Falling Skies | Eight Hours (1×10)

Nach einem grandiosen Staffelfinale war ich mit dieser Review vielleicht ein kleines bisschen überfordert. Das erklärt wohl auch, warum ich doch so viel geschrieben habe. Spoiler!

Weaver und seine Männer beziehen in Boston Stellung, während Tom die Vorbereitungen für den Abzug aus der Schule vorbereitet. Ben glaubt, dass sie mit seiner Hilfe die Kommunikation der Aliens stören können, doch Rick stiehlt ein wichtiges Teil des Geräts und flieht dann, um zu den Skitters zurückzukehren. Die jedoch wollen nur Informationen, und Tom ordnet daraufhin die Evakuierung aller Zivilisten an, während er und einige Leute zurückbleiben, um die Mechs in Schach zu halten. Mit Hilfe des Radiosignals gelingt das sogar, woraufhin sich sämtliche Aliens bei der Konstruktion sammeln, um sich neu zu formieren. Unterdessen ist Hal zurückgekehrt, um zu berichten, dass Weaver und seine Einheit ohne Unterstützung angreifen, und Tom macht sich auf den Weg zu ihnen. Der Angriff ist gescheitert, doch die Aliens sind irritiert, dass die Menschen so hartnäckig Widerstand leisten, und bitten Tom, im Tausch gegen Ben mit ihnen zu kommen.

Ich kann mich erinnern, dass eine Menge Leute während der Erstausstrahlung darüber geklagt haben, dass es in der Serie einfach zu wenig Action gibt. Das kann man über das Staffelfinale immer noch sagen, aber ist das wirklich alles, was interessiert? Nur noch eine und noch eine Schlacht? Tatsächlich finde ich das Verhältnis von Action und Drama hier nahezu perfekt, gerade „Eight Hours“ gelingt es, die Spannung der Lage einzufangen, aber auch zu thematisieren, dass sich die Menschen in einer unterlegenen Position befinden. Auch wenn ich mich gelegentlich über den Pathos lustig mache, diese Geschichte hier ist frei von den üblichen Hollywoodklischees um den großen Held, der am Ende den Tag rettet. Die einzige Chance der Menschen sind Verhandlungen.

Und wie schräg war das denn mit Rick? Als der plötzlich an der Decke hing, bin ich richtig erschrocken! Wenn das Alien Tom nicht angelogen hat, so wurde der Prozess, den die Steuerung ausgelöst hat, durch ihre Entfernung nicht gestoppt. Zumindest bei Rick ist das mehr als offensichtlich, aber was genau heißt das? Kann es überhaupt noch eine körperliche Veränderung geben, wenn die Steuerung nicht mehr da ist, oder findet jetzt „nur“ eine geistig-emotionale Veränderung statt? Immerhin weisen sie Rick zurück, obwohl er nichts lieber will, als zu ihnen zurückzukehren. Könnte es sein, dass die Aliens selber nicht wissen, was passiert, wenn die Steuerung entfernt wird, nachdem die Umwandlung bereits begonnen hat? Das würde zumindest erklären, warum sie Rick nicht mehr wollten, sie wissen mit ihm nichts anzufangen. Ganz interessant am Rande war das Mädchen, dem Rick begegnet. Ihre Haut begann sie bereits in eine Art Schuppen oder so zu verwandeln. Von all den Dingen, die ich in der nächsten Staffel sehen möchte, steht ein vollständig umgewandelter Mensch an erster Stelle, die Idee der Steuerung finde ich nach wie vor am spannendsten an der ganzen Serie.

Eight Notes. Wisst ihr, als sie das Radiosignal gesendet haben, hab ich fest damit gerechnet, dass die Mechs orientierungslos durch die Gegend taumeln. Stattdessen traten sie geordnet den Rückzug an, wie lahm. Pope steht in dieser Folge mal wieder auf der Seite der Helden, aber es passt irgendwie zu ihm, dass er die Rakete, die er Tom gibt, als „sexy“ bezeichnet. Und wow, welchen Schaden er damit anrichtet, sie hätten das mit den Bomben von Anfang an lassen und lieber ein paar Raumschiffe abschießen sollen. Karen sehen wir auch wieder, sie spricht für das Alien, das Tom abholt. Übrigens ist mir erst jetzt, wo man die Aliens einmal genauer betrachten konnte, aufgefallen, dass die Mechs ihnen wirklich sehr ähnlich sehen. Pluspunkte für die zuständigen Leute. Der Kuss zwischen Tom und Anne war zwar schon irgendwie klischeehaft, aber ich bin nun mal ein Mädchen, und die Szene war so schön dramatisch, hach.

Meine Meinung über die Serie insgesamt habe ich schon nach der Erstausstrahlung geschrieben, und im Grunde hat sich daran nicht wesentlich etwas geändert, obgleich einzelne Folgen beim zweiten Sehen doch mehr zum Verständnis beigetragen haben. „Falling Skies“ ist ein Highlight der Genre-Produktionen und hat das Invasionsdrama, das wir so bislang nur von der großen Leinwand kannten, in eine spannende Serie verwandelt. Letztendlich liegt darin aber auch ihr größter Schwachpunkt, denn in der Gesamtsicht war die Staffel zu sehr wie ein Film aufgebaut, weshalb einige Folgen nur wie Prolog für kommende Entwicklungen wirkten. Grundsätzlich blicke ich der zweiten Staffel aber freudig entgegen, denn in einem Punkt hat die Serie alles richtig gemacht: Sie hat auf die in der Science-Fiction nur allzu verbreitete Vermenschlichung der Aliens verzichtet. Das äußert sich in dieser Folge auch, wenn das Alien zu Tom sagt, sie hätten nicht mit Widerstand gerechnet und fänden das „interessant“. Ich hoffe sehr, dass man diesem Stil treu bleibt und wir nächstes Jahr eine völlig fremdartige Alienkultur kennenlernen.

5 von 5 Bananen an der Decke.

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