Star Trek: Deep Space Nine | A Man alone (1×04)

„Laws change depending on who’s making them, but justice is justice.“


Als ein Bajoraner, den Odo zuvor noch angegriffen hat, tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf den Sicherheitschef. Spoiler!

Is it justice you’re after or just some way to express your anger?

In Quarks Bar erkennt Sicherheitschef Odo Ibudan wieder, einen Bajoraner, der zwar wegen des Mordes an einem Cardassianer verurteilt wurde, nach der Besatzung aber wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Als Ibudan tags darauf erstochen in einer Holosuite gefunden wird, fällt der Verdacht natürlich sofort auf Odo, was sich bald in eine wahre Hexenjagd verwandelt.

Im Westen nichts Neues

Manchmal kann man sich ja des Eindrucks nicht erwehren, dass es für „Star Trek“-Autoren so eine Art Running Gag sein muss, in der ersten Staffel einer neuen Serie stets dieselben Geschichten abzuhandeln. Eine davon ist die, dass ein Crewmitglied eines Verbrechens beschuldigt wird, bevorzugt natürlich eines Mordes, weil das ganz wunderbar dabei hilft, seinen Charakter zu zeigen. Dass dem Zuschauer eigentlich von der ersten Minute an klar ist, dass eine Hauptfigur niemals schuldig ist, scheint dabei egal zu sein.

Odo: „I don’t want you on this station!“
Ibudan: „Yeah? Well, that’s too bad. I have every right to be here.“
Odo: „I decide who has rights and who doesn’t on this Promenade!“
Ibudan: „Well, you’d better ask your Federation superiors about that.“
Odo: „I don’t have to ask anyone.“

Die Frage der Loyalität bleibt ungeklärt

Wenigstens entbehrt es nicht einer gewissen Originalität, Odo die Rolle des mutmaßlichen Mörders zu geben. Dass er einer völlig unbekannten Spezies angehört, deren physische Möglichkeiten wir derzeit noch nicht kennen, und noch nicht einmal zur Sternenflotte gehört, was seine Loyalität per se in Frage stellt, erzeugt immerhin ein wenig Spannung.

Es ist im Grunde schade, dass so wenig daraus gemacht wurde, dass Odo bereits unter den Cardassianern Sicherheitschef der Station war. Offenbar wussten die sein Urteil zu schätzen – die Frage, inwieweit er ein Kollaborateur war, stellt sich somit zwangsläufig. Wir haben Major Kiras Wort, dass das nicht der Fall ist, aber was ist das wert, wo wir sie bisher ebenso wenig kennen wie Odo?

Letzten Endes wird diese Problematik nie geklärt, da der Mord anderweitig aufgeklärt werden kann. Aber die Tatsache, dass sich die halbe Station gegen Odo wendet, sollte Commander Sisko eigentlich zu denken geben, stellt doch bereits das allein ein Sicherheitsrisiko dar. Ganz abgesehen davon, dass wir wirklich nicht wissen, welche Rolle Odo während der Besatzung gespielt hat.

Desperate Housewife Keiko

In einer Nebenhandlung erleben wir, dass Keiko O’Brien über die Versetzung ihres Mannes nach Deep Space Nine nicht ganz glücklich ist. Und wer wollte es ihr verübeln, die Station ist wahrlich nicht mit der Enterprise vergleichbar. Vor allem aber fühlt sie sich nutzlos, findet ihre Aufgabe aber schließlich in der Eröffnung einer Schule. Schockierend daran finde ich ja ehrlich gesagt, dass es demnach bisher keine Schule gab. Und das, wo laut Keiko ein gutes Dutzend Kinder im schulpflichtigen Alter auf der Station lebt.

Quark: „Nobody knows him like I know him. Let me tell you something: he’s an ill-tempered, over-bearing crosspatch. But he was no Cardassian collaborator. And he’s no killer.“
Zayra: „I can’t believe you’re defending him, Quark. You’re his worst enemy.“
Quark: „Guess that’s the closest thing he has in this world to a friend.“

Nein gilt nicht

Bashir, der Dax permanent Avancen macht, obwohl sie ihm mehrfach und sehr deutlich zu verstehen gibt, dass sie kein Interesse hat, war indes etwas nervtötend. Einzig die überlegene Reaktion von Dax verhindert, dass Bashir wie ein Stalker wirkt – und stattdessen wie ein dummes Kind, das kein „nein“ versteht. Wesentlich interessanter ist ohnehin die Beziehung zwischen Dax und Sisko, deren Tiefe hier bereits angedeutet wird.

A Note alone

• Siskos Sohn Jake freundet sich mit dem Ferengi Nog an, und dessen Vater Rom sieht das offenbar mindestens genauso ungern wie Sisko.
• Wir erfahren, dass Odo alle 18 Stunden regenerieren muss. Was im Klartext heißt, er wird flüssig.
• Bevor er als humanoid erkennbar ist, ist dieser Gewebeklumpen, den Bashir da in seinem Tank züchtet, schon ziemlich ekelhaft.

3 von 5 geklonten Bananen.

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