Carnival Row | The Joining of unlike Things (1×04)

„At the end of the day, a man’s no better than the pain he’s caused the people he loves and what he’s willing to do to set it right.“

Der neueste Angriff führt Philo auf die Spur eines Darkasher. Vignette muss derweil einen Verräter ausfindig machen. Spoiler!

I’ve decided to choose a world

Das Monster greift erneut an. Bei den Ermittlungen erhascht Philo diesmal einen kurzen Blick auf das Wesen, das Mima Sawsaan später als Darkasher bezeichnet, einen Golem aus totem Fleisch. Da Philo ihr nicht glaubt, wendet er sich an eine Haruspex, die ihm einen Darkasher erschaffen soll. Derweil gerät Vignette wegen ihres Kontakts zu Philo in Schwierigkeiten, denn Dahlia glaubt, sie sei ein Maulwurf. Um ihre Haut zu retten, muss sie den echten Verräter unter den Black Ravens finden.

Zu viele zusammenhanglose Plots

Überrascht es noch irgendwen, dass ich „The Joining of unlike Things“ nach der letzten Folge vergleichsweise schwach fand? Ich glaube wirklich, der größte Fehler, den die Serie macht, sind die vielen Plots. Das soll uns ein runderes Bild dieser Welt geben, verschiedene Blickwinkel zeigen, führt am Ende aber nur dazu, dass wir von einer Szenerie zur nächsten springen und uns nirgends richtig einfühlen können. Insbesondere die Handlung um Kanzler Breakspear und seinen entführten Sohn wirkt momentan wie ein unnützes Anhängsel, das die Geschichte in keiner Weise voranbringt.

„There’s a story in our oldest traditions of a beast called a Darkasher. A golem of flesh, fashioned from the limbs of the dead and given new life, new purpose. What are you saying? Some motley patchwork of corpses has been raised from the dead? As Saint Titania herself said, there is a strange power in the joining of unlike things.“

Frankensteins Monster

Bleiben wir aber zunächst bei dem, was vermeintlich im Zentrum der Folge steht: der Darkasher. Vielleicht ist es ganz gut, dass wir noch keinen klaren Blick auf das Monster werfen konnten, denn die Vorstellung ist vermutlich gruseliger als alles, was wir am Ende zu sehen kriegen werden.

Den gedanklichen Sprung, den Philo vollführt, kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Zugegeben, gelingt der Haruspex das Kunststück, hat er seinen Beweis – aber auch ein aus toten Teilen zusammengesetztes Wesen, dessen „Leben“ vermutlich eine Qual ist. Die moralische Komponente dieses Vorhabens wurde hier meines Erachtens nicht genug herausgearbeitet. Also, eigentlich überhaupt nicht.

Eine Sache aber können wir immerhin daraus mitnehmen: Die Haruspex warnt Philo, dass ein Darkasher immer einen Herrn braucht, auf den er gewissermaßen geprägt ist. Das heißt, auch der Angreifer hat einen Meister, der ihn zu den Taten anstiftet. Und es wird interessant, ob es sich dabei um einen Fae oder einen Menschen handelt.

Zwischen den Welten

Während sich Philo auf der einen Seite tief in Fae-Angelegenheiten einmischt, zieht er auf der anderen Seite aber einen klaren Schlussstrich: Trotz der spürbar noch immer starken Anziehung, sagt er sich von Vignette los und gibt ihr ihren Schmuck zurück. (Dass das auch sie unerwartet hart trifft, beweist ihr Zusammenbruch am Ende der Folge.) Und obwohl er wirklich alles tut, um sich für „eine Welt“ zu entscheiden, indem er Portia ausführt, können wir davon ausgehen, dass dieser Vorsatz nicht lange halten wird. Dafür steht einfach noch zu viel zwischen ihm und Vignette.

Imogen: „What do you know of our affairs?“
Agreus: „Only what your neighbors’ servants are saying about the trouble your brother’s gotten himself into. I am sorry. One can only guess at your desperation.“
Imogen: „It is. It is desperation. You are right to call it so. My brother and I, we find ourselves drowning and were never taught to swim.“

Eine Verbindung Ungleicher

Imogen arbeitet derweil an ihrem Plan, Agreus für ihre finanziellen Probleme einzuspannen. Der missinterpretiert ihre Einladung zum Tee zunächst als Methode, ihn zu verspotten, erfährt aber schließlich von ihrer Lage und schlägt einen Neustart vor. Und es ist interessant zu sehen, wie Imogen nach und nach aufweicht. Sicher macht sie sich noch immer Sorgen, was die Nachbarn von ihr denken, wenn sie sich mit einem Puyoc abgibt. Aber sie weiß auch, dass sie und ihr Bruder nicht mehr viel Spielraum haben. Außerdem kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Beziehung das Potenzial hat, bald über das rein Geschäftliche hinauszuwachsen.

Politische Ränkespiele

Wie schon gesagt führt die Story um Breakspear hingegen nirgendwohin. Nachdem seine Frau ihn überzeugt hat, dass sein Konkurrent Longerbane für die Entführung von Jonah verantwortlich ist, will er anfänglich Zurückhaltung zeigen. Doch Piety überredet ihn, ihn festzunehmen und ihm ein Geständnis zu entlocken – was nicht klappen kann, weil er wirklich nichts damit zu tun hat.

Indem Piety Longerbane tötet und behauptet, er habe kurz vor seinem Tod noch gestanden, tötet sie den Konkurrenten nicht nur, sondern diskreditiert ihn gleichzeitig auch. Welchen Vorteil das ihrem Mann jedoch bringen soll, erkenne ich aktuell noch nicht. Pikant allerdings ist, dass Piety unvorsichtig war: Jonah erkennt ihre Schritte als die seines Entführers wieder.

The Joining of unlike Notes

• Irgendwas war mit der Leber des neuesten Opfers. Der Darkasher hat es explizit auf dieses Organ abgesehen?
• Vignette steigt in den Reihen von Black Raven auf. Was genau das bedeutet, werden wir vermutlich noch sehen.

3 von 5 aus Toten zusammengesetzte Bananen.

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