Upload | Five Stars (1×02)

„Sicher, du forderst eine 600 Millionen Dollar Industrie heraus und wurdest nicht ermordet.“

Nathan muss zur Therapie, und Nora kämpft um eine gute Mitarbeiterbewertung. Spoiler!

Bin ich immer noch ich?

Weil er sich in den Datenstrom werfen wollte, muss Nathan an einer Haustier-Therapie teilnehmen. Der durch einen Hund sprechende Therapeut stellt ihm daraufhin die Aufgabe, mit fünf anderen Leuten in Lakeview zu sprechen. Doch irgendwie will er nicht recht Anschluss finden und unterhält sich lieber mit Nora. Die versucht gerade vergeblich, ihre Bewertung zu verbessern, um den Upload-Mitarbeiterrabatt für ihren Vater zu bekommen.

Ein Leben im ständigen Wettstreit

Und erneut fühlte ich mich an „Black Mirror“ erinnert, diesmal an die Folge „Nosedive“. Darin sehen wir eine Zukunft, in der unser Leben von einem Bewertungssystem beherrscht wird, das darüber bestimmt, welchen Job wir bekommen, wo wir essen gehen dürfen, mit welchen Leuten wir Kontakt haben. Es ist eine Welt, die sich nicht mehr sehr von unserer unterscheidet – genauso wie das in „Five Stars“ gezeigte Szenario.

Da ist auf der einen Seite die vergleichsweise harmlose Dating-App, bei der man seine One-Night-Stands bewertet (was nicht immer auf Gegenseitigkeit beruht, wie wir hier sehen). Und dann sind da die Bewertungen, die die Leute abgeben, die Nora betreut – was wiederum direkten Einfluss darauf hat, welche Benefits sie von ihrem Arbeitgeber erhält. Mich erinnerte das so ein bisschen daran, wie schnell man als Kunde beim Kundenservice die Geduld verliert. Sicher manchmal auch zurecht, aber man sollte sich ab und zu vor Augen halten, dass am anderen Ende auch nur Menschen sitzen, die vielleicht mal einen schlechten Tag haben.

Freund gesucht

Derweil versucht Nathan, in Lakeview Anschluss zu finden, und das gestaltet sich überraschend schwierig. Man würde ja meinen, dass Leute, die bereits tot sind, ein bisschen entspannter sind, doch nein, sie leben alle weiterhin in ihrer eigenen kleinen Welt. Das ist fast ein bisschen deprimierend, vielleicht aber auch bezeichnend für uns Menschen. Veränderungen sind nicht gut, wir hängen einfach zu sehr an unserer Routine.

Beinahe absurd mutet aber auch der Versuch von Nathan und Ingrid an, so zu tun, als ändere der Tod nichts an ihrer Beziehung. Allein die Vorstellung der Sex Suits ist verrückt, und da spreche ich noch nicht mal über die ekligen Details, von denen die Ladenbesitzerin so enthusiastisch berichtet.

Leg dich nicht mit den Großen an

Nicht unterschlagen sollte ich wohl, dass Nathan eventuell, möglicherweise, also ziemlich wahrscheinlich das Opfer eines Mordanschlags geworden ist. Offenbar hat er vor seinem Tod an einer App gearbeitet (deren Namen er allerdings vergessen hat), die Leuten irgendwie ermöglichen sollte, Upload kostenlos zu nutzen, wenn ich das richtig verstanden habe. Der schrullige Millionär, mit dem er zu sprechen versucht, hält einen Unfall mit einem autonomen Auto jedenfalls für eher unwahrscheinlich. Doch Nora ist schon dabei, Nathans verlorene Daten zu rekonstruieren.

Three Notes

• Ersetzen diese elektronischen Dingsies, die man sich auf die Brust klebt, jetzt eigentlich Kondome oder meinen die mit „Schutz“ tatsächlich nur die Einwilligung zum Sex?
• Der kleine Junge in Lakeview erinnerte mich ein bisschen an dieses beliebte Thema in Vampirfilmen. Sind die Leute in Upload etwa dazu verdammt, auf dem geistigen Stand ihres Todes zu verharren? Oder betrifft das nur ihr Erscheinungsbild? Aber warum will sein Freund dann nichts mehr mit ihm zu tun haben?
• Wie typisch, dass der „Privacy Modus“ kein bisschen privat ist. Ein sehr lakonischer Kommentar zum Thema Datenschutz und Co.

4 von 5 Bananen im Game-Modus.

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