Star Trek: Deep Space Nine | Rules of Acquisition (2×07)

„A reputation for honesty and decency and reliability. You always know what to expect when you do business with the Ferengi.“

Nagus Zek beauftragt Quark mit den ersten Verhandlungen im Gamma-Quadranten. Spoiler!

This is not about profit anymore, it’s about love!

Der Große Nagus besucht wieder einmal Deep Space Nine und möchte erneut einen Vorstoß in den Gamma-Quadranten wagen. Er ernennt Quark zum Verhandlungschef mit den Dosi, denen er mehr und mehr Tulabeeren abknöpfen soll, bis sie schließlich frustriert abreisen. Pel, Quarks neuer, etwas übereifriger Assistent, rät ihm, selbst in den Gamma-Quadranten zu reisen, um den Deal abzuschließen. Was Quark nicht weiß: Pel ist in Wirklichkeit eine Frau – und in ihn verliebt.

Das Erfolgsgeheimnis der Ferengi

Die Ausgangslage von „Rules of Acquisition“ erinnert doch irgendwie frappierend an „The Nagus“ aus der ersten Staffel: Zek kommt auf die Station und möchte eine Wirtschaftskonferenz abhalten. Kurios: Diesmal scheint sich Sisko dafür außerordentlich zu interessieren – vielleicht auch, weil die Ferengi mit ihren Kontakten zu Völkern aus dem Gamma-Quadranten deutlich weiter sind als die Sternenflotte. (Ernsthaft, man fragt sich manchmal, was die den ganzen Tag so Wichtiges tun, dass sie nach über einem Jahr noch immer nicht wesentlich mehr über den Gamma-Quadranten wissen, als dass er existiert.)

„Most of my information consists of little more than hints and whispers, but it’s enough to convince me that whoever learns the secret of the Dominion, whatever that may be, will learn the secret of the Gamma Quadrant.“

Der Big Boss des Gamma-Quadranten

Die Verhandlungen selbst kann man indes nur schwer ernst nehmen. Quark stellt seine Forderungen, die Dosi lehnen ab, Quark redet weiter, die Dosi werden wütend, Quark redet von Profit, die Dosi wollen drüber nachdenken. Am Ende ist die ganze Tulabeeren-Scharade nichts als Mittel zum Zweck, denn dem Nagus geht es nicht um ein kleines Geschäft mit Alkohol, sondern um den ganz großen Fisch. Und der heißt: Dominion.

Ja, ich gebe zu, ich war schockiert, dass wir den Namen doch schon so früh in der Serie zum ersten Mal hören, ich hatte das irgendwo in der dritten Staffel verortet. Und noch verrückter: Wir hören ihn ausgerechnet in einer Ferengi-Folge, die ja nicht gerade für Tiefgang bekannt sind. Nun, für alle Zuschauer, die „Star Trek: Deep Space Nine“ zum ersten Mal schauen, sei an dieser Stelle nur so viel gesagt: Behaltet den Namen im Hinterkopf, er wird noch sehr wichtig werden.

Zek: „Let me remind you that taking business advice from a female is a violation of Ferengi law.“
Quark: „I didn’t know she was a female.“
Zek: „Stupidity is no excuse. Now one more word out of you, and you are going to share her cell.“
Quark: „Then you better make sure that it’s big enough for three.“
Zek: „Are you threatening me?“
Quark: „I wonder what your associates will say when I tell them you allowed a female to represent you in a business negotiation.“
Zek: „I didn’t know she was a female.“
Quark: „Stupidity is no excuse.“

Feminismus im Anfangsstadium

Was mich schließlich zu dem Teil der Folge bringt, der dann doch unerwartet ernsthaft war: Pel. Als langjähriger Trekkie kann ich nicht mehr sagen, wie viel wir bis hierher über die Kultur der Ferengi erfahren hatten, ich gehe aber davon aus, wir wussten über die nackten Frauen, die auf dem Heimatplaneten sitzen und nichts tun dürfen, schon Bescheid.

Das Frauenbild der Ferengi war immer ein wenig verstörend, und um ehrlich zu sein, es hat mir Quark nicht gerade sympathischer gemacht, dass er an die Richtigkeit dieses Systems glaubt. Obwohl er Pel zweifellos mag, und zwar gerade wegen ihrer herausfordernden Art, ist er nicht bereit, auf Tradition zu verzichten. In der Hinsicht ist ihm der Profit eben doch näher, und Pel mit ihrem Wunsch nach Selbstverwirklichung steht dem eindeutig im Weg.

Notes of Acquisition

• Wie süß: Als Odo den auf der Promenade schlafenden Morn mit „go home“ aufscheucht, trottet der doch glatt zu Quarks Bar – die allerdings geschlossen hat.
• Wie gesagt, das Frauenbild der Ferengis ist unangenehm, deshalb fällt Zeks offensichtliches Interesse an Kira auch eher in die Kategorie „urghs“.
• Großartig, dass Dax zwar merkt, dass Pel in Quark verliebt ist, aber nicht, dass sie eine Frau ist. Ebenso scheint es Quark wenig zu kümmern, dass ihn vermeintlich ein Mann geküsst hat, doch als er die Wahrheit erfährt, kippt er einfach um. So und nicht anders ist das Thema Homosexualität zu behandeln!

2 ½ von 5 als Mann verkleideten Bananen.

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