iZombie | Even Cowgirls get the Black & Blues (2×04)

„Can’t a guy make an honest living creating undead and selling them cadaver brains?“

Nach dem Genuss des Gehirns einer ermordeten Countrysängerin hat Liv den Blues und geigt Major mal gründlich die Meinung. Unterdessen macht Blaine den Kerl ausfindig, der ihm das verschnittene Utopium für die Bootsparty verkauft hat. Achtung, Spoiler!

Die Kellnerin und Hobby-Countrysängerin Lacy wird stranguliert in ihrer Wohnung aufgefunden. Durch ihr Gehirn kriegt auch Liv den Blues und setzt sich erstmals mit den Entscheidungen auseinander, die sie im letzten Jahr getroffen hat. Das führt dazu, dass sie endgültig mit Major abschließt, während gleichzeitig die Freundschaft mit Peyton eine völlig neue Qualität erhält. Derweil geht Blaine den nächsten Schritt bei seinem Plan, den Utopium-Handel zu übernehmen: Er wendet sich an Peyton und ihre Taskforce, um ihnen alles über den aktuellen Boss der Organisation zu erzählen.

Nachdem „iZombie“ bisher immer großes Geschick darin bewiesen hat, den Fall der Woche mit dem großen Ganzen der Erzählung zu verknüpfen, ist es wirklich traurig, dass sie nun schon zwei Folgen hintereinander diesen Spagat nicht geschafft haben. Der Mord an der Kellnerin, der sich am Ende als klassischer Fall von „zur falschen Zeit am falschen Ort“ entpuppt, entbehrt nicht nur jeglicher Spannung, sondern tritt zeitweise dermaßen in den Hintergrund, dass man ihn völlig vergisst. Das ist tatsächlich ein bisschen schade, da die Serie ansonsten noch immer unglaublich stark agiert.

Immerhin, die Autoren haben bei Major womöglich gerade noch rechtzeitig die Notbremse gezogen. Nie war er mir unsympathischer als in dieser Folge, seine Teilnahmslosigkeit und die Art und Weise, wie er Livs lange Erklärung beiseite wischt, haben mich in dem Moment richtig wütend gemacht. Auch wenn ich mir gleich darauf in Erinnerung rief, dass genau das die Nebenwirkung seiner Drogensucht sein dürfte, war er als Figur bei mir erst mal unten durch. Es war also genau der richtige Zeitpunkt, um ihn selbst das tragische Ausmaß seiner Situation erkennen zu lassen, so dass er Liv endlich, endlich um Hilfe bittet. Ob der Kuss und was immer nach der Abblende gefolgt sein mag, so unbedingt die beste Lösung ist, sei mal dahingestellt, ich hoffe an dieser Stelle einfach, dass er ihr alles erzählt und keines der schmutzigen Details auslässt. Am Ende ist „iZombie“ ja keine klassische Krimiserie, bei der die Auflösung erst ganz am Schluss präsentiert werden darf, im Gegenteil, mit Blaines wachsenden Imperium ist es umso wichtiger, dass die Gegenseite geschlossen auftritt.

Was mich absolut positiv überrascht hat, ist, wie erwachsen die Versöhnung zwischen Liv und Peyton gehandhabt wurde. Man hätte hier natürlich eine Menge Drama zeigen können, mit Anschuldigungen und Ausflüchten und was weiß ich nicht alles. Stattdessen nehmen sie die Fäden an der Stelle auf, an der sie sie haben fallen lassen, und das zeigt eben auch, was eine gute Freundschaft ausmacht. Ich glaube sogar, es ist wirklich so, wie Peyton sagt, in die Flucht hat sie zwar die Enthüllung getrieben, dass Liv ein Zombie ist, was sie aber wegbleiben ließ, war eher die Tatsache, dass Liv es vor ihr geheim gehalten hat. Und ironischerweise ist das auch der Grund, warum sie ihr verzeiht, denn sie erkennt, wie einsam sich Liv gefühlt haben muss, als sie glaubte, das nicht mit ihr teilen zu können.

Apropos, abgesehen davon, dass Blaine nun auch Peyton in sein Netz spinnt, findet er auch den Typen, der ihm damals das verschnittene Utopium verkauft hat: Gabriel. Der hat mittlerweile allerdings zu Gott gefunden und weigert sich standhaft, Blaine bei seinen Machenschaften behilflich zu sein. Lobenswerte Einstellung, doch wie lange wird die wohl anhalten, wenn er jetzt selbst ein Zombie ist und sehen muss, wie er an Hirne kommt?

„I hate that phrase, ‚made love‘. It’s like sex went and hired a PR firm.“ Wie Liv die Gehirne zubereitet, wird auch immer ausgefallener, sogar Ravi findet es langsam lecker. Natürlich nennt Major den Hund, den er mit nach Hause gebracht hat, Minor. Ich glaube, die ganze Folge ist sowieso nur deshalb entstanden, um Rose McIver mal singen zu lassen, was sie zugegeben gut kann. Clive hat eine neue Kollegin, die voll auf Flirtkurs ist. Und Ravi als Cowboy war wieder einer dieser Momente, die eine Folge erst komplett machen.

3 von 5 singenden Bananen.

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