iZombie | Liv and let Clive (1×04)

„Her life is, um, like the whorey version of that movie Memento.“

Die Welt ist klein, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis in einer von Livs Visionen ihr Partner Clive auftaucht. Offenbar ist er ein korrupter Cop, der heimlich für eine asiatische Gang arbeitet und brutal Leute zu Tode prügelt. Spoiler ahoi!

Als Liv das Gehirn eines Mitglieds einer asiatischen Gang verspeist, erlebt sie plötzlich Clive Babineaux in voller Aktion in ihren Visionen. Weil sie gleichzeitig auch die Paranoia des Toten übernommen hat, glaubt sie sofort, dass Clive ein korrupter Cop ist, der in Wirklichkeit für die Gang arbeitet – und all ihre eigenen Nachforschungen scheinen das zu bestätigen. Was sie nicht ahnt: Clive war früher einmal undercover in der Gang, und mit ihren neugierigen Fragen hat Liv die Leute erst aufgeschreckt.

Ich erzähle immer diesen Witz, dass es bei „Star Trek“ zum guten Ton gehört, dass in der ersten Staffel jeder Serie einmal ein Crewmitglied des Mordes angeklagt wird. Das hilft dann bei der Charakterbildung oder so. Erstaunlicherweise funktioniert die Technik bei „iZombie“ aber ziemlich gut, vielleicht auch, weil wir Clive bisher nicht gut genug kennen, um wirklich ausschließen zu können, dass er einer der Bösen ist. Zudem führt dieser temporäre Bruch im Team dazu, dass Liv mit Ravi ermittelt, und weil Ravi beeindruckend untalentiert darin ist, macht das besonders viel Spaß.

Und wie cool ist denn das, dass ich mit Blaine völlig recht hatte? Obwohl wir absolut nichts über sein Leben vor der Zombifizierung wissen, war es bei seinem Charakter so offensichtlich, dass er einer ist, der Leute für sich arbeiten lässt. Wie also schon vermutet, bastelt er sich seine eigene kleine Armee, die er im Kühlraum eines Restaurants mit dem süßen Namen „Meat Cute“ einfriert, bis er sie braucht. Was wir bisher nicht wissen, ist, was er damit bezweckt. Will er die Stadt mit Zombies überfluten und sie dann irgendwie erpressen? Oder geht es ihm einfach um das Gefühl von Macht? (Das ist nicht völlig ausgeschlossen, wenn man sieht, wie er mit seinen Untergebenen umgeht, er dressiert sie wie Hunde.)

Am Anfang von Serien sind viele Leute immer schnell damit, einzelnen Figuren ihre Existenzberechtigung abzusprechen. Aktuell passiert das mit Livs Bruder, der von vielen als überflüssig empfunden wird, während zum Beispiel ich ihn ganz gern mag. Seine Obsession mit Peyton ist irgendwie schräg, und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Autoren auch für ihn noch etwas in petto haben. (Und sei es nur, dass er ein hervorragendes Druckmittel für Blaine abgibt, wenn er Liv in die Ecke drängen will.) Zumindest was Major angeht, wurde jetzt eine Lösung gefunden, ihn mehr in die Handlung einzubinden, ohne dass es so zufällig wirkt wie letzte Woche mit den obdachlosen Jugendlichen. Und eine WG mit ihm und Ravi klingt noch dazu ausgesprochen amüsant, nachdem die beiden über HD-Technik und Videogames sofort Freundschaft geschlossen haben. Vielleicht erfahren wir so auch endlich mehr über die Pre-Zombie-Liv. (Ging es eigentlich nur mir so oder sieht Majors Neue wirklich ein bisschen so aus wie Liv vor ihrer Zombifizierung?)

„What’s that old zombie saying? Today is the first day of the rest of your half-dead life.“ Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt habe, aber ich liebe die vielen popkulturellen Hinweise in dieser Serie. Der Titel „Liv and let Clive“ spielt natürlich auf den James-Bond-Film „Live and let die“ an, dazu gab es diesmal Verweise auf „Moby Dick“, den Film „Memento“ und „Matrix“, als Liv sagt: „I know kung-fu.“ Zombies, die sich künstlich bräunen, wie genial ist das denn? Wie allerdings der schwarze Zombie immer noch so schwarz aussehen konnte, hab ich nicht verstanden. Oh, und ein Hirn-Smoothie, wie lecker! Erwähnte ich schon, wie irrsinnig komisch die Szene im Videoladen ist? Wegen mir muss das übrigens keine Regel werden, dass Liv mindestens einmal pro Folge in den Zombie-Modus wechselt. (Außerdem wär’s ja auch cool gewesen, wenn ihr Kung-Fu ausgereicht hätte.) Die zweifarbigen Turnschuhe, ich sag’s auch, die werden Blaine noch zum Verhängnis werden!

4 von 5 vielleicht korrupten Bananen.

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