Wenn wir eines von „Star Trek“ gelernt haben, dann, dass man immer versuchen muss, mit den vermeintlich bösen Aliens zu kommunizieren. Damit enden die Vergleiche dann aber auch schon, diese Folge bietet Folter, einen in Ohnmacht fallenden Skitter, und einen Überfall auf einen Motorradladen. Und das klingt jetzt wirrer als es ist. Spoilerwarnung!
Weaver findet erneut einen Grund, um die Befreiung Bens und weiterer Kinder aufzuschieben: Sie brauchen Medikamente. Um die beschaffen zu können, brauchen sie aber zuerst mehr Motorräder, und weil Pope ganz zufällig einen Laden kennt, soll er Tom und einem Team bei der Beschaffung helfen. Wie kaum anders zu erwarten, nutzt Pope die erstbeste Gelegenheit, um sich abzusetzen und den anderen gleich noch einen Skitter auf den Hals zu hetzen. Unterdessen versuchen Michael und Anne mit jeweils sehr unterschiedlichen Methoden, mit dem gefangenen Skitter zu kommunizieren – erfolglos. Rick erwacht endlich, scheint seinen Vater aber nicht zu erkennen und reagiert generell sehr abweisend. Als er allein ist, schnallt er sich die Steuerung selbst wieder um und spricht anschließend für den Skitter.
Machen wir uns nichts vor, der Plot um die Motorräder und Popes Verrat ist ungefähr so nützlich wie ein Kropf. Es ist offensichtlich, dass sie Pope nicht trauen können, ihn auf so eine Mission mitzuschicken, ist einfach grob fahrlässig. Immerhin ganz spannend ist die Erkenntnis, dass die Aliens zur psychologischen Kriegsführung fähig sind, denn die Kinder aufmarschieren zu lassen, war ein ziemlich cleverer Schachzug.
Die weitaus spannendere Handlung fand diesmal aber im Camp statt, beim Versuch, mit dem Skitter zu kommunizieren. Das mag absurd erscheinen, da sie sich ganz offensichtlich mit Lauten verständigen, die nicht das Geringste mit der menschlichen Sprache gemein haben, aber der Versuch ehrt sie dennoch. Die Reaktion des Radioempfängers wirkt im Augenblick noch wie ein etwas willkürlicher Einfall der Autoren, wird seinen Nutzen aber noch unter Beweis stellen.
Wenn wir aber schon über Kommunikation mit den Aliens sprechen, müssen wir auch Rick erwähnen. Wie schon in meiner letzten Review erwähnt, ist die Kontrolle über die Kinder nur ein Zweck der Steuerung, ein weiterer wird diesmal enthüllt. Offenbar können die Skitters eine Form von telepathischer Verbindung herstellen, so dass Rick in der Lage ist, für ihn zu sprechen. Aber Ricks Verhalten ist ganz und gar nicht das eines gegen seinen Willen Entführten, und auch wenn es den Anschein haben mag, als habe man ihn einfach nur einer Gehirnwäsche unterzogen, steckt wohl doch mehr dahinter. Besonders aufschlussreich ist in dem Zusammenhang die Szene, in der sein Dad ihm verständlich zu machen versucht, dass er sein Vater ist. Wenn ihr mich fragt, versteht Rick durchaus, aber wenn er sich anschließend zum Skitter dreht und „Vater?“ fragt, dann meint er damit ihn. Die Verbindung zwischen den Skittern und den Kindern ist sehr viel tiefgreifender, diese Kinder sind längst keine bloßen Gefangenen mehr. Rick sieht in den Menschen nicht mehr seine Familie.
Gracious Notes. Matt wird zum Fernmeldeoffizier ernannt. Es ist irgendwie verständlich, dass er helfen will, und wahrscheinlich ist Tom auch ziemlich naiv, wenn er ihm verbietet, den Umgang mit einer Waffe zu lernen. Die kopfüber unter der Brücke hängenden Skitter waren auch so ein überflüssiges Plotelement, trotzdem lustiger Fakt, dass sie wie Fledermäuse schlafen. Habt ihr’s gemerkt, als Pope die Gangnamen durchgeht, nennt er auch Slytherin. Beim zweiten Mal konnten sie die Steuerung einfach aus Ricks Rücken rausziehen, das fand ich albern. Mag sein, dass die Tentakel keine Zeit hatten, sich so schnell ans Rückenmark zu heften, aber wieso konnte Rick dann bereits mit dem Skitter kommunizieren? Spielberg-Moment des Abends: Das Tischgebet. Seht her, dies sind nicht nur tapfere amerikanische Krieger, sondern auch gläubige Christen.
Quizfrage: Wird Ben nächste Woche endlich befreit werden? Wir wissen es nicht, vielleicht müssen sie auch erst noch Müsli suchen oder zur Abwechslung mal einen Klamottenladen ausrauben …
3 ½ von 5 Bananen, die zu kommunizieren versuchen.