Star Trek: Deep Space Nine | If Wishes were Horses (1×16)

„Please refrain from using your imagination.“


Plötzlich werden auf der Station alle Fantasien Wirklichkeit, während sich ein Riss im Weltraum bildet. Spoiler!

Yellow alert? Against our own imaginations?

Dax empfängt seltsame Energiesignaturen aus der Nähe des Wurmlochs und kann sich keinen Reim darauf machen. Kurz darauf werden auf der ganzen Station Fantasien lebendig, was sie auf das unbekannte Phänomen zurückführen. Als sie schließlich herausfinden, dass es sich dabei um einen Riss im Raumgefüge handeln muss, der die Station und Bajor über kurz oder lang zerstören wird, beginnt die panische Suche nach einer Möglichkeit, den Riss zu schließen.

Nicht, was man erwartet

„If Wishes were Horses“ ist eine Folge, deren auf den ersten Blick absurde Ausgangssituation perfekt ins Schema jener harmlosen Geschichten passt, die diese erste Staffel so sehr dominieren. Dann aber entwickelt sich die Story in eine ganz andere Richtung und gewährt uns dabei einen Einblick in die jeweiligen Persönlichkeiten der Crew. Am Ende entpuppt sich das Ganze gar als etwas anderer Erstkontakt.

„A waste of time. Too many people dream of places they’ll never go, wish for things they’ll never have, instead of paying adequate attention to their real lives.“

Zeige mir deine Fantasie und ich sage dir, wer du bist

O’Briens Besuch von Rumpelstilzchen sowie Buck Bokai, der Jake aus der Holosuite folgt, kann man getrost als unwichtig abtun. Interessant ist allenfalls, dass Buck Jakes Wunsch nach Spaß und Ablenkung verkörpert, während er seinen Vater offenbar als Sinnbild von Pflichtgefühl sieht. Ein raffinierter Kommentar zum typischen Hin und Her eines Teenagers.

Die zweite, sehr viel anhänglichere Dax ist da schon aufschlussreicher, denn sie vermittelt uns ein sehr altmodisches Frauenbild, das offenbar selbst in ferner Zukunft noch fest in der Fantasie von Männern verankert ist. Ich war einigermaßen erleichtert, dass die echte Dax (bei allem Verständnis, das sie augenscheinlich für Bashirs Gelüste aufbringt) den Doktor explizit darauf anspricht, denn das unkommentiert zu lassen, wäre ein echter Fauxpas gewesen. Und siehe da, selbst Bashir ist nach einer Weile von der falschen Dax gelangweilt, weil er sich nicht mal anstrengen muss, um ihr zu gefallen.

„This imagination of yours – we have never seen anything like it. It’s very real to all of you, but … yet it’s not. At first, it seemed to us to be a curse, an irritation. That Odo fellow even called it a ‘waste of time’.“

Immer vom Schlimmstmöglichen ausgehen

Die größte Überraschung aber ist, dass der Riss im Universum nicht Ursache für die wahr gewordenen Fantasien ist, sondern tatsächlich nur ein weiteres Symptom für etwas ganz anderes. Die Art und Weise, wie sich eine kleine Unregelmäßigkeit innerhalb kürzester Zeit zu einer Katastrophe steigert, zeigt recht eindrücklich, wie pessimistisch wir Menschen eigentlich veranlagt sind. Kaum hat Dax einen Fall entdeckt, in dem ein ganzes System ausgelöscht wurde, gehen alle davon aus, dass ihnen das gleiche droht.

If Wishes were Notes

• Quark ist auch großartig: erst total hingerissen von seinen sexy Damen, dann völlig entgeistert, weil seine Gäste nur noch gewinnen.

4 von 5 imaginierten Bananen.

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