Star Trek: Deep Space Nine | Heart of Stone (3×14)

„I’ll be fine, Odo. I promise not to go anywhere.“

Als Kira von einem schnell wachsenden Kristall umschlossen wird, versucht Odo verzweifelt, sie zu befreien. Spoiler!

There has to be a way to shatter this crystal

Bei der Rückkehr von einer Mission verfolgen Odo und Kira ein Schiff des Maquis. Sie landen auf einem abgelegenen Mond und folgen dem Flüchtigen bis in eine Höhle. Als Kira in einen Kristall tritt, umschließt er ihren Fuß und wird anschließend unaufhaltsam größer. Odo versucht alles, um Kira zu befreien, doch der Kristall scheint auf keine Methode zu reagieren.

Eine in zweierlei Hinsicht interessante Folge

„Heart of Stone“ ist in gewisser Weise der heilige Gral aller Odo/Kira-Shipper. Nachdem Odos Gefühle bisher immer nur zaghaft angedeutet wurden, spricht er sie hier erstmals offen aus. Zwar nur scheinbar gegenüber Kira, doch es ist nichtsdestotrotz ein wichtiger Schritt.

Doch auch in anderer Hinsicht ist die Folge ein Meilenstein, wenngleich weniger offensichtlich. Die Formwandlerin konnte Kira bis ins kleinste Detail perfekt nachbilden. Am Ende war es nur eine falsche Antwort, die sie verraten hat, nicht ihr Aussehen. Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass die Founder die Föderation längst infiltriert haben?

Kira: „It must be a very difficult programme.“
Odo: „It’s extremely difficult. According to him, he’s dislocated his shoulder half a dozen times trying to make it down those rapids.“
Kira: „Then why does he keep doing it?“
Odo: „Because he loves it. And it’s been my observation that you humanoids have a hard time giving up the things you love, no matter how much they might hurt you.“

Ein tiefer Blick in Odos Seele

Freilich lässt sich über die Folge ansonsten recht wenig sagen, denn sie ist zu großen Teilen ein echtes Kammerspiel. Fast alle Szenen zwischen Odo und Kira spielen in der Höhle und werden von ihren Dialogen getragen. Bis zum Schluss versucht Odo, hoffnungsvoll zu klingen, und unterhält Kira mit Geschichten.

Erst, als keine Hoffnung mehr besteht und Kira ihn bittet, sich selbst zu retten, bricht Odo zusammen. Ich las in einer Review, das titelgebende steinerne Herz beziehe sich auf ihn. Darauf, dass Odo biologisch betrachtet ein Mineral ist. Ich möchte dem ganz vehement widersprechen, denn in diesem Moment wird mehr als deutlich, dass sein Herz gerade zerbricht.

Odo wird erneut studiert

Das Herz aus Stein hat in dem Fall die Formwandlerin, die Odo auf solch grausame Weise testet. Sie ist wie ein neugieriges Kind, das in einem Ameisenhaufen herumstochert, um zu sehen, wie die Tiere reagieren. Sie hat kein Mitgefühl mit Odo, sie scheint ihn noch nicht einmal als Person zu sehen, sondern nur als Forschungsobjekt.

Umso interessanter ist, dass Odo gerade jetzt erzählt, wie er zu seinem Namen gekommen ist. Damals, als er tatsächlich noch ein Forschungsobjekt war, das keiner verstand, wurde er als „unbekannte Probe“ bezeichnet. Die Cardassianer übersetzten das in Odo’Ital, was wörtlich übersetzt wiederum „nichts“ bedeutet.

„But the thing is, for the longest time, whenever anyone would use my name, the first thing I would think of was what it meant: nothing. What better way to describe me? I had no family, no friends, no place where I belonged. I thought it was the most appropriate name anyone could give me. And then I met you … And the others, Sisko, Dax, even Quark.“

Nog geht seinen eigenen Weg

Auf Deep Space Nine bemüht sich Nog derweil darum, von Sisko eine Empfehlung für die Sternenflottenakademie zu erhalten. Was zunächst wie ein besonders einfallsreicher Streich klingt, ist absolut ernst gemeint. Und obwohl diese Entwicklung etwas aus dem Nichts kommt, klingt sie doch vielversprechend. Denn sie könnte helfen, die Ferengi aus ihrer Rolle als ewige Witzfigur herauszuholen.

Nog erklärt Sisko, dass er nicht wie sein Vater enden möchte: Der hat sich nämlich wie jeder gute Ferengi dem Profit verschrieben – obwohl er nicht das geringste Talent dafür besitzt. Das indes ist eine etwas wacklige Erklärung. Als raumfahrende Spezies sind die Ferengi natürlich genau wie andere Welten auf Wissenschaftler und Ingenieure angewiesen. Es wäre also reichlich irrational von einer Gesellschaft, jene Mitglieder zu verachten, die so einen Beruf ergreifen.

Heart of Notes

• Dass sich Odo von O’Brien Bücher ausleiht, wurde schon mal erwähnt, oder? Schöne Kontinuität hier.
• Das Beste an der Storyline um Nog war doch wohl eindeutig, wie er immer wieder Siskos Hand schütteln will!

4 von 5 kristallinen Bananen.

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