In der Fortsetzung der spannenden Doppelfolge liegt der Fokus klar auf den Kindern, was der Erzählung zur Abwechslung ganz gut tut. Und Pope beweist überraschend Heldenqualitäten, was er vermutlich gar nicht beabsichtigt hatte. Spoiler!
Während die Widerstandskämpfer in der Schule noch immer auf die Kollegen der 3. Einheit warten, lassen es sich die Kinder auf der Farm bei frischem Gemüse aus dem Garten gut gehen. Doch es dauert nicht lang, bis Lourdes misstrauisch wird und Hal und Mike einweiht. Mike will der Sache auf den Grund gehen und bekommt sogleich ein unmoralisches Angebot, doch nachdem er Rick gerade erst wiederbekommen hat, denkt er gar nicht daran, die Kinder den Aliens auszuliefern. Gemeinsam flieht die Gruppe von der Farm und verschanzt sich in einem Einfamilienhaus, während Ben Hilfe holen soll. Unterdessen hat auch Tom gemerkt, dass irgendetwas an der Geschichte faul ist, und macht sich auf die Suche nach der Farm.
Diese Folge ist in vielerlei Hinsicht interessant. Zum einen ist sie primär aus der Sicht der Kinder erzählt, was vor allem deshalb so wichtig ist, weil es zeigt, dass die Umstände auch sie geprägt haben. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen sie einfach nur Kinder sind, aber sie sind absolut fähig, sich selbst zu verteidigen, wenn es drauf ankommt. (Etwas, was die Erwachsenen oftmals zu vergessen scheinen.) Auf der anderen Seite ist spannend, dass Clayton und seine Männer bereit sind, die Kinder und damit ihre eigene Zukunft gegen ihr unmittelbares Überleben einzutauschen. Das ist zwar extrem kurzsichtig, auf der anderen Seite aber auch absolut nachvollziehbar, insofern ist es für den Zuschauer nicht so einfach, sie einseitig als die Bösen anzusehen (obwohl das im Spielbergschen Universum natürlich versucht wird). Ob es indes so klug war, sie einfach laufenzulassen, na ich weiß ja nicht …
Wieder einmal gibt es aufschlussreiche Ansätze zu den gesteuerten Kindern. Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang auf jeden Fall Ricks Worte bei der Beerdigung seines Vaters. Er spricht von den Menschen als „ihr“ und zählt sich selbst zu den Skitters. Überhaupt macht es den Eindruck, dass sein Zustand nicht etwa besser wird, sondern im Gegenteil immer schlimmer. Geht es Ben wirklich anders oder verdrängt er das einfach? Er zumindest tut wirklich alles, um wieder in der Gemeinschaft akzeptiert zu werden, und dieses eine Mal ist seine unglaubliche Kondition sogar von Nutzen. Und der anerkennende Moment zwischen ihm und Jimmy ist einfach süß.
Notes, Part 2. Armer Pope, da haut er ab, gerät in Gefangenschaft, flieht, qualifiziert sich als Held und ist am Ende doch wieder Koch. (Unter uns, mir wächst er langsam ans Herz.) Auch für Weavers Sympathiekonto wird endlich was getan, er assistiert Anne bei einer Steißgeburt. Übrigens fand ich den Galgenhumor der Frau auch herzig, wie sie so meinte, sie hätte eben immer absolut miserables Timing.
4 ½ von 5 frischen Bananen aus dem Garten.