Falling Skies | Mutiny (1×09)

Die Ruhe vor dem Sturm? So könnte man „Mutiny“ auch verstehen, und wie so oft wäre hier weniger mehr gewesen. Andererseits darf man keine Folge verpassen, in der sich Pope und Klein-Matt gegenseitig beleidigen. Spoiler!

Obwohl Tom willens ist, Weavers suizidales Verhalten vor dem Rest der Einheit geheim zu halten, ist bald nicht mehr zu ignorieren, dass er sich paranoid verhält. Der Kontakt zu den anderen Einheiten ist abgebrochen, Porter vermutlich tot, dennoch ist Weaver fest entschlossen, die Sprengung der Konstruktion in Boston durchzuziehen, notfalls im Alleingang. Als Tom erfährt, dass er schon seit Wochen Medikamente schluckt, stellt er sich ihm offen entgegen – und wird eingesperrt. Mit der Hilfe von Jimmy kann Hal ihn zwar befreien, doch Weaver zur Vernunft zu bringen, ist ein schwieriges Unterfangen.

Was diese Folge angeht, ist es schwer, sie einzeln zu bewerten. Es ist sicher richtig, sie zusammen mit dem eigentlichen Staffelfinale zu senden, da sie wie ein Prolog wirkt und für sich allein nicht wirklich funktioniert. Schade ist nur, dass man nicht gleich konsequent war und eine Doppelfolge draus gemacht hat. Immerhin gelingt es „Mutiny“ aber, Weavers widersprüchliche Persönlichkeit besser zu erklären, der Missbrauch von Medikamenten macht rückwirkend nun sogar seinen plötzlichen Zusammenbruch letzte Woche verständlich. Für mich persönlich hatte die Folge dennoch einen faden Beigeschmack, weil eine Meuterei kurz vorm Großangriff ein bisschen zu gefällig wirkt und die Auflösung sehr auf Pathos setzt.

Übrigens Pope. Erwähnte ich schon, dass ich den Kerl wirklich mag? Schiebt es auf meine verdrehte Schriftstellerseele, aber Figuren, die so undurchsichtig sind, haben bei mir einen Stein im Brett. Allein in dieser Folge hat er so viele Facetten gezeigt, da war auf der einen Seite der zuverlässige, wenn auch mürrische Soldat Pope, der selbst Sonderwünsche Weavers klaglos erfüllt, der furchtlose Irre Pope, der sich freiwillig für ein Selbstmordkommando meldet, weil er endlich mal wieder ein paar Skitters wegballern will, oder der miese Verräter Pope, der Tom erst hilft und sich dann gegen ihn wendet, weil er Weavers Standpunkt irgendwie doch besser findet. Nicht zu vergessen Pope, der sich hilflose Wortgefechte mit einem achtjährigen Jungen liefert. Wer sollte ihn nicht mögen?

Mutiny! Wahrscheinlich ist es ganz klug, die Zivilisten noch nicht einzuweihen, was es mit der Steuerung wirklich auf sich hat, doch ich hätte es Anne nie verziehen, wenn sie es Tom nicht gesagt hätte. Apropos, Ben und Rick können die Radiosignale hören oder vielmehr spüren. Während Rick zunehmend abwesender wirkt und nur noch davon spricht, wieder zu den Skitters zu gehen, erlebt Ben erstmals eine Identitätskrise. Sein dringender Wunsch, für die Menschen von Nutzen zu sein, rührt zweifellos daher, dass er das ebenfalls spürt, sich im Gegensatz zu Rick aber dagegen wehrt. Hal folgt Weaver in den Kampf, keine Überraschung hier. Spielberg-Moment des Abends: „Wir wollen Ihnen folgen, Sie müssen uns nur lassen.“ Fehlten eigentlich nur noch Regenbogen und Einhörner.

4 von 5 medikamentensüchtigen Bananen.

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