iZombie | Return of the dead Guy (3×10)

„Well, I’m eating a human brain, so that makes me a …”
„Cannibal?“

Peyton überredet Liv, das in Gedächtnisserum eingelegte Hirn des Domina-Mörders zu essen, was ihr prompt Halluzinationen von ihrem toten Ex Drake beschert. Ist es ein Geist oder sind es gar Spoiler?

Um sich ein wenig Privatsphäre mit Justin zu erkaufen, lässt sich Liv von Peyton dazu überreden, das in Gedächtnisserum marinierte Hirn von Weckler zu essen. Dadurch erfahren sie leider nur wenig Neues über den Domina-Fall, dafür aber muss sich Liv mit Halluzinationen ihres toten Ex-Freunds Drake herumschlagen, da Weckler unter psychischen Problemen litt.
Die Truthers planen unterdessen, die Folterung und Tötung von Don E per Livestream ins Internet zu übertragen. Ravi versucht alles, um das zu verhindern, und bringt sich dabei schließlich sogar selbst in Gefahr.

Es ist geradezu eine Wohltat, dass man diesmal auf den klassischen Fall der Woche verzichtet hat und das Hirn von Weckler nur als Aufhänger für einige tiefergreifende Entwicklungen nutzt. Gleichzeitig wird der Plot um die Truthers vorangetrieben, was Ravi nicht ganz freiwillig in den Mittelpunkt rückt. Der Cliffhanger am Ende ist natürlich gemein, aber glauben wir wirklich, dass die Autoren ihm was antun würden? (Oh-oh.)

Das Thema Drake musste irgendwann angesprochen werden. Tatsächlich ist es für „iZombie“ sogar sehr ungewöhnlich, dass man seinen Tod bisher komplett ausgeklammert hat, denn die Serie scheut sich üblicherweise nicht vor den unbequemen Themen. Gleichzeitig ergibt es Sinn, wenn Liv sagt, dass sie das weit von sich geschoben hat, weil sie sich die Schuld dafür gibt. Sie hatte keine andere Wahl, aber niemand steckt es einfach so weg, einen geliebten Menschen in den Kopf zu schießen. Und Hut ab für die zugleich kreative wie einfühlsame Art, diese Geschichte abzuschließen.

Fraglich bleibt, wie groß die Kreise sind, die der Fall Weckler zieht. Zwar stellt sich heraus, dass er die Domina tatsächlich getötet hat, doch die Spur zum Wachmann, der ihn in seiner Zelle erhängt hat, verläuft im Sand, weil der Wachmann augenscheinlich selbst Opfer eines Unfalls wurde. Und dann erfahren wir auch noch, dass Wecklers Tochter ein von Fillmore Graves unterstützter Zombie ist.

Doch kommen wir endlich zum großen Brocken Truthers. Anfang der Staffel schien mir dieser Plot einer der uninteressantesten, mittlerweile aber nimmt er mächtig Raum ein – als krasser Gegenpart zu Fillmore Graves. Was den Truthers an Intelligenz fehlt, machen sie durch Grausamkeit allemal wett, wenngleich Don E lange gar nicht so viel davon mitbekommt, weil er immer noch auf dem marinierten Hirn des Weltkriegsveteranen ist. Aber auch, als er sich schon bedenklich dem animalischen Zustand nähert, scheint er den Ernst der Lage nicht zu begreifen und beleidigt die Truthers, was sie nur noch mehr anstachelt. Dass Ravi nicht einfach tatenlos danebenstehen würde, war irgendwie klar, zeigt aber auch, wie wenig durchdacht dieser Plan war. (Trotzdem, ernsthaft, der will sein Leben für Don E opfern?)

„You think this thing has been around since WWII? Maybe zombies live forever. Like vampires.“ Peyton, die für Liv die Domina spielt – unbezahlbar! Interessant ist, dass Livs Visionen zum ersten Mal nicht gezeigt werden. Blaine und Mr. Boss waren auch ein absolutes Highlight der Folge, ich bin gespannt, wie sich ihre (vonseiten Mr. Boss‘ nicht ganz freiwillige) Zusammenarbeit entwickelt. Major hingegen stürzt sich womöglich etwas zu vorschnell in die Affäre mit Shawna, es scheint alles ein bisschen zu schön. Wie Don E versucht, Ravi in den Kopf zu beißen, als der sein Handy sucht, das war schon fast niedlich.

4 ½ von 5 Bananen im Livestream.

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