wie Motten ums Licht.

Diana: „Why is it so important to you?“
Knox: „Because if this book is what I think it is, it contains the witches’ first spells. It could tell us how we created vampires.“
Diana: „That’s just a myth.“
Knox: „Vampires have used their brute power and longevity to gain far too much control, but if we created them then we could uncreate them.“

Die Kreaturen sterben langsam aus

Bevor ich jedoch auf das Manuskript zurückkomme, zunächst ein wenig Wissenschaft. Matthew zeigt Diana schließlich sein Labor und erklärt ihr, worum es bei seiner Forschung geht. Demnach war Marcus’ misslungene Verwandlung von James keineswegs ein Einzelfall, vielmehr scheinen immer weniger Vampire dazu in der Lage zu sein, für Nachwuchs zu sorgen. Unter Dämonen nehmen hingegen Selbstmorde und Wahnsinn zu, wie Hamish Matthew berichtet. Was nun die Hexen angeht, so gehen bei denen mit jeder Generation Fähigkeiten verloren.

Matthew und Diana unterhalten sich am Ende darüber, dass dies ein schleichender Prozess ist und keine unmittelbare Gefahr droht. Interessant daran ist aber, und das spricht seltsamerweise keiner von ihnen an, dass die Vampire nicht wirklich aussterben. Während Dämonen tatsächlich sterben und aus ehemaligen Hexenfamilien vielleicht irgendwann normale Menschenfamilien werden, entstehen bei den Vampire lediglich keine neuen mehr. Sofern die Mythologie hier aber nicht komplett von der üblichen abweicht, leben Vampire ewig und werden somit irgendwann die einzigen Kreaturen sein. In gewisser Weise macht das sogar Knox’ Furcht ein kleines bisschen nachvollziehbarer, denn wenn die anderen Kreaturen schwächer werden, gewinnen die Vampire in der Tat an Macht.

Worum geht es in Ashmole 782 wirklich?

Freilich rechtfertigt das noch lange keinen Genozid, wie ihn Peter Knox offenbar anstrebt. Ich halte es letzten Endes für fragwürdig, ob Ashmole 782 wirklich das enthält, was er denkt. Zwar scheinen sich alle darin einig zu sein, dass es irgendwie um Evolution geht, doch abgesehen davon hat wohl jeder seine eigene Meinung.

So richtig klar ist mir ohnehin nicht, wer diese anderen Kreaturen sind, die Diana verfolgen. Peter Knox ergibt ja noch Sinn, weil er der Congregation angehört und somit eine Führungsposition innerhalb der Hexengemeinschaft hat. Matthews Rang innerhalb der Hierarchie der Vampire kennen wir noch nicht, aber auch sein Anliegen ist nachvollziehbar. Alle anderen Interessenten scheinen irgendwie passive Zuschauer zu sein und wissen vielleicht noch nicht einmal, was sie da eigentlich anzieht. (Ich meine, auch Gillian versteht nicht wirklich, worum es geht.)

Hamish: „Think what’s happened in the past to women you’ve craved. Elena, Cecilia.“
Matthew: „I wish I’d never told you.“
Hamish: „But you did because you wanted me to be your conscience.“
Matthew: „After Cecilia, I swore to myself that I would never get involved with another warmblood again and you know that!“
Hamish: „But, Matt, you’ve never talked about another woman the way you do about Diana Bishop.“

Auf der Jagd

Eines der durchgehenden Themen der Folge ist die Jagd. Zu Beginn jagt Matthew einen Hirsch, um den Kopf frei zu kriegen. Gleichzeitig betritt Diana in Oxford die Bibliothek und wird dabei von gut einem Dutzend Kreaturen beobachtet. Die Parallele ist offensichtlich.

Auch Juliette, die wir diesmal kennenlernen, befindet sich auf einer augenscheinlich unendlichen Jagd – nach Matthew. Es wird nicht besonders deutlich, doch ihr „Vater“ Gerbert hat sie irgendwie auf Matthew geprägt. Auf unseren Matthew ohne Zweifel, doch da der nicht verfügbar ist, jagt Juliette nach jedem Mann dieses Namens. Eine gefährliche Waffe, das wird bereits in diesen wenigen Szenen deutlich.

Weniger offensichtlich, doch ebenso eine Variation des Themas Jagd ist Satus Interesse an Diana, das weit über das hinausgeht, was Knox ihr aufträgt. Sie erinnert mich tatsächlich mehr an einen Vampir als eine Hexe, sie hat etwas ausgesprochen Katzenhaftes an sich. Sie glaubt zu spüren, dass Diana mächtiger ist als sie selbst ahnt. Doch was hat diese Beobachtung zu bedeuten: „Magic attracts magic. But yours is hidden. Someone did something to you. Oh. You did it to yourself.“

It begins with Absence and Fear

• Dianas Spinnen-Traum solltet ihr nicht vergessen, er liefert bereits wichtige Hinweise auf ihre Kräften.
• Vampire können die Gedanken desjenigen lesen, dessen Blut sie trinken. Und das funktioniert offenbar auch untereinander.
• Hamish deutet an, dass Matthew schon mit anderen „Warmblütern“ zusammen war und diese Beziehungen nicht gut ausgegangen sind. Dass er was für Diana empfindet (ob nur Verlangen oder mehr, sei einmal dahingestellt), wird allzu offensichtlich, als er sofort dazwischengeht, sobald Marcus mit ihr flirtet.

4 von 5 Bananen, die umdekoriert haben.

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