Die Kunstfälscher | William Turner „Norham Castle, Sunrise“ (um 1845)

„My business is to paint what I see, not what I know is there.“ (William Turner)
Es hat ein wenig gedauert, bis sich die Kunstfälscher sortiert hatten, aber schieben wir es doch einfach aufs Wetter. Wer mag sich bei tristem Regenwetter und Sturmböen auch ernsthaft mit idyllischen Landschaften bei Sonnenaufgang beschäftigen? Nun, da wir endlich mit sommerlichem Temperaturen verwöhnt werden, widmen wir uns mit „Norham Castle, Sunrise“ von Romantiker William Turner einem Werk, das den Impressionisten den Weg ebnete. Das Zusammenspiel von Licht, Farbe und Atmosphäre war zum Zeitpunkt der Entstehung eine völlig neue Art der Darstellung, bei der das Gegenständliche in den Hintergrund tritt. Was uns selbstverständlich nicht daran hindert, den Gegenstand des Bildes zurück ins Rampenlicht zu zerren.

William Turner „Norham Castle, Sunrise“ (um 1845)

Joseph Mallord William Turner wurde am 23. April 1775 in London geboren. Aufgrund der psychischen Erkrankung seiner Mutter verbrachte er viel Zeit bei Verwandten auf dem Land und begann dort, die Natur zu zeichnen. 1789 ermöglichte ihm ein Stipendium den Besuch der Royal Academy, bis er 1802 schließlich zum Vollmitglied wurde. Turner war ein schweigsamer Zeitgenosse, der wenig über seine Arbeitsmethoden preisgab und sein Privatleben weitgehend geheim hielt. Er verstarb am 19. Dezember 1851 in Chelsea, London, nachdem er er sich zuvor schon aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.
Die Ruinen von Norham Castle in Schottland besuchte Turner erstmals im Jahre 1797, kehrte aber noch mehrmals dorthin zurück und fertigte verschiedene Gemälde und monochrome Prints der Landschaft an. Das um 1845 entstandene „Norham Castle, Sunrise“ (Öl auf Leinwand) gehört zu einer Reihe unvollendeter farbiger Überarbeitungen jener Prints. Er vermachte das Gemälde 1856 der National Gallery of British Art (heute Tate Britain), wo es bis heute verbleibt. Alle Daten und eine Abbildung findet ihr hier.

Fälschung von Helen: Speisefarbe auf Zuckerguss auf Orangenkuchen

Fälschung von Rosi: Bleistift, Buntstifte, Filzstifte auf Papier

Fälschung von Jes: Fineliner auf Farbausdruck

Hinter den Kulissen

Ja, auch die Kunstfälscher sehnen sich jetzt nach Sommer, Sonne, Strand und Meer. Deshalb begeben wir uns auf die Suche nach der perfekten Welle und präsentieren beim nächsten Mal unsere Interpretation von Katsushika Hokusais „Die große Welle vor Kanagawa“.