Star Trek: Deep Space Nine | Badda-Bing, Badda-Bang (7×15)

„Robbing casinos isn’t part of any Starfleet job description I’ve ever read.“

Die Crew von Deep Space Nine plant einen Kasinoraub in der Holosuite, um Vic Fontaines Etablissement zu retten. Spoiler!

When do you plan on going back to work?

Eigentlich wollen O’Brien und Bashir nur einen entspannten Abend bei Vic Fontaine verbringen, als das Programm plötzlich von einer Figur namens Frankie Eyes gekapert wird. Der behauptet, dass er das Etablissement gekauft hat und in ein Kasino verwandeln will, in dem für Vic kein Platz mehr ist. Bashir erfährt von Felix, dem Programmierer, dass Frankie ein „Jack in the Box“ ist, um die Geschichte etwas aufzupeppen. Er kann nicht einfach gelöscht werden, sie müssen ihn mit den Mitteln jener Epoche bekämpfen. Also planen die Senior Offiziere, das Kasino auszurauben, bevor Frankies Boss Mr. Zeemo kommt, um zu kassieren.

Vic’s Eight

„Badda-Bing, Badda-Bang“ ist eine dieser Folgen, die man kein bisschen ernst nehmen muss, aber vielleicht eher zu schätzen weiß, wenn man sich klar macht, dass es die letzte leichtgewichtige Folge der Serie ist. Nichts hier hat irgendeine Konsequenz, es ist eine Auszeit in der Tradition früherer Holodeck-Folgen und macht einfach Spaß. Vor allem aber ist es eine liebevolle Hommage an Heist-Filme, die zwei Jahre später mit „Ocean’s Eleven“ eine neue Blütezeit erleben sollten.

„And virtually my entire senior staff is part of this nonsense?“

Gemeinsam gegen Murphy’s Law

Letzten Endes ist „Badda-Bing, Badda-Bang“ schnell erzählt, denn es gibt keine tiefere Bedeutung, keine Psychologie oder Subtext, alles spielt sich an der Oberfläche ab. Aber gerade das macht den Charme der speziellen Choreographie von Heist-Storys aus, bei denen es immer einen virtuos ausgeklügelten Plan gibt und eine Ausführung, bei der dann alles schiefläuft. So ist es auch hier, Ezri verschüttet den Drink, der übliche Geldzähler ist krank und wurde ersetzt, Mr. Zeemo kommt einen Tag zu früh.

Es ist eigentlich ein Zeugnis dafür, wie eingespielt dieses Team inzwischen ist, dass sie für jedes Missgeschick sofort einen neuen Plan improvisieren. Aus dieser Sicht ist es besonders schade, dass man Worf mit einer mehr als fadenscheinigen Begründung aus der Geschichte herausgeschrieben hab. Gerade angesichts der Tatsache, dass es ab hier todernst wird, wäre es nur fair gewesen, auch ihm dieses letzte Vergnügen zu gönnen.

Unnötige Gesellschaftskritik

Meine einzige Kritik mag in dem Zusammenhang kleinlich wirken, aber Siskos anfängliche Weigerung, sich an dem Unternehmen zu beteiligen, schien mir irgendwie fehl am Platz. Ich erwähnte es schon bei „Far beyond the Stars“: Jeder Kommentar zu historischem Rassismus, so wichtig er per se auch sein mag, fühlt sich im „Star Trek“-Setting einfach falsch an. Wieso kümmert es Sisko, dass Leute wie er in jener Ära diskriminiert wurden, wenn das doch offenbar längst überwunden ist und das Holosuite-Programm eindeutig nicht historisch korrekt ist?

Where’s my Money Note?

• Was ich nie verstanden habe, ist, warum sie Vic nicht einfach aus dem Programm nehmen (was geht, wie schon mehrfach gesagt wurde) und es neu erstellen? Das ist eine hässliche Plotlücke.

4 ½ von 5 Bananen-Martinis – gerührt, nicht geschüttelt.

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