Moonlight | B. C. (1×06)

Die vielleicht albernste und sexieste Folge der gesamten Serie, wir sollten sie feiern. Die Meinungen der Fans gingen damals sehr auseinander, wer mich kennt, weiß aber, dass ich jede Form von Verrücktheit zu honorieren weiß. Und um das vorwegzunehmen, ich mache mir diesmal ausführlichst Gedanken über Blut, und das ist ein bisschen wirr geraten, entschuldigt. Spoiler!

Beth gehen die brisanten Themen aus, deshalb muss sie über Mode berichten, was sie natürlich todlangweilig findet. Doch das Schicksal meint es gut mit ihr, eines der Mädchen bricht unvermittelt zusammen und stirbt auf unerklärliche Weise. Kurz darauf taucht die Polizei mit Josh im Schlepptau auf und Beth wittert einen richtig großen Fall. Zur selben Zeit versucht Mick für seinen Freund Josef eine Vampirdame namens Lola ausfindig zu machen, die Josef um einen guten Batzen Geld erleichtert hat. Wie sich herausstellt, hat Lola damit einen hippen Club finanziert, in dem eine exklusive Droge ausgegeben wird: Black Crystal, hergestellt aus dem Blut von Vampiren, die mit Silber vergiftet wurden. Beth kann selbstverständlich nicht widerstehen.

Okay, also, diese Folge werde ich in diesem Leben nicht mehr objektiv bewerten können. Sie ist verrückt, ganz einfach verrückt. Als ich sie damals das erste Mal sah, hatte ich das komische Gefühl, dass die Autoren selber Fangirls sind oder zumindest regelmäßig lesen, was im Internet so diskutiert wird. Ich meine, hallo, Beths Versuch, Mick zu verführen? Oder die Szene unter der Dusche? Woah! Folglich bin ich nicht fähig, irgendetwas hieran zu kritisieren, nicht einmal die Tatsache, dass die vermeintlich komplett unterschiedlichen Fälle von Mick und Beth immer ganz zufällig doch zusammengehören. Wer bin ich denn, das Glück aller Fangirls zu zerreißen?

Aber mal im Ernst, neben all der sexy Albernheit, die diese Folge bedeutet, sie hat ein ganz wichtiges Thema angerissen, das uns in Vampirgeschichten immer wieder begegnet. Wie lange kann eine Beziehung zwischen Mensch und Vampir gutgehen? Sicher, noch streitet Mick ab, dass sie eine Beziehung haben, und Beth fragt lieber keiner, aber Josh weiß es, Josef weiß es, sogar Lola weiß es nach nur einem Blick. Beth sieht nur die guten Seiten, das Gefühl von Allmacht, nachdem sie die Droge genommen hat, das coole Auftreten von Mick, seine tollen Fähigkeiten. Nicht ganz zufällig ist das auch die Sicht von uns Zuschauern, wir schauen solche Serien ja, weil wir die Idee faszinierend finden. Mick hingegen fällt es schwer, bei all den schlechten Seiten überhaupt noch gute zu entdecken, er kennt den Hunger, die Einsamkeit, das Versteckspiel. Ich denke, dass er nach wie vor so abwehrend reagiert, wenn es auf Beth kommt, liegt vor allem daran, dass er sehr wohl eine Beziehung mit ihr möchte. Aber er weiß auch, dass dann irgendwann zwangsläufig der Tag kommen würde, an dem er sich entscheiden muss, ob er die Ewigkeit mit ihr verbringen will und dafür die Last auf sich nimmt, ihr ihre Menschlichkeit zu nehmen. Es ist ja genau das, was seine Frau mit ihm gemacht hat. Es ist ehrlich gesagt furchtbar schade, dass die Serie damals abgesetzt wurde, bevor sie uns eine Antwort auf diese Frage geben konnte.

Übrigens habe ich ein bisschen vermisst, dass sie erklären, welche Wirkung welches Blut auf wen hat. Ich war ja letztens schon neugierig, ob Vampire das Blut von Vampiren trinken können, und ob das irgendwie anders schmeckt oder vielleicht weniger Nährwert hat oder so was. Auf der anderen Seite kann man natürlich fragen, was passiert eigentlich mit Menschen, die Vampirblut trinken? Anders gefragt, wirkt Black Crystal als Droge, weil es Vampirblut enthält oder weil es Silber enthält? Oder ist es die Kombination aus beidem, die, wie wir nun wissen, auf lange Sicht tödlich wirkt? Aus dem Kontext gehe ich davon aus, dass ein Mensch nur dann selber zum Vampir wird, wenn er fast tot ist und dann Vampirblut trinkt. Wenn aber ein gesunder Mensch welches trinkt, wird er dann nur high? Ich meine, ja, das sind die Fragen, die ich mir stelle, nennt mich seltsam.

Etc. Beth hätte sich über die Models gar nicht ärgern brauchen, sie sah großartig aus in dieser Folge. Ganz besonders aufgefallen sind mir die Ohrringe und die Kette in Form kleiner roter Blutstropfen. Auch eine Methode, Mick zu bezirzen. „There’s no space between us.“ – „There’s space, there’s space.“ Man sah Mick an, auch wenn er edel tut, die Versuchung war groß. Und er hat sie nach dem Duschen umgezogen, aaaaalso. Micks Bücherregal ist bei Gelegenheit auch mal aufschlussreich, ins Auge stachen mir ein Buch über Stonehenge und eines namens „Spring Moon“. Mochte Josef wieder sehr, weil auch gar nicht so recht klar war, ob er Lola wirklich nur deshalb sucht, weil sie ihm Geld abgeknöpft hat, oder weil sie ihm doch etwas bedeutet. Mit dieser Folge wurde „Moonlight“ übrigens auch für den Musikgeek in mir interessant, herauszuheben wären „Let it go“ von Fauxliage (die Verführungsszene) und „Under“ von Under (ganz am Ende).

5 von 5 sexy Bananen.

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