Star Trek: Deep Space Nine | Image in the Sand (7×01)

„Life is full of choices. You make them and hope for the best. Sometimes you’re right, sometimes you’re not.“

Sisko hat eine Vision der Propheten, die ihm den Weg weist. Kira muss sich mit den Romulanern arrangieren. Spoiler!

I need to know who she is!

Drei Monate sind vergangen, seit Sisko Deep Space Nine verlassen hat. Jake macht sich Sorgen, weil er keinerlei Anstrengungen unternimmt, die Propheten wiederzufinden. Doch dann hat Sisko eine Vision, die ihm das Gesicht einer Frau im Sand zeigt. Durch ein Foto findet er heraus, dass die Frau seine leibliche Mutter ist, die verschwand, als er zwei Jahre alt war. Auf der Station ist derweil wieder Alltag eingekehrt, Kira wurde zum Colonel befördert und muss sich nun auch mit den Romulanern herumschlagen. Worf allerdings scheint seine Trauer über Jadzias Tod einfach nicht zu überwinden, deshalb soll O’Brien ihm bei einem Trinkgelage auf den Zahn fühlen. Es stellt sich heraus, dass Worf glaubt, dass Jadzia nicht im Sto’Vo’Kor ist.

Ein schwacher Auftakt

Nach dem furiosen Staffelfinale wirkt „Image in the Sand“ fast ein wenig schüchtern. Die Folge handelt eigentlich nur davon, wo jeder steht – sowohl militärisch als auch persönlich – und sortiert alles für die nachfolgenden Geschichten. Das wurde auch schon mal besser gelöst, namentlich zu Beginn der sechsten Staffel, insofern ist die Folge okay, als Staffeleröffnung aber etwas schwach.

Damar: „Do you ever wonder what goes on? Inside the wormhole, I mean.“
Weyoun: „Not really.“
Damar: „The Prophets and the Pah-wraiths locked in some form of celestial battle. It’s fascinating.“
Weyoun: „I never realized you had such a vivid imagination.“

Sisko auf der Suche

Ein zentrales Thema ist das Verschwinden der Propheten, seit sich das Wurmloch geschlossen hat. Wir erhalten auf Deep Space Nine nur einen kleinen Einblick, doch offenbar hat der Kult der Pah-Wraiths dadurch enormen Zulauf erfahren. Wahrscheinlich könnte man wunderbar darüber philosophieren, dass die Bajoraner eben pragmatisch sind und verehren, wer immer gerade am stärksten ist, aber das wäre gemein. Wieso das alles auch Einfluss auf das Kriegsgeschehen hat, wird nicht so ganz klar, Dominion und Föderation befinden sich aktuell wohl in einer Patt-Situation.

Derweil erfährt Sisko durch eine Vision von Sarah, seiner leiblichen Mutter. Ich denke, angesichts ihres Amuletts mit altbajoranischer Inschrift können wir davon ausgehen, dass sie entweder selbst ein Prophet war oder ihr Körper von einem übernommen wurde. Denkt man das zu Ende, ist nicht mal ausgeschlossen, dass die Propheten, die ja außerhalb der Zeit leben, das quasi rückwirkend so eingerichtet haben. Um sicherzustellen, dass Sisko geboren wird und jetzt die notwendigen Schritte unternehmen kann. (Würde das nicht auch erklären, warum sein Vater nie über Sarah gesprochen hat? Bis „eben“ war das gar nicht passiert.)

Kiras neue Rolle

Zu Kiras Zusammenstoß mit Senatorin Cretak kann ich im Grunde nur recht wenig sagen. Sie lässt sich von der freundlichen und offenen Art der Romulanerin zunächst blenden, ist anders als Admiral Ross aber in der Lage, schließlich doch hinter die Fassade zu blicken. Wie klug es ist, einen so wichtigen Verbündeten zu verärgern, steht auf einem ganz anderen Blatt, in der Hinsicht reagiert die bajoranische Regierung vielleicht etwas kurzsichtig.

Bemerkenswerter ist, dass Kira noch immer die Station leitet. Deep Space Nine war immer ein Gemeinschaftsprojekt von Sternenflotte und bajoranischem Militär, da überrascht es schon, dass nach drei Monaten ohne Nachricht von Sisko nicht längst ein neuer Commander von der Sternenflotte eingesetzt wurde. Oder wenigstens ein Erster Offizier für Kira. Wer ist eigentlich überhaupt noch auf der Ops? Dax ist ja auch weg. Und wenn wir schon dabei sind: Wer kommandiert eigentlich die Defiant, wenn Worf jetzt mit Martok wegfliegt?

Bashir: „What makes him think she’s not in Sto’Vo’Kor?“
O’Brien: „Well, for one thing, she never ate the heart of one of her enemies.“
Quark: „She always was a little squeamish.“
O’Brien: „And secondly, she didn’t die in glorious battle.“

Worf schmollt und kriegt Hilfe

Was mich zu unser aller Lieblingsklingonen bringt. Worf hat die letzten drei Monate also damit verbracht, sich von Vic Fontaine immer wieder dasselbe Lied vorsingen zu lassen und seine Bar zu demolieren. Interessante Art der Trauerbewältigung, zumal er scheinbar nichts aktiv unternommen hat, um Jadzia nach Sto’Vo’Kor zu bringen. Bashir muss erst O’Brien schicken und dann Martok instruieren, wodurch Worf die Lösung seines Problems praktisch in den Schoß fällt. Klar, sie wollten da erzählerisch möglichst viel rausholen, aber so richtig gut funktioniert das alles nicht.

Notes in the Sand

• Kira hat eine neue Uniform. Und zwar ausschließlich Kira, wenn ich das richtig sehe. Was soll dieser Unsinn?
• Hach, als O’Brien zu Worf geht und sie sich an Lieutenant Barclay und die wilden Abenteuer auf dem Holodeck erinnern, da bin ich schon etwas nostalgisch geworden.
• Und erzählt mir nichts von wahrer Liebe; dass O’Brien mit Worf mitfliegt, weil Bashir mitfliegt und er ihn doch beschützen muss, sagt mehr als tausend Worte.

3 von 5 Bananen, die ihr Gumbo-Rezept mit ins Grab nehmen.

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