Lost in Space | Eulogy (1×06)

„We have to live with our history.“


Eine Gruppe von Kolonisten macht sich auf den Weg zu Dons Schiff, in dem noch genug Treibstoff sein könnte, um den Planeten zu verlassen. Spoiler!

I’m a badass princess!

Maureen ist unentschlossen, ob sie den anderen Kolonisten von dem Schwarzen Loch erzählen soll, und vertraut sich zunächst nur John an. Da Hoffnung besteht, dass in Dons Schiff noch Treibstoff vorhanden ist, beschließt Maureen, abzuwarten, ob er geborgen werden kann. Der Roboter führt unterdessen zu großem Unmut in der Gruppe, und obwohl sich John für Will einsetzt, macht er ihm anschließend klar, welch große Verantwortung er damit übernimmt.

Parenting 101

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich kann wirklich nur den Hut davor ziehen, wie exzellent die Figur des John geschrieben ist. Obwohl er vielleicht nicht einmal selbst restlos davon überzeugt ist, dass der Roboter ungefährlich ist, zögert er keine Sekunde, zu seinen Gunsten zu sprechen – während praktisch alle Kolonisten gegen ihn sind. Es wäre leicht, das als bloße Loyalität zu seinem Sohn abzutun, aber er nimmt Will anschließend mit auf einen Berg und macht ihm mithilfe einer Metapher bewusst, wie viele Leben der Angriff gekostet hat, und wie schwer die Verantwortung wiegt, die er übernimmt. Das ist mal echte Erziehungsarbeit und bei weitem mehr, als wir bisher von Maureen gesehen haben.

Freund oder Feind?

Das Irritierende am Roboter ist natürlich, dass er wirklich nicht einzuschätzen ist. Beim Angriff der Raubtiere musste Will ihn noch inständig darum bitten, sich selbst zu verteidigen, weil er vorher versprochen hatte, keinem Lebewesen ein Leid zuzufügen. Als er von Angela angegriffen wird, reagiert er hingegen sofort. In Notwehr zwar, aber das war es auch bei den Raubtieren – was also war diesmal anders? Und viel interessanter: Als Will ihn auffordert, über die Klippe hinauszutreten, tut er das ohne Zögern, obwohl er wissen muss, dass das sein sicherer Tod ist. (Ein Teil von mir möchte sich darüber beklagen, dass er nicht nach Asimovs drei Gesetzen der Robotik handelt, aber hey, er ist letzten Endes ein Außerirdischer.)

Probleme über Probleme

Als hätten die Kolonisten noch nicht genug Probleme, steuert der Planet dank eines Schwarzen Lochs auch noch zielsicher Richtung Sonne. Lasst mich übrigens zurücknehmen, was ich letztes Mal geschrieben habe, wahrscheinlich ist es doch ganz klug, dass Maureen ihre Entdeckung zunächst für sich behält. Zum einen besteht nach wie vor Hoffnung, dass sie rechtzeitig von dem Planeten runterkommen, zum anderen würde das nur Panik auslösen, zumal sie gar nichts dagegen tun können. Dank Dons Einfall stehen die Chancen nun sogar recht gut, dass ihnen die Flucht gelingen kann. Nur eines frage ich mich: Wollen die sämtliche Kolonisten in ein Schiff quetschen?

All you need is Love

Und es liegt Liebe in der Luft. Nun ja, schätze ich zumindest. Penny geht es recht offensiv an und will Vijay beim romantischen Bad am Wasserfall verführen. Der Wasserfall stellt sich zwar als ausgetrocknet heraus, doch Vijay rettet die Situation schließlich mit einem grenzwertig schlechten Gedicht. Anders liegt die Sache bei Judy und Don. Das ist doch Flirten, was die da machen, oder? Es klingt zwar ein bisschen so, als würden sie sich die ganze Zeit nur angiften, aber irgendwas ist da. Und am Ende weiht Don Judy auch in seine Entdeckung ein, dass Dr. Smith nicht die ist, die sie vorgibt zu sein.

Dr. Smith hat ihre Profession gefunden

Smith fühlt sich derweil in ihrer Rolle als Psychologin sichtlich wohl, und ganz ehrlich, das überrascht nicht. Leute kommen zu ihr, um ihr ihre Geheimnisse anzuvertrauen, und im Gegenzug kann sie die Leute nach Herzenslust manipulieren, ohne dass sie Verdacht schöpfen. Bei Angela funktioniert das beängstigend gut, und sie versucht sogar, Maureen zur Paartherapie mit John zu überreden. „It’s a bit late for that“, sagt sie darauf, was ich ein bisschen traurig fand, denn ich ging bisher davon aus, dass sie auch deshalb gemeinsam losgeflogen sind, weil sie immer noch eine Chance für sich gesehen haben.

Danger, Will Robinson!

• Die Waffe ist mittlerweile fast wie eine eigenständige Figur, die vom Roboter unter Wills Matratze wandert, von Smith gestohlen und im Wald versteckt wird, wo sie schließlich Angela findet und damit den Roboter erschießen will. Womit sich gewissermaßen der Kreis wieder schließt.
• Dons „I’m a badass princess“ war der Brüller, ich bin versucht, mir den Spruch auf ein T-Shirt zu drucken. Natürlich ohne Komma.

5 von 5 flirtenden Bananen.

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