Kram & Zeugs | Februar 2024

„Früher wurde die Technik dem Menschen angepasst, inzwischen müssen sich mehr und mehr die Menschen der wirren Technik anpassen.“ (aus meinem Tagebuch)

Mit den Fraggles zurück in die Kindheit

Gibt es unter meinen Lesern Leute, die auch mit Jim Hensons „Fraggles“ aufgewachsen sind? Die „Muppets“ waren zwar auch irgendwie Teil meiner Kindheit, aber ich habe viel, viel intensivere Erinnerungen an „Fraggle Rock“, allein beim Titelsong fange ich heute noch automatisch an mitzusummen. Ihr könnt euch also meine Freude Schrägstrich Entsetzen vorstellen, als ich sah, dass Apple TV+ die Serie neu aufgelegt hat. Würde ich mir damit sämtliche Kindheitserinnerungen verderben oder die Begeisterung neu entfacht werden?
Ich will euch nicht auf die Folter spannen, nach anfänglichem Fremdeln habe ich die erste Staffel anschließend innerhalb von drei Tagen durchgesuchtet. Nicht auszuschließen, dass mein Urteil anders ausfiele, würde ich jetzt noch mal zum Vergleich die alte Serie gucken, aber vom Gefühl her sind sie dem Original sehr treu geblieben. Es geht immer noch um wichtige Themen wie Freundschaft, Mut, Respekt, Miteinander, und ja, man merkt natürlich, dass es darum geht, Kindern etwas beizubringen.
Trotzdem fühlt es sich weniger belehrend an als andere Kinderserien. Vielleicht liegt es an den Figuren, die sehr verschieden sind und auch mal anecken. Mein Liebling ist übrigens der leicht neurotische Boober, der sich am liebsten um die Wäsche kümmert und Suppe kocht. Das Beste damals wie heute aber sind die Songs. Weil es mal keine verkitschten Disney-Balladen, sondern Popsongs sind, die auch außerhalb der Serie funktionieren. Hach, was freu ich mich jetzt auf die zweite Staffel Ende März.

Der Februar in Bildern

Es werde Licht … nicht

Alle Jahre wieder darf ich mich darüber aufregen, dass der Strompreis steigt, während mein Verbrauch sinkt. Noch vor der Jahresrechnung flatterte die Erhöhung ab April in meine Mailbox. Um satte 25 Prozent steigt der Grundpreis, weitere 18 Prozent der Verbrauchspreis. Wie heißt es so treffend? Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Wer also immer noch glaubt, dass sich die Wirtschaft unter solchen Vorzeichen in absehbarer Zeit erholen wird, der glaubt auch an den Osterhasen. Schon letztes Jahr unkte ich, mittlerweile bestünde die einzige Möglichkeit, noch Strom zu sparen, darin, im Dunkeln zu sitzen. Schätze, damit kann ich dann jetzt schon mal anfangen …

Die ehrliche Filmkritik

In puncto Serien beweist Apple TV+ bisher ein erstaunlich sicheres Händchen, beim Thema Filme aber ist es wirklich „hit or miss“. Eher belanglos fand ich beispielsweise das hochgejubelte „Tetris“, trotz lustiger Geschichten zogen sich die zwei Stunden für mich wie Kaugummi. Und bei „Ghosted“ hat man leider eine schöne Idee (und die wie immer umwerfende Ana de Armas) für jede Menge Klischees verschenkt.
Uneingeschränkt empfehlen kann ich „Causeway“ über eine traumatisierte Soldatin. Ein weiterer Eintrag in die Liste von Filmen, bei denen man mal wieder irgendwie überrascht feststellt, dass Jennifer Lawrence eine begnadete Schauspielerin ist. Und wenn euch danach ist, Rotz und Wasser zu heulen, bis ihr die Untertitel nicht mehr lesen könnt, dann schaut „Coda“ über die hörende Tochter gehörloser Eltern, die das Singen für sich entdeckt.
(Bonus: Letztes Jahr meinte ich noch zu jedem, den ich in ein Gespräch darüber verwickeln konnte, dass „Dune 2“, gemessen an dem , was in dem Buch noch alles passiert, mindestens fünf Stunden lang werden müsste. Laut Kinovorschau ist er jetzt 167 Minuten lang. 😏)

Mixtape Februar

Sagt man nicht so schön, in der Kürze liegt die Würze? Trotz einiger wirklich toller Entdeckungen diesen Monat hat es einfach nicht für die üblichen zehn Empfehlungen gereicht. (Durch den Versuch, etwas Indie-Pop in den Algorithmus zu schummeln, habe ich Spotify wohl nachdrücklich verunsichert.)